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Digitale Verordnungen E-Rezept startet im Oktober

Ärzte können das digitale Rezept ab Oktober übermitteln, wenn sie über die Technik verfügen. Viele Patienten werden aber einen Ausdruck wünschen.
29.09.2021 - 19:19 Uhr Kommentieren
Die rosa Zettel sollen digitalisiert werden. Quelle: IMAGO / photothek
Rezept vom Arzt

Die rosa Zettel sollen digitalisiert werden.

(Foto: IMAGO / photothek)

Berlin Rezepte auf rosa Papier sind bares Geld wert. Apotheken müssen eingelöste Originalrezepte für die Abrechnung noch immer per Kurier versenden. In Zukunft sollen Rezepte nur noch digital übermittelt werden. Viele Patienten werden aber auf Wunsch weiterhin eine Papierversion mit einem Code erhalten.

Aktualisierung vom 30.09.2021: Das E-Rezept startet nun doch nicht zum 1. Oktober. Das gab die zuständige Gematik GmbH heute bekannt. Die laufende Testphase wird zunächst um zwei Monate verlängert. Der Termin der verpflichtenden Einführung des E-Rezepts zum 1. Januar 2022 soll bestehen bleiben. Der Text wurde angepasst.

Was ändert sich mit dem E-Rezept?

Das E-Rezept muss ab dem 1. Januar 2022 für apothekenpflichtige Medikamente auf Kosten der gesetzlichen Krankenkasse verwendet werden. Für anderweitige Verordnungen oder bei Hausbesuchen ist weiterhin das rosa Papierrezept möglich.

Wie wird das E-Rezept ausgestellt?

Die Ärztin erstellt das E-Rezept wie bisher in der Praxisverwaltungssoftware. Dann aber signiert sie es mit ihrem elektronischen Heilberufsausweis. Das E-Rezept überträgt sie verschlüsselt über die Telematikinfrastruktur (TI), das Datennetz des Gesundheitswesens, an einen E-Rezept-Server.

Wie erhalten Patienten das E-Rezept?

Arzthelfer können einerseits einen Rezeptcode auf Papier ausdrucken, der einem QR-Code ähnelt. Eine Apotheke kann den Rezeptcode einscannen und die Informationen des E-Rezepts über die TI abrufen.

Eine weitere Option ist die Nutzung der E-Rezept-App. Sie ist seit Juli in den App-Stores erhältlich. Die Ärztin schickt das E-Rezept in diesem Fall an die E-Rezept-App des Patienten, der das Smartphone in der Apotheke vorzeigt.

Er kann das E-Rezept in der App auch im Vorfeld einer Apotheke zuweisen, die das Medikament dann reserviert oder bestellt. Eine Zuweisung des E-Rezepts ist auch an Online-Versandapotheken möglich.

Was geschieht nach der Einlösung des E-Rezepts in der Apotheke?

Die Apotheke übermittelt das E-Rezept nach Einlösung per Mausklick an ein Apothekenrechenzentrum, das die Abrechnung übernimmt. Die digitale Übertragung hat für Apotheken Vorteile. Sie müssen die Papierrezepte nicht mehr sammeln und zum Nachweis an die Abrechnungszentren schicken.

Das E-Rezept schließt zudem Formfehler aus, wie etwa eine vergessene Unterschrift des Arztes oder ein vergessenes Datum. Die Korrektur solcher Fehler ist für Apotheker zeitaufwendig.

Wie kann die E-Rezept-App freigeschaltet werden?

E-Rezepte können ausschließlich digital über die E-Rezept-App der Gematik GmbH an Apotheken übertragen werden. Der Gesetzgeber hat die Gematik beauftragt, die App zu entwickeln. Andere Apps, etwa die Kassen-Apps der elektronischen Patientenakte, können nicht für eine Zuweisung des E-Rezepts an Apotheken genutzt werden.

Die erstmalige Anmeldung in der E-Rezept-App der Gematik ist aufwendig. Die Versicherte braucht eine Gesundheitskarte, die wie Bankkarten kontaktlos Daten übertragen kann, sowie eine von der Krankenkasse zugewiesene PIN. Viele Patienten werden aufgrund der aufwendigen Anmeldung voraussichtlich den Ausdruck des E-Rezeptcodes bevorzugen.

Welche Verordnungen gibt es vorerst nicht als E-Rezept?

Rezepte ohne Verschreibungspflicht sollen erst in weiteren Schritten digitalisiert werden. Auch sind elektronische Verordnungen wie etwa von Betäubungsmitteln geplant. Ein Starttermin steht noch nicht fest. Ab 2024 sollen auch Heilmittel, Hilfsmittel und weitere ärztlich veranlasste Leistungen elektronisch verordnet werden.

Mehr: Viele Patienten werden E-Rezepte ausdrucken

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