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Health-i-Pioneer 2020: UKE Zwei Apps zur Behandlung der Unbehandelten

Das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) hilft Menschen mit psychischen Problemen auch mittels einer App. Wie es funktioniert und was die Apps leisten können.
05.04.2021 - 20:29 Uhr Kommentieren
Quelle: PR
Dr. rer. biol. hum. Lara Marie Bücker
(Foto: PR)

Die Arbeitsgruppe Klinische Neuropsychologie der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf bietet zwei Apps an als internetbasierte Interventionen bei psychischen Problemen und ermöglicht so die „Behandlung der Unbehandelten“. Denn psychische Störungen werden gesellschaftlich immer noch tabuisiert und die Wartelisten von PsychotherapeutInnen sind lang – für die Betroffenen bedeutet dies, das Sie oft keine direkte und schnelle Hilfe für Ihre psychischen Probleme erhalten und sich möglicherweise ausgegrenzt fühlen – und dass obwohl ein Viertel der Bevölkerung wenigstens einmal im Leben eine behandlungsbedürftige psychische Störung entwickelt. Experten sprechen von einer enormen Unterversorgung in diesem Bereich.

In Hamburg entwickelte Dr. rer. biol. hum. Lara Bücker daher mit ihrer Arbeitsgruppe ein niedrigschwelliges Angebot in Form eines Online-Selbsthilfetrainings bei problematischem und pathologischem Glücksspiel und einer dazugehörigen Smartphone-App, um mehr Betroffenen Zugang zu evidenzbasierter Behandlung zu ermöglichen (das Programm und die App heißen „Neustart“). Außerdem entwickelte sie gemeinsam mit ihren Kollegen eine Smartphone-App („MKT & Mehr“), die bei Depression und Psychose helfen kann und begleitend zu einer deutschlandweit genutzten Gruppentherapie (Metakognitives Training bei Psychose und Depression, MKT und D-MKT) eingesetzt werden kann.

Die beiden Apps funktionieren so: Nutzer erhalten jeden Tag gegen 13 Uhr eine Push-Nachricht mit einer Übung, die auf wissenschaftlich anerkannten Techniken der kognitiven Verhaltenstherapie (KVT) sowie der sogenannten dritten Welle der Verhaltenstherapie basieren. Die Übung kann frühestens nach 20 Sekunden „als gelesen“ markiert werden. Anschließend belohnt die App mit einer kleinen Medaille: Wer mindestens sieben Übungen in der Woche wenigstens gelesen (und hoffentlich auch durchgeführt hat) erhält die Goldmedaille. In der Beschreibung heißt es: „Bleiben Sie am Ball und nutzen Sie die App als ‚tägliche Zahnbürste‘ für die Seele.“ Neben den Übungen, die die App vorgibt, können auch eigene Übungen verfasst werden.

Die Apps stehen kostenlos zur Verfügung und unterscheiden sich so von ähnlichen Angeboten. Die Smartphone-App „MKT & Mehr“ ist transdiagnostisch und richtet sich einerseits an Betroffene mit depressiven Symptomen, Psychose oder Glücksspielproblemen, andererseits bietet sie eine Prävention für gefährdete Gruppen, etwa Jugendliche. Die App soll ein erster Baustein in der Behandlung sein. In zwei randomisiert kontrollierten Studien zur Wirksamkeit der App bewerteten Studienteilnehmer diese positiv. Zudem zeigte sich, dass sich die depressive Symptomatik und auch der Selbstwert signifikant verbesserte. In der Zeit der Corona-Pandemie und ihren Einschränkungen sind über das Internet/Smartphone verfügbare Therapieangebote von besonderer Bedeutung.

Erfahren Sie hier mehr zu den Apps.

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