Kapitalerhöhung Versicherungskammer steigt bei Domicil ein
Der Wohnungsprivatisierer und Asset-Manager Domicil hat einen weiteren Ankeraktionär: Die Versicherungskammer hat sich im Wege einer Kapitalerhöhung mit rund zehn Prozent an der Gesellschaft beteiligt. Vor wenigen Monaten war bereits die Bayerische Versicherung mit fünf Prozent eingestiegen. Mehrheitsgesellschafter ist weiterhin Domicil-CEO Khaled Kaissar.
Der Konzern Versicherungskammer ist mit dreizehn Einzelversicherungen bundesweit als Sach- und Lebensversicherer aktiv. Träger des Konzerns sind die Sparkassen. Mit rund 55 Milliarden Euro Kapitalanlagen gehört der Konzern zu den zehn größten Versicherern in Deutschland. Etwa acht Prozent der Kapitalanlagen stecken in direkt gehaltenen Immobilien sowie Immobilienfonds und -beteiligungen.
Neben der reinen Kapitalbeteiligung wollen Domicil und Versicherungskammer beim Immobilieneinkauf und bei der Finanzierung von Transaktionen zusammenarbeiten. Domicil-Chefeinkäufer André Schmöller verspricht sich dadurch mehr Flexibilität im Ankauf. Der Fokus von Domicil liege auf Wohnimmobilien in B- und C-Städten. Für die Versicherungskammer würde Schmöller dann vor allem in den A-Städten auf die Suche nach passenden Investmentobjekten gehen.
Für den Domicil-Bestand will Schmöller in diesem Jahr Ankäufe im Umfang von rund 200 Millionen Euro tätigen. Außerdem kündigte er im Gespräch mit Handelsblatt Inside Real Estate weitere Zukäufe für die dänische Pensionskasse PFA in Höhe von 100 Millionen bis 150 Millionen Euro an. Ende des vergangenen Jahres erwarb Domicil für PFA ein Mikrowohnportfolio mit rund 1500 Einheiten für 252 Millionen Euro.
In diesem Jahr will Domicil zudem einen weiteren Versuch für einen Börsengang unternehmen. Die fertigen Pläne lägen in der Schublade. „Wir wollen das in diesem Jahr ernsthaft in Erwägung ziehen. Das richtige Zeitfenster ist dafür aber momentan noch nicht erkennbar.“
Vorm Gang aufs Börsenparkett werde es aber zunächst einmal zu weiteren Veränderungen in der Aktionärsstruktur kommen. Ein bis zwei institutionelle Investoren werde man noch in diesem Jahr an Bord holen, so Schmöller.
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