Kommentar Meditations-Apps reichen nicht

Von zu Hause aus zu arbeiten, gehört in der Coronakrise dazu: Was manche Beschäftigte praktisch finden, belastet andere psychisch.
Düsseldorf Die psychische Belastung steigt während der Corona-Pandemie. Firmen setzen deswegen stärker auf betriebliche Gesundheitsförderung. Besonders gefragt sind Apps, die Nutzern helfen, sich zu entspannen oder zu konzentrieren. Diese Präventivprogramme sollen es erst gar nicht zu einer psychischen Erkrankung kommen lassen.
Was aber, wenn es schon zu spät ist – und der Nutzer bereits erkrankt ist? Impulse, einen Therapeuten aufzusuchen, setzten die Programme in den meisten Fällen nicht. Dabei gibt es genau hiernach einen großen Bedarf. Nur jeder fünfte Betroffene wendet sich laut einem Bericht der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie an einen Experten. Viele erkennen vermutlich Symptome, können sie aber nicht als solche einordnen und erhalten keine Diagnose.
Mediations-Apps sollten also unbedingt Kontrollmechanismen einsetzen, durch die psychische Erkrankungen nicht übersehen oder überlagert werden. Arbeitgeber sollten sich nicht nur dafür verantwortlich fühlen, Entspannungsangebote zu schaffen. Sie sollten Mitarbeitern auch ermöglichen, ihre psychischen Erkrankungen zu erkennen und professionelle Hilfe aufzusuchen.
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