Die Kündigung ist oft die schlechteste Lösung, wenn man eine Lebensversicherung hat. Kunden, die ihren Vertrag bis zum Ende der Laufzeit durchhalten und am Ende den Schlussgewinnanteil einstreichen wollen, haben einige andere Möglichkeiten, um Geld zu sparen. Dies gilt auch für diejenigen, die kurzfristig Geld brauchen.
Quelle: Stiftung Warentest / Finanztest
Der Versicherer gewährt meist ein Policendarlehen bis zur Höhe des aktuellen Rückkaufswerts. Es kann jederzeit ohne Einhaltung einer Frist getilgt werden und muss spätestens bei Ablauf oder im Leistungsfall zurückgezahlt werden. Der Zins für das Darlehen ist jedoch deutlich höher als die Verzinsung der Police selbst. Es lohnt sich deshalb oft nur bei einer kurzen Laufzeit, etwa wenn noch drei bis vier Jahre bis zum Ende der Laufzeit der Lebensversicherung überbrückt werden sollen.
Kunden, denen die Beitragslast zu schwer wird, können ihren Vertrag beitragsfrei stellen. Dann wird er auf dem erreichten Niveau eingefroren, der Kunde wird aber weiter an Überschüssen beteiligt. Das wäre ein sogenannter halber Ausstieg.
Bei einem dynamischen Vertrag steigen die Beiträge in regelmäßigen Abständen, meist von Jahr zu Jahr. Dies erhöht zwar den Versicherungsschutz, kostet aber Geld. Es werden jedes Jahr zusätzliche Abschlusskosten fällig.
Schaffen Kunden es nicht mehr, ihren Jahresbeitrag in einer Summe zu zahlen, können sie ihren Vertrag auch auf monatliche Raten umstellen. Dafür müssen sie aber zusätzliche Kosten in Höhe von meist 5 Prozent des Jahresbeitrags in Kauf nehmen.
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mehr Informationen zu den "Testsiegern" finden Sie hier:
http://www.versicherungsjournal.de/versicherungen-und-finanzen/die-lebensversicherer-mit-den-groessten-stornoproblemen-116778.php?link=1
http://geprellte-vermoegensberater.org/
Sehr lesenswert!
Nur die Dümmsten kaufen noch Kapitallebensversicherungen. Verzinsung von 1,5 % p.a., dazu die Vollpfosten vom Strukturvertrieb wie Super-Türken-Göker, die immer bezahlt werden müssen ebenso wie die schicken Glaspaläste.
Masochisten? Nein, typisch Deutsche.
Christian Berlin
Das ist Laien-Versicherungswissen Herr Kummer. Für die Versicherung lohnt sich der Kunde bis zum letzten Tag, da die biometrischen Risiken aus einem extra Topf bedient werden und nur den Versicherten zur Verfügung steht.
Erst recht bei Fondspolicen. Hier werden Gebühren über Gebühren (gerade bei Dachfonds) durch den Kunden bezahlt. Und obendrein noch Kick backs von den Fondsgesellschaften verlangt.
Schlussüberschussanteil? Für den soll jemand durchhalten? Und dabei gegen Inflation verlieren und dann im letzten Jahr mitgeteilt bekommen, dass die Schlussüberschüsse drastisch geringer ausfallen bzw. ganz entfallen?
Wäre ja nicht das erste mal (ohne hier Namen zu nennen ist das in letzter Zeit ja gut durch die Presse gegangen ...DeBaKe, Illainz und andere...)
Also durchhalten ist (wenn man nicht noch einen Vertrag von vor 2005 hat) mit das schlechteste was man tun kann - es gibt ja zum Glück renditereichere Alternativen.
zu dieser Ansicht bin ich auch gelangt. Der Versicherer profitiert in zweifacher Hinsicht vom Storno des Kunden. Erstens kassiert er lange Jahre Prämien bei geringem Risiko, weil der Kunde ja meist jung abschließt. Das Sterbefallrisiko ist dabei minimal.
Wenn der Versicherte dann nach einigen Jahren bemerkt, dass der Wert seiner Police unter den einbezahlten Beiträgen liegt, kündigt er oft spontan. Etwas Besseres kann dem Versicherer überhaupt nicht passieren. Denn das Sterbefallrisiko ist inzwischen gestiegen und die hohen Abschlusskosten sind getilgt. D.h. die Police käme allmählich in die Gewinnzone - eine unbequeme Verpflichtung für den Versicherer! Wohl dem, der über Hilfsmittel wie KLV-Check verfügt. Denn der kennt den typischen exponentiellen Verlauf der Rendite bei einer Kapitallebensversicherung. Wie Öko-Test schreibt: Versicherungskunden werden in Milliardenhöhe geschröpft. Und sie merken es nicht einmal.
Die wichtigste Alternative zur vorzeitigen Kündigung bleibt indes im Artikel ungenannt. Und das obwohl die Verbraucherzentralen selbst - inklusive der von Ihnen genannten Hamburger Verbraucherzentrale - immer wieder darauf hinweisen. Das ist der Verkauf auf dem Zweitmarkt, hier finden Sie einen entsprechenden Verweis der verbraucherzentrale Schlewsig-Holstein: http://www.vzsh.de/Kapitallebensversicherungen
lasen sie mich raten: www.finanzparasiten.de?
ein Aspekt der Stornohaftung wird hier vernachlässigt. Der Vermittler zahlt sofort seine Steuern. Das Geld hat er erst nach 5 Jahren verdient. In welchem Berufsstand gibt es denn so eine miese Honorierung noch?
Meine Meinung: Hohe Stornoquoten sind ein erwünschter Teil des Geschäftsmodells.
Meine Erfahrung mit einem großen deutschen Strukturvertrieb: Der Vermögensberater verkaufte mir eine Riesterrente mit Garantiezins und eine private Rentenversicherung("Wunschpolice"), die Riesterrente wurde nach wenigen Jahren in eine Fondpolice umgewandelt.
Riester-Fondpolice, Wunschpolice und eine gut bewertete Berufsunfähigkeitsversicherung sollten nach wenigen Jahren beitragsfrei gestellt und gekündigt werden, zu Gunsten einer Rüruprente mit Berufsunfähigkeitsversicherung. Ins Beratungsprotokoll schrieb der Vermögenberater "auf Kundenwunsch".
Nachdem ich mein Vertrauen verloren und die Verträge verstanden habe, wusste ich was das Ziel war. Neue Provision durch neuen Vertrag.
Die Wunschpolice sollte direkt nach der Provisionshaftungszeit von 5 Jahren gestoppt werden. Bei Fondpolicen trage ich mehr Risiko.
Nach meiner Nachfrage, sprach mein Vermögensberater von "notwendiger Beitragsoptimierung durch sich ständig ändernde Steuergesetze", "Das ist Teil des Service."Nett war er da auch nicht mehr.
Hohe Stornoquoten nach der Provisionshaftungszeit (5 Jahre) können, das ist meine Meinung, von den Versicherungen und Vertrieben gewollt sein, um neue Einnahmemöglichkeiten für Vermögensberater zu erzeugen und alte Verträge mit hoher Garantieverzinsung abzuschütteln.
Ins Bild passt, dass Onlineversicherungen deutlich geringere Stornoquoten aufweisen. Die Kostenquote ist übrigens auch deutlich geringer.
Meine Vermutung: Hier gibt es keinen Vermögensberater der Verträge umdecken kann.
Versicherungen geben einen Effektivzins an, jedoch nur
über die angelegte Summe.Diese ist aber um einiges weniger
als die eingezahlte Summe.