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E-Rezept Forderung nach mehr Transparenz

Die zuständige Gematik sagt das E-Rezept nur einen Tag vor dem Start vorläufig ab. Am digitalen Rezept Beteiligte wünschen sich eine bessere Kommunikation.
01.10.2021 - 18:08 Uhr Kommentieren
Das E-Rezept zieht vorerst nicht ein. Quelle: IMAGO / photothek
Vor der Apotheke

Das E-Rezept zieht vorerst nicht ein.

(Foto: IMAGO / photothek)

Berlin Die Nachricht kam überraschend. Die zuständige Firma Gematik sagte nur einen Tag vor dem Starttermin das E-Rezept vorläufig ab. Ab dem 1. Oktober war geplant, dass Ärzte bundesweit digitale Rezepte freiwillig ausstellen können. Nun hat die Gematik die seit Juli laufende Testphase in der Region Berlin-Brandenburg um zwei Monate verlängert.

Die Siemens-Betriebskrankenkasse (SBK) hat bereits an den Tests des E-Rezepts teilgenommen. Die Kasse war daher eigentlich auf den Start am 1. Oktober eingestellt.

„Auch wir wussten erst einen Tag vorher, dass die bundesweite Ausweitung der Tests abgesagt wird“, teilt die SBK auf Anfrage von Handelsblatt Inside mit. Das mache es enorm schwer, sich auf Entwicklungen vorzubereiten.

Es habe bereits viele Gerüchte gegeben, dass die Tests nicht gut liefen, so die SBK. Die Kasse hätte sich „klare Aussagen“ und „mehr Transparenz“ gewünscht.

Die Hersteller von Praxissoftware wünschen sich ebenso mehr Informationen. Die Gematik, die die Infrastruktur für das E-Rezept bereitstellt, nannte unter anderem als Grund für die Verlängerung der Testphase die IT-Hersteller. Die notwendigen Softwareupdates für das E-Rezept stünden noch nicht bereit. Die Updates müssen vor Einführung unter anderem von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) zertifiziert werden.

bvitg wünscht sich Fahrplan

Der Bundesverband Gesundheits-IT (bvitg), der nach eigenen Angaben 80 Prozent der Praxissoftware-Hersteller vertritt, wünscht sich eine bessere Kommunikation, etwa von der Gematik und der KBV. Es sei oft nicht klar, „wer was und wann zertifiziert“. Der Verband schlägt einen Fahrplan vor.

Mehrere bvitg-Mitglieder hätten ihre Systeme auf das E-Rezept vorbereitet. In der Breite werde es aber erst zum Jahreswechsel ausgerollt. Der bvitg weist auf die Bedeutung der Tests hin. „Bloß weil etwas zertifiziert ist, ist noch lange nicht sichergestellt, dass es in der Praxis fehlerfrei angewendet wird.“

Es ist bisher unklar, wie die weitere Testphase verlaufen wird. Das Bundesgesundheitsministerium nennt dazu auf Anfrage keine Details. Auf die Testphase in der Region Berlin-Brandenburg bis Ende November soll eine bundesweite Einführungsphase folgen. Wie diese aussieht, werde nach Angaben der Gematik im Rahmen der weiteren Tests entschieden. An der verpflichtenden Einführung des E-Rezepts zum 1. Januar ändere sich nichts.

Bei Beteiligten werden aber immer mehr Zweifel daran laut, dass der Einführungstermin gehalten werden kann. Die bisherige Testphase verlief Gerüchten zufolge schleppend. Demnach sind nur Demoversionen des E-Rezepts verschickt worden. Original-E-Rezepte sollen zwar bereits bis zur Apotheke gelangt sein. Sie hätten danach aber nicht mit den Krankenkassen abgerechnet werden können.

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