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Immobilienpromis Was macht eigentlich Rainer Zitelmann?

Sie wissen schon, der Gründer der gleichnamigen Immobilienkommunikations-Agentur.
05.10.2021 - 06:15 Uhr Kommentieren
Bodybuilder und Buchautor.Quelle: Rainer Zitelmann
Rainer Zitelmann

Bodybuilder und Buchautor.
Quelle: Rainer Zitelmann

Viele Jahre drückte Zitelmann der Immobilienbranche seinen Stempel auf, organisierte Netzwerkveranstaltungen, verschaffte mit seiner PR-Agentur zahlreichen Unternehmen einen Zugang zu Redaktionen und lehrte sie in der professionellen Immobilienkommunikation. Ein Handwerk, das viele Immobilienunternehmen auch noch Anfang der 2000er Jahre, als Zitelmann seine Agentur ins Leben rief, nur rudimentär beherrschten.

Seinen Verdienst darum weiß der promovierte Historiker und gelernte Journalist einzuschätzen. „Auch vor mir gab es in der Immobilienwirtschaft Leute, die Kommunikation gemacht haben. Die haben das nur nicht so klar von ihren anderen Tätigkeiten getrennt wie ich. Bei mir war das immer transparent“, sagt Zitelmann im Gespräch mit Handelsblatt Inside Real Estate. Zu seinen „anderen Tätigkeiten“ gehören eigene publizistische Aktivitäten sowie Investments in Immobilien.

„Fast alles, was ich tue, macht mir Freude. Fast alles, was mir keine Freude macht, delegiere ich an andere Menschen.“ Das Zitat stammt aus einem der vielen Bücher, die Zitelmann herausgegeben hat. Und es steht sinnbildlich für den Entschluss, seine Firma 2016 zu verkaufen und sich der Öffentlichkeitsarbeit für Dritte zu entsagen.

Die Begeisterung für die PR-Arbeit habe mit der Zeit nachgelassen. Den Laden einfach dicht machen, kam für ihn aber nicht infrage. Schlussendlich verkaufte Zitelmann seine Anteile an einen seiner Mitarbeiter, der die Firma unter anderem Namen fortführt. „Es ist ein schönes Gefühl zu sehen, wie das eigene Baby auch ohne mich weiter existiert, wächst und gedeiht.“

Mit dem Verkauf seiner Firma schlug Zitelmann auch das Kapitel Immobilien zu. Den eigenen Immobilienbestand hat er bis auf ein paar Objekte in Berlin und Bremen aufgelöst, geschäftliche Verbindungen zu diversen Immobilienberatern auslaufen lassen. Branchentreffen besucht er nach eigenem Bekunden so gut wie keine mehr. Was bleibt, seien einige private Kontakte zu befreundeten Immobilienprofis.

Heute verbringt Zitelmann „den ganzen Tag mit lesen, schreiben und Interviews geben“. Er fertigt Bücher über Reiche und Berühmte sowie über erfolgreiche Menschen mit Behinderungen an, verfasst Beiträge in deutschen und ausländischen Medien und wagt sich neuerdings auch ans Filmemachen. Mit einem Team aus den USA arbeitet er an der Verfilmung seines Buchs „The Power of Capitalism“ in mehreren Kurzfilmen.

Inhaltlich wird es um den Vergleich zwischen Plan- und Marktwirtschaft gehen, den Auftakt werde ein Kurzfilm über Ost- und Westdeutschland bilden. „Wenn der fertig ist, plane ich weitere Filme in der Art in anderen Ländern wie zum Beispiel Chile, Venezuela und Korea“, kündigt Zitelmann an. Im nächsten Sommer, so seine Hoffnung, soll der Prototyp auf einem libertären Filmfestival in den USA uraufgeführt werden.

Dass er damit eine Karriere als Schauspieler beginnt und seinem Vorbild Arnold Schwarzenegger nacheifert, verneint Zitelmann. Rein optisch könnte der 64-Jährige gut und gerne als Double von Schwarzenegger durchgehen. Seit 40 Jahren stählt Zitelmann seinen Körper, auch heute stemmt er vier- bis sechsmal in der Woche Gewichte. Zwar werde er bei seinem Filmprojekt auch vor der Kamera stehen, Spiel- und Actionfilme mit ihm als Protagonisten seien jedoch nicht vorgesehen.

Sein Herzblut hänge aber am Bücher schreiben. Sein nächstes Werk soll im kommenden Frühjahr erscheinen, Arbeitstitel: „Die zehn Irrtümer der Antikapitalisten“. Es gebe sehr viele Argumente der Kapitalismusgegner, „die werde ich darin alle auseinandernehmen“. Zusätzlich habe er eine internationale Befragung in Auftrag gegeben, um ein Stimmungsbild darüber zu bekommen, wie Menschen zum Kapitalismus stehen. „Das ist ein Riesenprojekt, die Umfrage wird in 15 Ländern durchgeführt und kostet mich rund 200.000 Euro. Andere kaufen sich Autos, ich kaufe mir Umfragen“, sagt Zitelmann und lacht.

Es ist die Internationalität seiner Film- und Buchprojekte, die ihm „unglaubliche Freude“ bereite. Und dass er wieder ein Stück weit zu seiner Profession als Wissenschaftler zurückgekehrt ist.

Getreu dem Titel seines Buchs „Wenn Du nicht mehr brennst, starte neu!“ ist es allerdings unwahrscheinlich, dass Zitelmanns Begeisterung nicht doch noch für etwas ganz anderes entfacht wird. „Nach zehn bis 15 Jahren, da könnte auch wieder was anderes kommen“, prognostiziert er. Dass er dann schon auf die 80 zugeht, dürfte für ihn kein Hinderungsgrund sein. Die genetischen Voraussetzungen für ein langes und gesundes Leben sind jedenfalls gegeben: So erfreuen sich seine Mutter mit 88 Jahren und sein Vater mit 92 Jahren laut Zitelmann bester Gesundheit. „Meine Oma ist sogar 106 Jahre alt geworden.“ Bleibt also noch reichlich Zeit zum Bücher schreiben.

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