Ein Anleger zahlt zwölf Jahre lang 100 Euro im Monat. Das ergibt einen Sparbeitrag von 14400 Euro. Der Lebensversicherer nennt dafür zwei Zahlen: Was er garantiert zahlt und was er vielleicht zahlt, wenn die Zinsgutschriften so bleiben wie sie sind. Die Rendite wurde berechnet mit einem Lebensversicherungs-Rechner der FMH Finanzberatung aus Frankfurt. Die Renditen sind dabei vor Steuern, d.h. es wurde ein Steuersatz von 0 angenommen. Das erleichtert den Renditevergleich mit Sparprodukten der Banken.
Die Allianz bietet einen Onlinerechner für eine klassische Lebensversicherung.
Die Ergebnisse für eine Einzahlung von 14400 Euro:
Garantie-Kapital: 13.795 Euro
Garantie-Rendite auf den Beitrag: -0,71 Prozent
Prognostizierter Gesamtwert: 16.485,56 Euro
Prognostizierte Rendite auf den Beitrag: 2,22 Prozent
Die Allianz weist im Internet darauf hin: „Beachten Sie bitte, dass die Höhe der Überschussbeteiligung nicht garantiert werden kann. Sofern in diesem Vorschlag künftige Leistungen einschließlich Überschussbeteiligung dargestellt werden, handelt es sich um unverbindliche Angaben. Hierbei haben wir angenommen, dass die für das Jahr 2010 festgelegten Überschussanteilsätze unverändert bleiben. Die Werte sind trotz der in Euro exakten Darstellung nur als unverbindliches Beispiel anzusehen. Über die Höhe der künftigen Überschussanteilsätze können wir keine Aussagen machen. Die tatsächlichen künftigen Leistungen einschließlich der Überschussbeteiligung (Gesamtleistungen) werden voraussichtlich höher oder niedriger sein als in diesem Vorschlag angegeben. Dies gilt insbesondere auch für die Beteiligung an den Bewertungsreserven.“
Ein Ansparplan mit festem Zinssatz über 12 Jahre ist laut FMH Finanzberatung möglich.
Ergebnis: 17.040,69 Euro
Rendite: 2,75 Prozent
Der Direktversicherer der Generali-Gruppe bietet Berechnungen für Kapitallebensversicherungen an. Das Rechenergebnis für 14.400 Euro an Prämien:
Garantierte Kapitalauszahlung: 14.638 Euro
Garantie-Rendite auf den Beitrag: 0,27 Prozent
Voraussichtliche, einmalige Kapitalauszahlung bei Ablauf inkl. Überschussbeteiligung: 18.152 Euro
Erwartete Rendite auf den Beitrag: 3,77 Prozent
Der Online-Rechner der Hannoversche Leben bietet im Gegensatz zur Konkurrenz keinen eindeutigen Hinweis, ob er den monatlichen Beitrag auch für 12 Jahre gerechnet hat. Dies kann nur indirekt über das eingegebene Alter geschlossen werden. Das Ergebnis:
Garantiertes Guthaben bei Ablauf: 15.367,00 Euro
Garantie-Rendite: 1,07 Prozent
Mögliches Ablaufguthaben: 17.997 Euro
Erwartete Rendite: 3,63 Prozent
Annahme dabei: Überschussbeteiligung auf den Sparanteil von 3,75 Prozent über die ganze Laufzeit
Auf eine Garantie weist der Rechner der Gothaer-Tochter im Ergebnis nicht ausdrücklich hin. Diese heißt hier „Versicherungssumme“.
Versicherungssumme: 14.095,00
Garantie-Rendite: -0,36 Prozent
Gesamtleistung bei Ablauf einschließlich Überschussanteile: 16.262,97 Euro
Prognose-Rendite: 2 Prozent
Hinweis von Asstel dazu: „Das Überschusssystem ist die verzinsliche Ansammlung. Bei der Berechnung der Werte inkl. Überschussbeteiligung haben wir angenommen, dass sich die aktuell festgesetzten Überschusssätze während der gesamten Versicherungsdauer nicht verändern werden. Die tatsächlichen Leistungen werden daher voraussichtlich von den angegebenen Werten abweichen. Steuerliche Abzüge sind bei den genannten Leistungen nicht berücksichtigt.“
Ein Ansparplan mit festem Zins bringt nach 10 Jahren:
Betrag: 14.074,04 Euro
Rendite: 3,13 Prozent
Nach zwölf Jahren ergibt sich dann plus der Sparsumme von 2400 Euro also mindestens ein
Betrag: 16.474,04 Euro
Dabei ist zu berücksichtigen, dass für die letzten zwei Jahre der Laufzeit kein Zins angenommen wurde, was eigentlich unrealistisch ist. Die Rendite könnte also auch in dieser Kombi-Variante in den Bereich von 2,75 Prozent kommen, die der zwölfjährige Deutsche-Bank-Sparplan erreicht. In jedem Fall springt auch auf diese Weise mindestens so viel heraus wie in der Prognose des Lebensversicherers Allianz.
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Zum Glück habe ich alle meine Lebensversicherungen vor der Versteuerung der Erträge abgeschlossen, wie auch NICHT bei der Allianz, die die Erträge für die Aktionäre gewährt und nicht für den Sparer ...
Dann sollte man als seriöser Mensch auch die Zahlungen für die fallende RV auch von den Beiträgen in den Sparplan abziehen! Nichts anderes makle ich an. Und dann sieht die Betrachtung aber auf einmal ganz anders aus.
aus der Kenntnis über die hinlänglich bekannten Schwächen von Kapitallebensversicherungen abzuleiten, dass man diese tunlichst kündigen sollte ("nichts wie raus"), ist ein leider weit verbreiteter Trugschluss. Reich werden dadurch abermals nur die "Finanzberater", die bei der "Umschichtung" aufs Neue Provisionen einschieben können.
Merke: Hin und her macht Taschen leer.
@HUK: habe selbst bei einem "guten" Direktversicherer abgeschlossen (COSMOS-Direkt). Die Zwischenrenditen sind tatsächlich etwas besser, aber auch hier fallen offensichtlich Provisionskosten an. Mein Vertrag war erst nach vier Jahren im grünen Bereich (Wert > Summe einbezahlter Prämien). Inzwischen gehört der ganze Laden der Generali. Dreimal dürfen Sie raten, welche Staatsanleihen die italienische Mutter mit sich herumschleppt 8-((((((((((((
dazu gibt es Risikolebensversicherungen. Sind transparenter, billiger und flexibler. Geldanlagen sind immer von Risikoversicherungen zu trennen!
"...konnte ich zu allen Zeiten etwas kaufen, bzw. tauschen."
-> Das hatte Ihr Großvater sicher auch gesagt, kurz bevor er sich Lebensversicherungspapiere zulegte.
"ich habe vom Grossvater noch Sparverträge bzw. Lebensversicherungspapiere. Kann ich an die Wand hängen, haben nur sentimentalen Wert."
-> Und Ihre Enkelkinder werden Silberbarren als Briefbeschwerer nutzen und Blattgold wird es in Kilopackungen im Supermarkt geben zum Verzieren von Gebäck.
Zeiten ändern sich. Niemand kann heute sagen was später einmal sein wird. Aber eins kann ich mit Sicherheit sagen: Die Masse wußte noch nie was richtig oder gar profitabel/rentabel ist. Hier lohnt es sich immer das zu hinterfragen.
"Andererseits zählt auch bei einer LV nur, was am Ende raus kommt. Die Beitragsrendite ist dazu die einzige verlässliche Kennzahl"
Spätestens wenn Sie Frau und Kinder haben, sehen Sie dies entscheidend anders.
@KLV-Checker,
die von Ihnen angeführten Probleme kenne teilweise ich aus eigener Erfahrung, trotzdem habe ich bis heute durchgehalten.
Gegen hohe Kosten helfen Direktversicherer oder die Rankings der erfolgreichsten Gesellschaften.
Die LV haben in Staatsschuldverschreibungen investiert, ja auch griechische und italienische "Qualtiätspapiere". Was daraus wird kann sich jeder leicht ausdenken. Also nichts wie raus!
nicht die Auflösung stiller Reserven sorgt für Minirenditen, sondern die hemmungslose Ausplünderung der Kunden durch "Berater"-Provisionen und Dividenden für Versicherungsaktionäre. Ein kurzer Blick auf die Kurve für den Renditeverlauf (KLV-Check) ist aufschlussreicher als alle Warnungen von Verbraucherschützern ;-)