Benachrichtigung aktivieren Dürfen wir Sie in Ihrem Browser über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts informieren? Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Fast geschafft Erlauben Sie handelsblatt.com Ihnen Benachrichtigungen zu schicken. Dies können Sie in der Meldung Ihres Browsers bestätigen.
Benachrichtigungen erfolgreich aktiviert Wir halten Sie ab sofort über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts auf dem Laufenden. Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Jetzt Aktivieren
Nein, danke

Kapitalmarkt Nachfrage nach grünen Anlagen als Chance für städtischen Klimaschutz

Um eigene Klimaziele zu erreichen, können Städte über grüne Anlageprodukte zum Beispiel Verkehrsprojekte finanzieren. Hamburg ist den ersten Schritt gegangen.
07.05.2021 - 06:15 Uhr Kommentieren

Das Interesse an grünen Anlageprodukten ist groß wie nie zuvor – diesen Trend könnten Städte hervorragend zum Erreichen der eigenen Klimaziele nutzen, findet der Hamburger Finanzsenator Andreas Dressel (SPD).

Dank der riesigen Nachfrage böten sich Finanzierungsmöglichkeiten etwa für Vorhaben im Verkehrs-, Infrastruktur- oder Gebäudebereich an. „Die Chancen dieses Interesses für städtische Vorhaben sind noch längst nicht vollständig ausgeschöpft“, sagte Dressel beim Heuer-Dialog-Kongress Quo Vadis.

Die Hansestadt selbst hat über ihre Hochbahn einen Green Bond herausgegeben; mit der Anleihe beschafft sie sich etwa 500 Millionen Euro auf dem boomenden grünen Kapitalmarkt von institutionellen Anlegern und finanziert damit nachhaltige Verkehrsprojekte. Die Anleihe war mehr als sechsfach überzeichnet, hat eine Laufzeit von zehn Jahren und wird mit 0,23 Prozent verzinst. Die Mittel sollen die Mobilitätswende beschleunigen – Hamburg will Busse und Bahnen bis 2030 klimaneutral machen und im Mobilitätssektor etwa 1,4 Millionen Tonnen CO2 einsparen.

Zuvor hatte Hamburg über seine Investitionsbank IFB bereits einen Social Bond ausgegeben, der die soziale Wohnraumförderung im Blick hat. Weitere solcher Nachhaltigkeitsanleihen könnten folgen, sagte Dressel. „Unsere öffentlichen Unternehmen prüfen mit den Fachbehörden und uns als Finanzbehörde laufend weitere Möglichkeiten.“

Dressel warb gerade mit Blick auf den Gebäudebereich dafür, Klimaschutz und Wirtschaftlichkeit gemeinsam zu denken. Man wolle nicht eine CO2-Minderung als Postulat, sondern dies ökonomisch und in großem Maßstab erreichen, sagte er. „Mit möglichst wenig Euros möglichst viel CO2 einsparen“, laute das Motto.

So sei im Schulbau geplant, bis 2023 insgesamt 100.000 Quadratmeter an Photovoltaikflächen zu installieren, 200.000 Quadratmeter sollen zu grünen Dächern werden. Die Heizwärme in Hamburger Schulen soll künftig zuvorderst aus der Kombination von Solarenergie und Wärmepumpen kommen. Für die Sanierung von Schulgebäuden werde Energieeffizienzstandard KfW 70 Pflicht, für den Neubau KfW 40 – Zielmarken, die nach Ansicht des SPD-Politikers Vorbild für gewerbliche Bauten generell werden könnten.

Mehr zu: Kapitalmarkt - Nachfrage nach grünen Anlagen als Chance für städtischen Klimaschutz
0 Kommentare zu "Kapitalmarkt: Nachfrage nach grünen Anlagen als Chance für städtischen Klimaschutz"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.