Wer beim ersten Gespräch unangenehm auffällt, für den gibt es keine zweite Chance. Wir beurteilen Menschen in den ersten drei bis fünf Sekunden- dieser Eindruck bleibt haften. Personalreferenten wissen: Wer schon beim Vorstellungsgespräch ein Gespür dafür hat, was angemessen ist, der wird auch im Job Situationen richtig einschätzen.
Das Bewerbungsgespräch ist gut überstanden. Jetzt beginnt die nächste Zitterpartie: Habe ich das Rennen gemacht? Soll ich nachfragen oder abwarten? Wer nicht tagelang das Telefon fixieren möchte, sollte dies schon beim Gespräch klären. Sagen Sie, dass Sie interessiert sind und fragen Sie, wie es weiter geht.
Wenn Sie nicht gerade in einer Kinderkrippe oder für eine Rockband vorstellen, gilt für die meisten Branchen: Männer tragen Anzug und Frauen ein Kostüm. Bis Sie ein Gefühl dafür haben, wie Ihre Kollegen erscheinen, sollten Sie das beibehalten.
Nachwuchskräfte aufgepasst! Unsicherheit mit Coolness zu überspielen klappt nicht. Fragen Sie erfahrene Kollegen, lernen Sie die Gepflogenheiten des Unternehmens kennen. Üben Sie sich in Bescheidenheit- das erste große Projekt kommt bestimmt, und dann können Sie Ihrem Übermut freie Fahrt gewähren.
Auch wenn Sie privat andere berühren oder Gespräche aus nächster Nähe führen- kommen Sie Kollegen und Geschäftspartnern nicht zu nahe! Die Distanzzone liegt bei einigen bis zwei Metern.
Neue Kollegen bedeuten Stress für alle, denn Ihre Mitarbeiter sorgen sich vielleicht, dass ihre Routine durcheinandergewirbelt wird oder dass ihr Job in Gefahr ist. Sympathiepunkte sammelt man jetzt durch Interesse und Respekt. Tipp: Schmeicheln Sie den neuen Kollegen, und machen Sie Bemerkungen über vergangene Projekte, die Ihnen gefallen haben.
Der erste Tag ist fast überstanden, dann soll man sich in großer Runde vor allen Kollegen vorstellen. Bereiten Sie sich gut vor. Wichtig ist, Berufserfahrung und Ausbildung sachlich und Knapp auf den Punkt zu bringen. Lenken Sie die Aufmerksamkeit dabei auf Ihre größten Erfolge. Verkaufen Sie nicht mehr, als Sie liefern können.
Nur wer in Stress- Situationen Höflichkeit und Respekt wahrt, beweist, dass er umgänglich ist. Auch wenn es schwerfällt, sollten Sie Verärgerung nicht offen zeigen. Eine wutverzerrte Miene wirkt nicht souverän. Hören Sie sich die Argumente Ihres Gegenübers ruhig an. Beschreiben Sie, was Ihnen Probleme macht, ohne Kollegen zu beschuldigen.
Gerade wenn man seinen Ansprechpartner nicht kennt, verfällt man oft in gestelztes Briefdeutsch. Besser ist es, so zu formulieren, wie man es mündlich tun würde. Allerdings sollte ein guter Ton gewahrt bleiben: Verzichten Sie unbedingt auf saloppe Smileys und auf Abkürzungen („MFG“ statt „Mit freundlichen Grüßen“). So viel Zeit sollte sein.
Nur weil es eine E-Mail ist, sollten Sie nicht automatisch "Hallo Frau Meyer" oder "Lieber Herr Müller" schreiben. Das "Sehr geehrte Frau Schulze" ist durchaus nicht altmodisch. E-Mails erreichen ihre Adressaten schnell- das heißt aber nicht, dass diese ebenso schnell antworten müssen. Geben Sie ihnen zwei bis drei Tage Zeit, oder vermerken Sie in der E-Mail, dass es eilt. Entgegen allen Gerüchten: Großbuchstaben sind noch nicht aus der Mode. Rechtschreibung und Grammatik sind auch bei E-Mails essenziell.
Ordnung muss sein! Vergessen sie nie eine aussagekräftige Betreffzeile, denn die hilft dem Empfänger, seine E-Mail-Flut zu ordnen. Anlagen sollten Sie in gängigen Dateitypen verschicken und darauf achten, dass Sie mit großen Datenmengen nicht das Postfach des Adressaten verstopfen.
Im Meetingraum, beim Geschäftsessen oder bei offiziellen Anlässen dürfen Sie Ihr Jackett oder ihre Kostümjacke erst ablegen, wenn die Gastgeber Sie dazu auffordern oder es vormachen. Stoßen sie zu einer Gruppe, die sich bereits "entspannt", fragen Sie erst. Werden Ihnen Getränke angeboten, sollten Sie annehmen. So geben Sie Ihrem Gegenüber die Möglichkeit, ein guter Gastgeber zu sein. Mit exotischen Wünschen (Bananensaft, Brennnessel-Tee) bringen Sie Ihren Gastgeber allerdings in Verlegenheit.
Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.
Guten Morgen Gerd,
danke für den Ratschlag.
Ich habe mir die Website des Docs angeschaut :-)
Nach meinem Studium gab es alle die Coaches und Psychoklempner noch nicht.
Ich habe mit Mitarbeitern der Großindustrie zusammengearbeitet.
Wacker Burghausen, Dornier, MAN Neue Technologie, Liste kann fortgesetzt, man hat sich verstanden :-)
Nun zu den Hire und Fire Praktiken, die mittlerweile von diversen Psychiaten praktiziert werden.
Bankangestellte,schon im fortgesetzten Alter, beginnt ja schon bei 35, trat bei AUDI-Bank an. Drei Schnösel haben sie zerlegt, dass ihr gesamtes Selbstwertgefühl zerstört war, fast selbstmordgefährdet.
Gerade im Banken-Sektor ist das Coaching weit verbreitet, die Berater müssen den Kunden einstufen können, welche "Produkte" man denen aufs Auge drücken kann.
Fakt ist doch, die Menschen sind zu Objekten verkommen, deren Leistungsfähigkeit auf einer Skala taxiert wird.
Ich halt mich weder für besonders schlau, noch betrachte ich die Mitarbeiter der GI als doof, so wie du mir das unterstellst.
Nix für Ungut
Georg
Beitrag von der Redaktion gelöscht. Bitte bleiben Sie sachlich. http://www.handelsblatt.com/netiquette
„Personaler erkennen Profis an guten Fragen“
Logisch. Die sind schließlich so ziemlich das Einzige, was man nicht vorab "trainieren" oder auswendig lernen kann, sondern das sich jeder situationsadäquat selbst einfallen lassen muss.
@Tschortscho Eibl
Ich würde Ihnen dringend raten, ein Training bei Dr. Refisch zu absolvieren, damit Sie wieder auf dem Boden der Tatsachen ankommen.
Keiner zwingt Sie in einem Großunternehmen zu arbeiten, insbesondere wenn dort Ihrer Ansicht nach nur Doofe arbeiten. Hat auch den Positiveffekt, dass diese Doofen nicht noch frustrierter werden, wenn so ein Schlauer unter ihnen wütet.
Im übrigen kann ich Dr. Refisch nur empfehlen, ich selber habe eine ganze Weile Training bei ihm gemacht, der wird Sie zum machbaren führen.
Da ja ausschließlich Großbetriebe "Personaler" beschäftigen folgender Dialog Fiktiv:
Me: Wann wird ihr Betrieb von China übernommen ?
Wie schaut's mit Altersvorsorge aus ?
Was haben eure Vorstände und Aufsichtsräte gelernt ?
Welche Zukunftsvisionen hat ihr Saftladen ?
Resumee !
No Thanks, ich arbeit net in einem Großbetrieb, dafür bin ich zu überqualifiziert !
ich will auch nicht zu einer Nummer verkommen, ich weiß, was ich mir wert bin !