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Renditecheck Sparplan schlägt Lebensversicherung

Sicher und lukrativ wollen viele Deutsche ihr Geld anlegen. Dieses Ziel erfüllt ein Sparprodukt der Deutschen Bank derzeit besser als der Vorsorge-Klassiker der Allianz - zumindest auf Sicht von zwölf Jahren.
16.01.2012 - 10:51 Uhr 24 Kommentare
Ohne Mathekenntnisse geht es oft nicht. So wie dieser Schüler seine Aufgabe sollten Sparer die Angaben mancher Finanzdienstleister nachrechnen Quelle: dpa

Ohne Mathekenntnisse geht es oft nicht. So wie dieser Schüler seine Aufgabe sollten Sparer die Angaben mancher Finanzdienstleister nachrechnen

(Foto: dpa)

Düsseldorf Ein Handelsblatt-Leser fragte neulich: Mit welchem Produkt erhält ein Sparer mit einem hohen Sicherheitsbedürfnis aktuell eine Verzinsung für sein Kapital, die nur annähernd die genannte durchschnittliche Überschussbeteiligungen der Lebensversicherer erreicht?

In der Frage klang durch, dass so etwas wohl kaum am Markt zu finden sei. Schließlich erreiche die aktuelle Verzinsung einer zehnjährigen Bundesanleihe noch nicht einmal zwei Prozent, während die Versicherer im Schnitt noch Überschussbeteiligungen von knapp vier Prozent veröffentlichen. 

Dieser Vergleich hinkt jedoch. Die Überschussbeteiligung einer Lebensversicherung klingt besser als sie tatsächlich ist. Dieser Wert ist nicht gleichzusetzen mit einer Rendite auf die gezahlten Prämien, der Beitragsrendite. Solche Zahlen nennen die meisten Lebensversicherer auch gar nicht. Mit Online-Rechnern wie jenem der FMH Finanzberatung aus Frankfurt können sich Sparer jedoch helfen.

Mit diesen Hilfsmitteln ist ein Renditevergleich von Sparplänen und Lebensversicherungen möglich. Der Check einiger im Internet nachvollziehbarer Angebote lieferte dabei ein pikantes Ergebnis: Ein Sparplan der Deutsche Bank schneidet klar besser ab als die Lebensversicherung der Allianz. Mit anderen Worten: Der Bankenprimus schlägt den Wortführer der Versicherungsbranche. 

Und auch generell bieten viele Banksparpläne selbst über ein Jahrzehnt eine bessere Kombination von Sicherheit und Rendite als der Klassiker der Altersvorsorge, die Kapitallebensversicherung. 

Wie kommt solch ein Ergebnis zustande? Angenommen wurde im Vergleich ein Sparzeitraum von zwölf Jahren und eine monatliche Sparrate von 100 Euro. Das ergibt nach zwölf Jahren eine Sparsumme von 14.400 Euro. Der Zeitraum wurde so lang gewählt, weil es kaum sinnvoll ist, eine Lebensversicherung als Altersvorsorge für kürzere Zeiträume neu abzuschließen. 

Zwar gilt die Lebensversicherung generell als ein sicheres Produkt. Doch wer hier sehr vorsichtig ist, muss berücksichtigen, dass die gesamte Rendite grundsätzlich sehr stark von der allgemeinen Entwicklung der Zinsen abhängt. Garantiert wird für neue Verträge ab 2012 nur ein Zins von 1,75 Prozent. Dieser wird jedoch nicht auf den gesamten Beitrag gezahlt, sondern nur auf den Sparanteil. 

Das heißt, verzinst wird nur ein Teil der Prämie, die der Kunde zahlt. Der Grund: Der Versicherer zieht vorher seine Kosten ab, bevor er den Zins draufrechnet. Der Kostenabzug ist mal mehr und mal weniger, je nach Unternehmen. 

Überschussbeteiligungen sind keine Beitragsrenditen
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24 Kommentare zu "Renditecheck: Sparplan schlägt Lebensversicherung"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • Zum Glück habe ich alle meine Lebensversicherungen vor der Versteuerung der Erträge abgeschlossen, wie auch NICHT bei der Allianz, die die Erträge für die Aktionäre gewährt und nicht für den Sparer ...

  • Dann sollte man als seriöser Mensch auch die Zahlungen für die fallende RV auch von den Beiträgen in den Sparplan abziehen! Nichts anderes makle ich an. Und dann sieht die Betrachtung aber auf einmal ganz anders aus.

  • aus der Kenntnis über die hinlänglich bekannten Schwächen von Kapitallebensversicherungen abzuleiten, dass man diese tunlichst kündigen sollte ("nichts wie raus"), ist ein leider weit verbreiteter Trugschluss. Reich werden dadurch abermals nur die "Finanzberater", die bei der "Umschichtung" aufs Neue Provisionen einschieben können.

    Merke: Hin und her macht Taschen leer.

  • @HUK: habe selbst bei einem "guten" Direktversicherer abgeschlossen (COSMOS-Direkt). Die Zwischenrenditen sind tatsächlich etwas besser, aber auch hier fallen offensichtlich Provisionskosten an. Mein Vertrag war erst nach vier Jahren im grünen Bereich (Wert > Summe einbezahlter Prämien). Inzwischen gehört der ganze Laden der Generali. Dreimal dürfen Sie raten, welche Staatsanleihen die italienische Mutter mit sich herumschleppt 8-((((((((((((

  • dazu gibt es Risikolebensversicherungen. Sind transparenter, billiger und flexibler. Geldanlagen sind immer von Risikoversicherungen zu trennen!

  • "...konnte ich zu allen Zeiten etwas kaufen, bzw. tauschen."
    -> Das hatte Ihr Großvater sicher auch gesagt, kurz bevor er sich Lebensversicherungspapiere zulegte.

    "ich habe vom Grossvater noch Sparverträge bzw. Lebensversicherungspapiere. Kann ich an die Wand hängen, haben nur sentimentalen Wert."
    -> Und Ihre Enkelkinder werden Silberbarren als Briefbeschwerer nutzen und Blattgold wird es in Kilopackungen im Supermarkt geben zum Verzieren von Gebäck.

    Zeiten ändern sich. Niemand kann heute sagen was später einmal sein wird. Aber eins kann ich mit Sicherheit sagen: Die Masse wußte noch nie was richtig oder gar profitabel/rentabel ist. Hier lohnt es sich immer das zu hinterfragen.

  • "Andererseits zählt auch bei einer LV nur, was am Ende raus kommt. Die Beitragsrendite ist dazu die einzige verlässliche Kennzahl"

    Spätestens wenn Sie Frau und Kinder haben, sehen Sie dies entscheidend anders.

  • @KLV-Checker,
    die von Ihnen angeführten Probleme kenne teilweise ich aus eigener Erfahrung, trotzdem habe ich bis heute durchgehalten.
    Gegen hohe Kosten helfen Direktversicherer oder die Rankings der erfolgreichsten Gesellschaften.

  • Die LV haben in Staatsschuldverschreibungen investiert, ja auch griechische und italienische "Qualtiätspapiere". Was daraus wird kann sich jeder leicht ausdenken. Also nichts wie raus!

  • nicht die Auflösung stiller Reserven sorgt für Minirenditen, sondern die hemmungslose Ausplünderung der Kunden durch "Berater"-Provisionen und Dividenden für Versicherungsaktionäre. Ein kurzer Blick auf die Kurve für den Renditeverlauf (KLV-Check) ist aufschlussreicher als alle Warnungen von Verbraucherschützern ;-)

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