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Ariel Dora Stern US-Gesundheitsökonomin startet am Hasso-Plattner-Institut

Stern kommt von der Harvard Business School und forscht zu Medizinprodukten. Bei der Beurteilung neuer Technologien fordert sie ein strenges Vorgehen.
09.06.2021 - 18:04 Uhr Kommentieren
Stern leitet bereits seit rund einem Jahr ein Team des Health Innovation Hub (HIH) des Bundesgesundheitsministeriums. Quelle: hih
Ariel Dora Stern

Stern leitet bereits seit rund einem Jahr ein Team des Health Innovation Hub (HIH) des Bundesgesundheitsministeriums.

(Foto: hih)

Berlin Zwei Herzen schlugen im Studium in Ariel Dora Stern: Die Biochemie-Studentin interessierte sich für Krebsforschung, aber auch für Wirtschaft. Sie wollte ihren Fokus auf die „großen Fragen des Gesundheitssystems“ legen, wie sie sagt – und absolvierte nach ihrem Bachelor einen Master in Volkswirtschaftslehre. Es folgte eine Promotion an der Harvard University als Gesundheitsökonomin. Das Hasso-Plattner-Institut (HPI) in Potsdam hat sie nun als Gastprofessorin für digitale Gesundheitswirtschaft engagiert.

„Mich interessiert: Wie bringen Unternehmen ein Medizinprodukt erfolgreich auf den Markt?“, sagt Stern im Gespräch mit Handelsblatt Inside. Ihr gehe es um die „letzte Meile“ neuer Technik – die Phase nach der abgeschlossenen Entwicklung, bevor sich ein Produkt am Markt etabliert. Stern forscht etwa zu regulatorischen Anforderungen im Gesundheitswesen.

Am HPI unterrichtet sie dazu in diesem Semester einen Master-Kurs. Die Studierenden, die aus verschiedenen Fachrichtungen wie der Medizin und der Informatik kämen, hätten gute Ideen, sagt Stern. Das allein reiche aber nicht: „Entwickler müssen auch den politischen, regulatorischen, praktischen sowie volkswirtschaftlichen Kontext verstehen.“

Auf wirksame Lösungen setzen

Die Regulatorik kann auch ein Vorteil für Unternehmen sein. In den USA beobachtete Stern, dass teilweise digitale Produkte von vielen Krankenkassen bezahlt würden, deren Wirksamkeit nicht belegt sei. Sie appelliert, auf nachweislich wirksame Lösungen zu setzen. Es müsse streng beurteilt werden, wie effektiv Technologie wirke.

Stern arbeitet auch in der Praxis an neuer Medizintechnik. Die US-Firma Human First, wo sie im Beirat sitzt, entwickelt Technik zur ortsunabhängigen Durchführung klinischer Studien. „Mit digitaler Technik lassen sich Daten im eigenen Heim häufiger und viel bequemer sammeln“, sagt sie. Von der automatischen Erfassung von Gesundheitsdaten im eigenen Heim würden etwa Patienten mit chronischen Krankheiten profitieren. Ihre Gesundheitsdaten können dabei rund um die Uhr erfasst werden.

Stern leitet bereits seit rund einem Jahr ein Team des Health Innovation Hub (HIH) des Bundesgesundheitsministeriums. An der Harvard Business School ist sie weiterhin Professorin im Fachbereich für Technologie-Management.

Erwin Böttinger, Leiter des „HPI Digital Health Center“, teilte mit, es sei eine besondere Ehre, die Technologie-Expertin begrüßen zu dürfen. Er erwarte, dass Sterns Forschung und Lehrbeiträge einen großen Einfluss auf die Technologie-Entwicklung im Gesundheitswesen haben werden.

Stern spricht fließend Deutsch. Teile ihrer Familie stammen aus Berlin. In ihrem neuen Büro am HPI steht noch ein freier Schreibtisch. An Co-Autoren und akademische Freunde gerichtet schrieb sie bei Twitter: „So let me know if you fancy a visit“ – sagt mir Bescheid, ob ihr Lust auf einen Besuch habt. Die Zusammenarbeit von Forschern zur Zukunft des Gesundheitswesens ist am HPI weiterhin nicht nur digital, sondern auch analog möglich.

Mehr: Ärzte können die Digitalisierung nur gestalten, wenn sie sich von ihren alten IT-Systemen trennen, argumentiert HIH-Chef Jörg Debatin.

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