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Corona-Pandemie App-Start: Mecklenburg-Vorpommern wird zum Luca-Labor

Das Bundesland dockt erstmals Gesundheitsämter systematisch an die App an. Sie soll Behörden bei der Kontaktnachverfolgung unterstützen.
12.03.2021 - 17:57 Uhr Kommentieren
Schwesig hofft durch die App, die Gesundheitsämter zu entlasten. Quelle: dpa
Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig lässt sich die Luca-App erklären

Schwesig hofft durch die App, die Gesundheitsämter zu entlasten.

(Foto: dpa)

Berlin Mecklenburg-Vorpommern hat als erstes Bundesland systematisch seine Gesundheitsämter an die Luca-App angedockt. Die Ämter sollen darüber die Kontakte von Corona-Infizierten schneller ermitteln können. Seit Freitag können Einrichtungen wie Geschäfte, Gaststätten, Kulturbetriebe, Verwaltungen und Hotels die Luca-App nutzen.

Für die Anbindung investierte das Land 440.000 Euro, die unter anderem für SMS-Kosten zur Authentifizierung einer Handynummer und den Service anfallen. Für jedes der acht Gesundheitsämter fallen damit Kosten in Höhe von 55.000 Euro an. Für die Nutzerinnen und Nutzer der App sowie die Gastgeber ist die App kostenlos. 3000 Betriebe hatten sich mit Blick auf den Luca-Start schon bei dem System angemeldet.

Die Landesregierung sieht in der App die Voraussetzung dafür, öffentliche Einrichtungen wieder zu öffnen. „Zugleich entlasten wir die Gesundheitsämter, die schnell und sicher Infektionsketten nachverfolgen und unterbrechen können“, sagte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) bei einer Pressekonferenz. „Wir schaffen damit die Zettelwirtschaft ab.“ Die bereits existierende Corona-Warn-App gebe dies nicht her, und man wolle nicht darauf warten, bis es möglicherweise eine entsprechende Funktion gebe.

Quellcode soll offengelegt werden

Das System hat das Berliner Unternehmen Nexenio entwickelt. Es soll unter anderem die Kontaktzettel ablösen, in denen Gäste ihre Daten bislang meist schriftlich hinterlegen müssen. Diese Möglichkeit soll zwar auch noch weiter bestehen dürfen, die Landesregierung empfiehlt allerdings die digitale Lösung.

Sie funktioniert über drei Seiten: Gast, Gastgeber und Gesundheitsämter. Für die Gäste ist es am bequemsten, sich die dazugehörige Luca-App auf ihrem Smartphone zu installieren. Sie können aber auch über das Web die eigenen Kontaktdaten mit Name, Adresse und Handynummer eintragen. Die App überprüft mithilfe einer SMS, ob die angegebene Nummer auch stimmt. Das Einchecken vor Ort läuft mit Hilfe der Smartphone-Kamera, die einen QR-Code einliest. Die Grafik wird vom Gastgeber mithilfe der Luca-App generiert.

Infiziert sich ein Nutzer, kann freiwillig die Check-in-Historie mit dem Gesundheitsamt geteilt werden. Das Gesundheitsamt informiert dann die einzelnen Veranstaltungsorte und Events und sendet eine Anfrage zur Datenfreigabe an das Luca-System. Mit dieser Anfrage kann der Gastgeber dem Gesundheitsamt alle zeitgleichen Check-ins seiner Gäste freigeben.

Für Kritik hatte gesorgt, dass das System nicht quelloffen entwickelt wurde. Entwickler Nexenio reagiert darauf mit der Ankündigung, den Quellcode bis Ende des Monats offenzulegen. Man werde die Zeit nutzen, um den Programmcode noch besser für externe Experten zu dokumentieren, sagte Patrick Hennig, Mitbegründer und Geschäftsführer des Unternehmens.

Mehr: Luca-App verändert die Art des Corona-Tracings

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