Gastbeitrag „Es gibt ein großes Bedürfnis nach Transparenz“

Sprecherin für die Digitalisierung bei der Siemens-Betriebskrankenkasse. Quelle: SBK.
Die Siemens-Betriebskrankenkasse (SBK) will zeigen, wie weit die Digitalisierung im Gesundheitswesen tatsächlich vorangeschritten ist. Der SBK-Digitalisierungsticker macht dies mit Zahlen der Krankenkasse anschaulich. Bis Ende des Jahres wird bei Twitter und auf der Website wöchentlich der aktuelle Stand der digitalen Angebote veröffentlicht.
Die Nutzungszahlen der digitalen Großprojekte sind noch sehr niedrig: In der ersten Woche des Tickers hatten wir bei der SBK 20 neu freigeschaltete elektronische Patientenakten, 32 erhaltene elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen (eAU) und 22 ausgegebene Codes für digitale Gesundheitsanwendungen, auch Apps auf Rezept genannt. Die SBK hat rund eine Million Versicherte.
Der Ticker zeigt eine unschöne Wahrheit
Vor dem Hintergrund der niedrigen Zahlen hat die SBK zunächst gezögert, den Ticker zu veröffentlichen, denn er zeigt auch die unschöne Wahrheit einer schleppenden Digitalisierung. Transparenz ist der Kasse aber wichtig.
Mit konkreten Zahlen kann die Diskussion um die Digitalisierung geführt werden, es können Verbesserungspotenziale für die Versicherten erkannt und umgesetzt werden.
Welche Zahlen in den Ticker aufgenommen werden, wurde intensiv diskutiert. Das E-Rezept beispielsweise wird dort nicht angezeigt. Die bundesweite Einführung wurde zunächst abgesagt. Dort würde also wochenlang eine Null stehen.
Wir wollen aber nicht frustrieren. Das Ziel ist, zu zeigen, wie weit die vorhandenen digitalen Angebote sind. So zeigt sich, wo noch Handlungsbedarf besteht, um Mehrwerte für die Versicherten zu schaffen. Bis Ende des Jahres geht die SBK von einem kontinuierlichen Wachstum der Zahlen aus. So wird ein positiveres Bild der Digitalisierung vermittelt, das, statt zu deprimieren, Impulse setzt.
Niedrigschwelligen Zugang zu Angeboten schaffen
Verbunden mit den Zahlen werden Forderungen der SBK kommuniziert. Unter anderem sollen Zugänge zu digitalen Angeboten des Gesundheitswesens für die Versicherten möglichst niederschwellig gestaltet werden.
Die Reaktionen auf den SBK-Digitalisierungsticker bei Twitter sind sehr gut. Er erhält viele Likes, Kommentare und Wünsche nach weiteren Zahlen. Es gibt ein großes Bedürfnis nach Transparenz.
Auf eine Nachfrage zur eAU wurde der Vergleich zu den nach wie vor dominierenden Papierbescheinigungen hergestellt: In Kalenderwoche 41 erhielt die SBK 53 eAU und 21.179 Papierbescheinigungen. Gleichzeitig hat sich die Zahl der erhaltenen eAU von Kalenderwoche 40 auf 41 beinahe verdoppelt. Der nächste SBK-Digitalisierungsticker wird zeigen, ob der Aufwärtstrend anhält.
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