Krankenversicherungen: Kassen können Arbeitnehmer bald stärker belasten
Benachrichtigung aktivierenDürfen wir Sie in Ihrem Browser über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts informieren? Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Fast geschafftErlauben Sie handelsblatt.com Ihnen Benachrichtigungen zu schicken. Dies können Sie in der Meldung Ihres Browsers bestätigen.
Benachrichtigungen erfolgreich aktiviertWir halten Sie ab sofort über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts auf dem Laufenden. Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Jetzt Aktivieren
Nein, danke
Anzeige
KrankenversicherungenKassen können Arbeitnehmer bald stärker belasten
Arbeitnehmer- und der Arbeitgeberanteil an Krankenversicherungsabgaben sollen auf gleichem Niveau fixiert werden, doch auf Arbeitnehmer könnten bald versteckte Zusatzkosten warten: Die Kassen bekommen Beitragsfreiheit.
Düsseldorf Die Krankenkassen in Deutschland können einem Zeitungsbericht zufolge ab dem 1. Januar 2015 die Höhe ihres Beitragssatzes wieder selbst bestimmen. Ein entsprechendes Gesetz von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) solle Anfang Juli in Kraft treten und zum 1. Januar 2015 wirksam werden, berichtet die „Rheinische Post“ unter Berufung auf Koalitionskreise. Damit sollten auch die pauschalen Zusatzbeiträge entfallen, heißt es weiter.
Der Beitragssatz für Arbeitgeber soll dem Bericht zufolge bei 7,3 Prozent dauerhaft festgeschrieben werden. Auch die Arbeitnehmer sollen fest 7,3 Prozent zahlen. Der bereits heute allein von den Arbeitnehmern finanzierte Anteil von 0,9 Prozent am Beitragssatz solle jedoch flexibler Teil eines neuen Zusatzbeitrages werden, schreibt die „Rheinische Post“. Die Kassen könnten nach eigener Finanzlage entscheiden, ob sie diesen erhöhen oder senken.
Die größten Krankenkassen in Deutschland
Krankenkasse: AOK Niedersachsen
Versichertenzahl: rund 2,5 Millionen
Quelle: Bundesministerium für Gesundheit; dfg-Dienst für Gesellschaftspolitik; eigene Recherche
Krankenkasse: AOK Nordwest
Versichertenzahl: rund 2,8 Millionen
Krankenkasse: AOK Rheinland/Hamburg
Versichertenzahl: rund 3,0 Millionen
Krankenkasse: AOK Plus
Versichertenzahl: rund 3,1 Millionen
Krankenkasse: IKK Classic
Versichertenzahl: rund 3,3 Millionen
Krankenkasse: AOK Baden-Württemberg
Versichertenzahl: rund 4,2 Millionen
Krankenkasse: AOK Niedersachsen
Versichertenzahl: rund 4,4 Millionen
Krankenkasse: DAK-Gesundheit
Versichertenzahl: rund 5,8 Millionen
Krankenkasse: Barmer GEK
Versichertenzahl: rund 9,4 Millionen
Krankenkasse: Techniker
Versichertenzahl: rund 9,8 Millionen
„Wichtig ist, dass der Arbeitgeberanteil festgeschrieben bleibt. damit bleiben auch die Lohnnebenkosten stabil“, sagte CDU-Gesundheitsexperte Jens Spahn der Zeitung. Zugleich gebe es weiterhin Wettbewerb zwischen den verschiedenen Kassen. SPD-Fraktionsvize Karl Lauterbach betonte: „Die kleine Kopfpauschale war eine besondere Belastung für Rentner und Geringverdiener.“ Mit der Gesetzesänderung sei die Debatte um eine Kopfpauschale „für immer“ beendet.
Top-Jobs des Tages
Jetzt die besten Jobs finden und per E-Mail benachrichtigt werden.
4 Kommentare zu "Krankenversicherungen: Kassen können Arbeitnehmer bald stärker belasten"
Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.
locked...
Nicht nur die Arbeitnehmer, sondern auch die R e n t n e r sind davon betroffen. Aber die zählen ja nicht in unserer Gesellschaft. Beamte und Angestellte der Krankenkassen sind auch ausgenommen, so wie Privatversicherte z. B. Redakteure, Fernsehmoderatoren, freie Mitarbeiter usw. also auch die "armen Verdiener" unseres Systems.
locked...
Sehr schön! -------- Dann gibt es ab 2015 wieder das Kassenhopping. Der günstigste Anbieter gewinnt. Und die Arbeitgeber werden - natürlich - von den Zusatzkosten ausgenommen. Die Kassen müssen ja - das ist gesetzlich vorgeschrieben - nahezu gleiche Leistungen anbieten. Nur bei Extraleistungen unterscheiden sie sich. Als Arbeitnehmer kann man so bis zu hundert Euro pro Monat sparen.
locked...
„Wichtig ist, dass der Arbeitgeberanteil festgeschrieben bleibt." Da bin ich aber beruhigt, ich dachte schon unsere Arbeitgeber würden unverhältnismäßig zu Kasse gebeten und das geht ja gar nicht. Sollen doch die Arbeitnehmer allein dem Erhöhungswahn der Krankenkassen ausgeliefert sein. Die Abschaffung des gleichen Beitragssatzes für alle Krankenkassen hingegen finde ich keine schlechte Idee, dann haben wir wenigstens wieder Wettbewerb (wenn auch sicherlich durch Preisabsprachen und ein korruptes Gesundheitssystem im Allgemeinen eingeschränkt).
Prophet
Die Krankenkassen sind nichts anderes als Inkassounternehmen der Pharmafirmen und Ärzte. Das gesamte Gesundheitssysthem ist nur noch Profitorientiert. Wenn wir auch in Zukunft noch Behandelt werden möchten ohne dabei zu verarmen muss sich gehörig etwas ändern. Am sinnvollsten fängt man damit an das Ärztemonopol zu brechen und Alternativen stärker zu brücksichtigen. Die Krankschreibepflicht für Arbeitnehmer gehört abgeschafft. Menschen werden dadurch nur den Pharmavertretern in die Hände gespielt. Jeder sollte selber wissen, ob und von wem er sich kurieren lässt. Dazu könnte man in den Schulen grundlegende medizinische und naturheilkundlerische Kenntnisse vermitteln und somit mehr auf Eigenverantwortung setzen. Ein guter Freund hat bestimmt auch bessere Heilungschancen als mancher hochbezahlte Arzt.
Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.
Nicht nur die Arbeitnehmer, sondern auch die
R e n t n e r sind davon betroffen. Aber die zählen ja nicht in unserer Gesellschaft.
Beamte und Angestellte der Krankenkassen sind auch ausgenommen, so wie Privatversicherte z. B. Redakteure, Fernsehmoderatoren, freie Mitarbeiter usw. also auch die
"armen Verdiener" unseres Systems.
Sehr schön!
--------
Dann gibt es ab 2015 wieder das Kassenhopping.
Der günstigste Anbieter gewinnt.
Und die Arbeitgeber werden - natürlich - von den Zusatzkosten ausgenommen.
Die Kassen müssen ja - das ist gesetzlich vorgeschrieben - nahezu gleiche Leistungen anbieten. Nur bei Extraleistungen unterscheiden sie sich.
Als Arbeitnehmer kann man so bis zu hundert Euro pro Monat sparen.
„Wichtig ist, dass der Arbeitgeberanteil festgeschrieben bleibt."
Da bin ich aber beruhigt, ich dachte schon unsere Arbeitgeber würden unverhältnismäßig zu Kasse gebeten und das geht ja gar nicht. Sollen doch die Arbeitnehmer allein dem Erhöhungswahn der Krankenkassen ausgeliefert sein. Die Abschaffung des gleichen Beitragssatzes für alle Krankenkassen hingegen finde ich keine schlechte Idee, dann haben wir wenigstens wieder Wettbewerb (wenn auch sicherlich durch Preisabsprachen und ein korruptes Gesundheitssystem im Allgemeinen eingeschränkt).
Die Krankenkassen sind nichts anderes als Inkassounternehmen der Pharmafirmen und Ärzte.
Das gesamte Gesundheitssysthem ist nur noch Profitorientiert.
Wenn wir auch in Zukunft noch Behandelt werden möchten ohne dabei zu verarmen muss sich gehörig etwas ändern. Am sinnvollsten fängt man damit an das Ärztemonopol zu brechen und Alternativen stärker zu brücksichtigen. Die Krankschreibepflicht für Arbeitnehmer gehört abgeschafft. Menschen werden dadurch nur den Pharmavertretern in die Hände gespielt.
Jeder sollte selber wissen, ob und von wem er sich kurieren lässt. Dazu könnte man in den Schulen grundlegende medizinische und naturheilkundlerische Kenntnisse vermitteln und somit mehr auf Eigenverantwortung setzen. Ein guter Freund hat bestimmt auch bessere Heilungschancen als mancher hochbezahlte Arzt.