Bezahlbarer Wohnraum IKB-Chefvolkswirt fordert soziales Wohnungsbauprogramm
Um mehr bezahlbaren Wohnraum anbieten zu können, sind Regulierungsmaßnahmen wie Mietpreisbremse und Umwandlungsverbot das falsche Mittel, meint Klaus Bauknecht, Chefvolkswirt der IKB. Ebenso führe eine Anhäufung von Wohnungen im Staatsbesitz, etwa durch die Ausübung von Vorkaufsrechten, nicht zum gewünschten Ergebnis. Vielmehr sollte der Staat versuchen, untere Einkommensschichten zu Eigentümern zu machen. „Nötig ist, privates Eigentum zu fördern und damit die Möglichkeit zu schaffen, an der Vermögenspreisinflation der EZB-Politik zu partizipieren.“
Bauknecht schlägt eine soziale Wohnungsbauinitiative vor. Nach seinem Konzept kurbelt der Staat dank seiner günstigen Finanzierungsmöglichkeiten den sozialen Wohnungsbau an. Nach wenigen Jahren soll der Mieter die Möglichkeit erhalten, die Wohnung zu einem vergünstigten Preis zu erwerben. Bis dafür genügend Eigenkapital vorliegt, werde die Miete ebenfalls preisgedämpft angeboten. Das könne sich der Staat schließlich dank Negativzinsen leisten, ohne hierfür Steuermittel einsetzen zu müssen, so Bauknecht.
Ein ausgeweitetes soziales Wohnungsbauprogramm würde nicht nur Wohlstand in Form von Immobilien und niedrigeren Mieten sicherstellen. Der Vermögensanstieg würde sich auch breiter verteilen, argumentiert der Volkswirt. Statt mit Regulierung die Bürger vor hohen Immobilienpreisen und Mieten schützen zu wollen, spricht er sich dafür aus, Vermögenspreisanstiege zuzulassen und sicherzustellen, dass ein größerer Bevölkerungsanteil daran partizipieren kann. „Der Staat sollte nicht denen im Weg stehen, die Vermögen aufbauen wollen, sondern lieber zusehen, dass diese Möglichkeit für möglichst breite Bevölkerungsschichten gilt. Die EZB-Politik schafft hierfür gute Voraussetzungen. Nun ist der Staat dran, endlich zu handeln.“
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