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Schweizer Wohn-AG Peach Property sieht sich als "Magnet der Konsolidierung"

Das Wohnungsunternehmen hat im ersten Halbjahr 2021 ein rasantes Wachstum hingelegt. Firmenchef Thomas Wolfensberger will bei der Marktkonsolidierung eine aktive Rolle einnehmen.
31.08.2021 - 07:38 Uhr Kommentieren
Das Objekt gehört zum Portfolio, das Peach vor Kurzem erworben hat. Quelle: Peach Property
Mehrfamilienhaus in Dortmund

Das Objekt gehört zum Portfolio, das Peach vor Kurzem erworben hat.

Quelle: Peach Property

Der deutsche Wohnungsmarkt befindet sich seit Jahren in einer nicht enden wollenden Boomphase. Auch die Coronakrise konnte den Aufschwung nicht stoppen. Für Wohnungsunternehmen wie Peach Property läuft das Geschäft entsprechend wie am Schnürchen.

Bewertungsgewinne und höhere Mieterträge ließen den Gewinn der Schweizer Wohn-AG, die fast ausschließlich in Deutschland aktiv ist, im ersten Halbjahr 2021 förmlich explodieren: Nach Steuern verdiente das Unternehmen 110 Millionen Schweizer Franken, nach 14,8 Millionen Franken im Vorjahreszeitraum.

Zurückzuführen ist der Gewinnsprung auf den Abschluss einer Portfoliotransaktion, wodurch der Wohnungsbestand in den ersten sechs Monaten um 4340 auf 27.500 Einheiten wuchs. Dadurch erhöhten sich einerseits die Mieteinnahmen, andererseits erzielte Peach Property im Zuge der Transaktion Bewertungsgewinne in Höhe von 64 Millionen Franken. „Wir kaufen grundsätzlich nur in Off-market-Transaktionen und wollen dabei immer einen Einwertungsgewinn sehen“, erklärt Peach-CEO Thomas Wolfensberger im Gespräch mit Handelsblatt Inside Real Estate.

In etwa der gleichen Höhe verbuchte das Unternehmen Aufwertungsgewinne für das Bestandsportfolio, das nunmehr mit 2,6 Milliarden Franken bewertet wird. Die Nettomieteinnahmen stiegen im Berichtszeitraum von 27,4 Millionen auf 50,2 Millionen Franken. Für das Gesamtjahr 2021 werden Erträge zwischen 108 Millionen und 112 Millionen Franken prognostiziert, was einer Verdopplung des Vorjahreswerts entsprechen würde. Die durchschnittliche Ist-Miete stieg von 5,44 auf 5,68 Franken pro Quadratmeter, gleichzeitig gelang es den Schweizern, die Leerstandsquote von 7,9 Prozent auf 7,5 Prozent zu drücken.

Wolfensberger sieht Wachstumspotenzial sowohl im Bestand als auch durch weitere Akquisitionen. Die Marktmieten an den Peach-Standorten würden rund 16 Prozent höher liegen. „Hier haben wir also ein ordentliches Aufholpotenzial.“ Das Ziel sei, „als Magnet der Konsolidierung“ auf dem deutschen Wohnungsmarkt aufzutreten. „Wir werden weitere Werte heben.“ Dass Peach selbst zum Übernahmekandidat avanciert, erwartet Wolfensberger nicht. Hauptgesellschafter der Wohn-AG ist Ares Management mit einem Anteil von rund 30 Prozent, Wolfensberger selbst hält knapp fünf Prozent der Aktien, etwa die Hälfte befindet sich im Streubesitz.

Die operativen Fähigkeiten will der Unternehmenschef „zum Wohle des Mieters“ weiterentwickeln. „Bei der Bearbeitung von Schadensmeldungen und Mieteranfragen wollen wir die schnellsten sein.“ Im Schnitt benötigen seine Mitarbeiter fünf Tage für die vollständige Abwicklung von Mieteranliegen. Vergangenes Jahr habe die Bearbeitungsdauer bei sieben Tagen gelegen. „Wir schaffen es, Leerstände zu senken und dabei die Mieterzufriedenheit zu erhöhen. Das ist wesentlich für unsere strategische Entwicklung.“

Zu höheren Gewinnen sollen künftig ebenso geringere Finanzierungskosten beitragen. Zum 30. Juni lag die durchschnittliche Zinsbelastung bei 2,7 Prozent. Mittelfristig soll die Zwei-Prozent-Marke erreicht werden, „gerne auch einen Notch drunter“, sagt Peach-CFO Thorsten Arsan. Erreicht werden soll das durch eine Absenkung der Verschuldungsquote von derzeit 54,5 Prozent auf unter 50 Prozent sowie ein besseres Rating. Aktuell bewerten Fitch und Moody’s Peach mit BB- beziehungsweise Ba3, von S&P gibt es die Note B+.

Von den Schäden infolge der Überschwemmungen in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz ist Peach Property nach eigenen Angaben nur geringfügig betroffen. „Mit Ausnahme von Beständen in Eschweiler und zwei weiteren Einzelobjekten im Ruhrgebiet musste die Gruppe keine größeren Schäden verzeichnen“, teilt das Unternehmen mit. Die Schäden seien nach ersten Abklärungen in vollem Umfang durch den bestehenden Versicherungsschutz abgedeckt.

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