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Büro-Freundschaften Lass uns lieber Kollegen bleiben

Gute Freunde im Büro machen die Arbeit leichter? Kann sein, doch die Forschung zeigt: Manchmal ist mehr Distanz besser.
29.01.2016 - 07:42 Uhr
Ein Büro voller bester Freunde? Manchmal ist ein gewisser Abstand einfach besser Quelle: Imago
Arbeitsalltag

Ein Büro voller bester Freunde? Manchmal ist ein gewisser Abstand einfach besser

(Foto: Imago)

Es gibt Sätze, die erwartet man nicht aus dem Mund eines Londoner Unternehmensberaters. Schon gar nicht, wenn es um das Miteinander im Kollegenkreis geht. „Wir sind hier alle Freunde“, ist so ein Satz. Die Managementforscherin Jana Costas hörte ihn vor ein paar Jahren von einem Berater der ZOI Consulting.

Das Unternehmen heißt eigentlich anders und gehört zu den Großen der Branche, Costas anonymisierte es für eine Fallstudie. So wie Primatenforscher durch den ivorischen Dschungel pirschen, um das komplexe Sozialverhalten von Schimpansen zu studieren, hatte sich Costas in die Bürowildnis hinausgewagt, um über vier Monate hinweg die Unternehmenskultur in der Beratungsfirma zu untersuchen. Ihre Aufzeichnungen lesen sich verblüffend.

Bei ZOI Consulting fand Costas zunächst eine „Kultur der Freundschaft, die großen Wert auf individuelle Wahlmöglichkeiten, Offenheit, Gleichheit und Vielfalt legt“. Keine Spur von übertriebenem Ehrgeiz, Machtspielchen und immensem Druck. Alle kannten sich, mochten sich, redeten miteinander. Zu den regelmäßigen Veranstaltungen gehörten sogar gemeinsame Abende im Pub, an denen vom Analysten bis zum Direktor die ganze Abteilung teilnahm. Klingt verlockend. Oder etwa nicht?

Wenn man schon täglich mindestens acht Stunden mit seinen Kollegen im gleichen Raum verbringen muss, sollte man doch eigentlich froh sein, wenn man sich dabei auch noch gut versteht. Tatsächlich bestätigen einige arbeitspsychologische Studien diese Ansicht.

Zehn Fehler, die Sie im neuen Job vermeiden müssen
1. Andere zurechtweisen
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„In meiner alten Firma haben wir das aber so gelöst“ oder: „In der Uni haben wir andere Strategien verwendet“. Wenn Sie sich nicht beim Rest des Teams unbeliebt machen wollen, sollten Sie solche Sätze lieber lassen. Besser: Nachfragen und vom langjährig beschäftigten Kollegen lernen.

(Foto: Fotolia)
2. Das Unternehmen umkrempeln wollen
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Trotz anfänglicher Übermotivation und gefühlten tausend Ideen zur Verbesserung der Arbeitsabläufe sollten Sie in Ihrer Anfangsphase nicht direkt versuchen, alles umzukrempeln. Über bestimmte Punkte wurde vielleicht bereits diskutiert und Änderungen sind in Planung, von denen Sie noch nichts wissen.

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3. Nicht nachfragen
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Als neuer Kollege wird niemand von Ihnen erwarten das alles reibungslos abläuft. Allerdings wird man von Ihnen verlangen sich mit der Arbeitsweise vertraut zu machen. Sind Sie unsicher oder machen etwas zum ersten Mal, sollten Sie die Initiative ergreifen und einfach nachfragen. Aber bitte in Maßen, um die anderen nicht zu nerven.

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4. Fehler vertuschen
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Es ist völlig normal, am Anfang Fehler zu machen. Allerdings sollen Sie eigene Fehler nicht unter den Teppich kehren. Oft verursachen diese größeren Schaden als gedacht. Stattdessen lieber die Fehler zugeben und Pluspunkte sammeln, indem Sie eigene Lösungsmöglichkeiten äußern und daraus lernen. Ein Zeichen für die Kollegen, dass Sie sich weiterentwickeln möchten.

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5. Lästern
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In jedem Team bilden sich Grüppchen. Die verstehen sich besonders gut mit denen, aber nicht mit jenen. Hier ist besondere Vorsicht geboten! Selbst, wenn es Ihnen gelungen ist, erste Kontakte zu Kollegen zu knüpfen und Sie sich sympathisch sind, sollten Sie sich aus Lästereien heraus halten. Damit schaden Sie sich nur selbst.

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6. Sich selbst isolieren
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Auch wenn Sie bei Gerüchten und Lästereien Vorsicht walten lassen sollten, neue Kontakte zu knüpfen ist sehr wichtig, um Kollegen zu finden die mit Ihnen die Mittagspause verbringen. Machen Sie im Notfall einen Schritt auf Ihre Kollegen zu. Denn sind Sie einmal als Einzelgänger abgestempelt, wird man denken, dass Sie sich nicht ins Team einfügen möchten.

(Foto: Fotolia)
7. Hierarchien missachten
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In jedem Unternehmen herrscht ein eigener Ton. In einigen duzen sich die Mitarbeiter, in anderen wird konsequent gesiezt. Achten Sie auch darauf, was an Ihrem neuen Arbeitsplatz gang und gebe ist und übernehmen Sie diese Verhaltensweisen. Auch die Struktur des Teams sollten Sie durchschauen und verstehen. Damit verhindern Sie, dass jemand sich auf die Füße getreten fühlt.

(Foto: Fotolia)

Patricia Sias zum Beispiel, Forscherin an der Universität von Arizona, untersucht seit vielen Jahren soziale Beziehungen in Unternehmen. Freundschaften hätten größtenteils positive Effekte, sowohl auf Mitarbeiter als auch auf die ganze Organisation.

Kein Wunder, einerseits. Freunde im Büro unterstützen sich emotional, weisen einander auf Fehler hin, teilen wichtige Informationen miteinander. Sie erleichtern Karriereschritte und schützen gleichzeitig vor Angriffen von Kollegen oder Druck von Vorgesetzten.

Außerdem ist erwiesen, dass Freundschaften zwischen Mitarbeitern die Kreativität erhöhen. Gute Beziehungen steigern das individuelle Sicherheitsgefühl, deshalb trauen Mitarbeiter sich eher, Neues auszuprobieren. Außerdem können Freundschaften im Job das Wohlbefinden verbessern und die Kündigungen verringern.

Eines der ungewöhnlichsten Freundschaftspärchen der deutschen Wirtschaft bildeten der einstige Telekom-CEO René Obermann und sein heutiger Nachfolger und damaliger Finanzvorstand Timotheus Höttges. Bis zu Obermanns Scheidung von seiner ersten Frau waren die beiden Nachbarn und gingen morgens gemeinsam am Rhein joggen.

Kollegen zu Freunden machen?
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