Kfz-Versicherung Vergleichsportale in der Autoversicherung rüsten auf
Düsseldorf Die jährliche Rabattschlacht in der Autoversicherung ist im Internet angekommen. Die Sparkassen Direktversicherung S-Direkt verstärkt den Druck auf die Vergleichsportale, die für Verbraucher günstige Kfz-Angebote ermitteln. Über die Internetadresse Autoversicherung.de will die Gesellschaft künftig Vergleiche von Kfz-Versicherungen anbieten und ab Mitte Oktober für eine Vermittlung von Versicherern wesentlich weniger verlangen als die großen Konkurrenten Check24 und Aspect Online/Transparo.
Die Skepsis des Wettbewerbs ist den Sparkassen jetzt schon sicher. Ob Autoversicherung.de ein Erfolg wird, bleibe aber abzuwarten, erklärte Vorstand Wolfgang Schütz vom Konkurrenten Aspect Online dem Handelsblatt. Der Erfolg stehe und falle erst einmal mit der Bekanntheit, also der Anzahl an Nutzern. Um schnell bekannt zu werden, werde es nicht ohne größere Marketingaufwendungen gehen. Auf die geplante Kampagne des neuen Portals Transparo, das drei Versicherer finanzieren, habe das erst mal keinen Einfluss.
Jürgen Cramer, Vorstand der S-Direkt aus dem Konzern der Provinzial Rheinland, zeigte sich dagegen im Gespräch mit dem Handelsblatt zuversichtlich, über die gewählte Adresse am Markt zu punkten. Diese sei so neutral, dass auch andere Versicherer außerhalb des Sparkassenlagers mitmachen dürften. Im Gegensatz zu Check24 oder dem neuen, von den Versicherern Huk-Coburg, Talanx und WGV finanzierten Portal Transparo werde Autoversicherung.de nicht als Marke aufgefasst und müsse auch nicht mit Millionenaufwand erst einmal bei den Kunden bekannt gemacht werden. Autoversicherung.de strebe auch kein Monopol an. Diese Kritik wird in der Branche seit längerem gegenüber Check24 vorgebracht.
Entscheidend im Konkurrenzkampf und für Beteiligung von anderen Autoversicherern dürften für S-Direkt die Gebühren sein, die Versicherer zahlen müssen: Für eine Vermittlung wolle man nur etwa halb so viel wie die Konkurrenten Check24 und Aspect Online verlangen: 45 Euro. Damit komme ein Preiswettbewerb in Gang, sagte Cramer. Dies ist im Interesse der Versicherer, die zwar im Kfz-Geschäft pro Jahr mehr als 20 Milliarden Euro Prämie einsammeln, durch die jährlichen Rabattschlachten aber seit Jahren auch im Vergleich von Einnahmen sowie Kosten und Schäden mehr als eine Milliarde Euro Verlust machen.
Cramer glaubt, der Vorteil seiner Domain sei, dass sie im Internet leicht gefunden werde, weil viele Kunde in Suchmaschinen das Wort „Autoversicherung“ eingeben. In den Ranglisten von Suchmaschinen müsse die eigene Seite also schnell als einer der Top-Treffer auftauchen – und dass ohne großartigen Einsatz von Werbung. Transparenz hat sich Cramer ebenfalls auf die Fahnen geschrieben. Wer in den Vergleichen mitmache und wer nicht, werde genannt. Zudem werde der Verbraucher über den Preis der Vermittlung aufgeklärt.
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