Makler Avison Young will Personal in Deutschland verdoppeln
Der kanadische Immobiliendienstleister Avison Young will sein Deutschlandgeschäft unter neuer Führung ausbauen. Nachdem im letzten Jahr Corona-bedingt auf die Kostenbremse getreten und das Personal zusammengestrichen wurde – unter anderem verließ Deutschlandchef Udo Stöckl das Unternehmen –, stehen die Zeichen mit anziehendem Transaktionsgeschehen nun wieder auf Wachstum. „In den nächsten zwei bis drei Jahren wollen wir das Personal verdoppeln“, kündigt Nicolai Baumann, seit Juni verantwortlich für das Deutschlandgeschäft, im Gespräch mit Handelsblatt Inside Real Estate an.
Baumann, der seit fünf Jahren Avison Young angehört und bis vor Kurzem die Berliner Niederlassung leitete, möchte sowohl die lokale Präsenz der Marke in Deutschland ausbauen als auch die Geschäftsbereiche erweitern, etwa um Immobilienbewertung und Arbeitsplatzberatung. Zurzeit verteilen sich die rund 55 Mitarbeiter auf die Standorte Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg und München. Eine Ausdehnung auf die Metropolregionen Stuttgart und Köln sei grundsätzlich gut vorstellbar, müsse aber „wirtschaftlich Sinn ergeben“.
Was Avison Young plant, sind sowohl Suchen nach qualifizierten Fachkräften als auch Übernahmen ganzer Teams. „Wir werden mit Sicherheit nicht an neuen Standorten ein Büro eröffnen und dann schauen, was passiert. Wenn man ein Team als Ganzes bekommt, ist das immer die bessere Variante, weil sich die Mitarbeiter untereinander kennen und bereits zusammen funktionieren.“
Das geplante Wachstum soll nicht nur quantitativer Natur sein, sondern sich auch in einer positiven Ergebnisentwicklung widerspiegeln. Seit dem Markteintritt in Deutschland Ende 2014 hat es Avison Young nicht geschafft, profitabel zu sein. Das will Baumann ändern: „Es ist mein größtes Ziel, in die Gewinnzone zu kommen. Dafür stellen wir jetzt die richtigen Weichen.“
Dazu zählt er die Adaptierung funktionierender Geschäftsmodelle an die jeweils andere Standorte von Avison Young. „In Berlin haben wir ein partnerschaftliches, transparentes System: Die Provisionen kommen alle in einen Topf, aus dem jeder Mitarbeitende die gleichen Teile erhält. Das versetzt uns in die Lage, dass wir jedem Kunden den bestmöglichen Broker zuteilen können“, erläutert Baumann.
Impulse für das Transaktionsgeschäft erwartet Baumann etwa im Logistiksektor, aber insbesondere im Bürosegment. Viele Unternehmen würden zurzeit ihr Bürokonzept überdenken und setzten dabei auf die Unterstützung von Beratern. „Wir als Vermittler mit internationaler Expertise sind da sehr gefragt. Ich halte es für realistisch, dass da goldene Zeiten anbrechen könnten.“
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