Die Unternehmensberater Michaela Lang und Oliver Fritsch geben in ihrem Buch "Das Anti-Burnout-Buch" (MVG-Verlag) wertvolle Tipps in Form von 14 Denkwerkzeugen. Wir haben die wesentlichen Tipps für Sie zusammengefasst.
Unsere Gedanken und das, woran wir glauben oder nicht glauben, spielen eine gewichtige Rolle in unserem Leben. Negative Glaubenssätze lassen uns etwas glauben, das vielleicht schon keine Gültigkeit mehr, und blockieren dadurch unsere Veränderungsfähigkeit.
Das ist insbesondere dann problematisch, wenn wir uns aus stressigen Stresssituationen, die zum Burnout führen können, befreien.
Negative Glaubenssätze ans Tageslicht zu holen und zu hinterfragen, wo sie ihren Ursprung haben. Sie anschließend auf ihre Richtigkeit zu überprüfen und bei Bedarf in positiv wirkende Glaubenssätze umzuwandeln.
Wir tragen negative Glaubenssätze in uns, die uns blockieren und zur Last werden können. Sie verhindern Veränderungen und zwingen uns dazu, in suboptimalen Zuständen zu verharren. Manche Menschen glauben zum Beispiel, dass es „die einen einfach drauf haben und andere leider nicht“.
Ein weiterer negativer Glaubensatz besagt, dass man im Leben sowieso nichts kontrollieren kann und letztlich alles vom Zufall abhängt.
Die gute Nachricht lautet, dass man negative Glaubenssätze auch wieder verlernen kann.
Notieren Sie zuerst, welche negativen Glaubenssätze Sie zurückhalten - und in wieweit diese Sie stressen. Beispiele: Männer bzw. Frauen haben es leichter; Ich bekomme ja sowieso keine Gehaltserhöhung; Keiner interessiert sich für mich.
Was müssen Sie tun, um sich selbst zu beweisen, dass Ihre negativen Glaubenssätze keine Gültigkeit mehr für Sie besitzen? Schreiben Sie es auf!
Zum Abschluss notieren Sie all Ihre positiven Glaubenssätze - und womit diese Sie schon weitergebracht haben. Bewahren Sie sie gut auf und ergänzen Sie sie von Zeit zu Zeit um weitere positive Glaubenssätze, die Ihnen in den Sinn kommen, oder auch um jene, die Sie vom Negativen ins Positive umgewandelt haben.
Ein Teil der Fremdbestimmung in unserem Leben entspringt unserer Kindheit. Durch unsere Erziehung wurden wir auf dem Weg ins Erwachsenenalter oft von tief verwurzelten Familientraditionen und -regeln geprägt. Als erwachsene leben wir in dieser Spur weiter, ohne uns groß Gedanken darüber zu machen, ob wir das wollen oder nicht.
Herauszufinden, wie sehr wir das Leben unserer Eltern oder anderer wichtiger Menschen in unserem Leben weiterführen oder uns dagegen auflehnen. Dabei befreien Sie sich von den belastenden und einengenden Fesseln Ihrer Eltern und fangen an, Ihr eigenes Leben zu leben.
Oft bewegen wir uns noch in den Fußstapfen derer, die während unserer Kindheit großen Einfluss auf uns hatten. Häufig passiert das allerdings eher unbewusst. Finden Sie heraus, wie sehr Sie noch das Leben Ihrer Eltern führen, oder ob Sie genau das Gegenteil machen.
Fragen Sie sich, ob Sie sich so wohlfühlen wie es ist, oder ob Sie etwas verändern möchten. Dabei helfen Fragen wie:
- Welche Träume hatten meine Eltern oder andere mir wichtige Bezugspersonen?
- Welche davon meine ich heute noch erfüllen zu müssen?
- Welche negativen Erfahrungen machten meine Eltern?
Welchen davon versuche ich bewusst aus dem Weg zu gehen?
usw.
Die Antworten und die daraus resultierende Erkenntnis sind ein weiterer wichtiger Schritt auf Ihrem Weg zu einem selbstbestimmten und stressfreien Leben.
Wenn wir Fortschritte machen wollen, gibt es immer Situationen, in denen wir aus zwei scheinbar gleich guten Alternativen eine wählen müssen. Oft geraten wir dabei ins Stocken weil wir unsicher sind - dieser Zustand kann uns mehr stressen als die Entscheidung selbst.
Entscheidungen anhand hilfreicher Kriterien und Techniken besser und schneller zu treffen.
Unsere Entscheidungen werden hauptsächlich gelenkt durch
- Erfahrungen aus der Vergangenheit
- unseren Verstand und
- unser Gefühl.
65 Prozent der Frauen entscheiden eher nach dem Gefühl und 65 Prozent der Männer eher mit dem Kopf. Überlegen Sie, welcher Typ Sie sind!
Optimal ist immer eine gute Mischung aus beidem. Um beide Fähigkeiten - auf sein Gespür zu hören und seinen Verstand bei Entscheidungen einzuschalten - ein bisschen zu trainieren, kann man sich beispielsweise schriftlich mit einem Problem auseinandersetzen.
Schuldzuweisungen gehören zu den größten Hindernissen auf dem Weg aus dem Stress, denn wer die Verantwortung für die eigenen Probleme auf andere abschiebt, hat es nicht mehr in der Hand, seine Situation zu verbessern.
Gezielt Verantwortung für die eigenen Stressthemen zu übernehmen.
- Schieben Sie einen ganzen Tag lang niemandem die Schuld für irgendetwas zu, sondern überlegen Sie stattdessen jedes Mal, ob Sie selbst Verantwortung übernehmen könnten. Ziehen Sie sich dazu ein Gummiband über Ihr Handgelenk. Jedes Mal, wenn Sie sich dabei erwischen, eine Schuldzuweisung auszusprechen, ziehen Sie an dem Gummi und lassen es auf Ihr Handgelenk schnalzen.
- Streichen Sie in konfliktreichen Gesprächen das Wort „du“ aus deinem Wortschatz und ersetzen Sie es durch „ich“. Sie werden feststellen, wie schnell sich dadurch die Stimmung und der Ton entschärfen.
- Formulieren Sie Vorwürfe in Wünsche um und nehmen Sie damit gleich viel streitbare Energie aus einem Gespräch heraus.
Missverständnisse in der Kommunikation verursachen oft mehr Stress, als uns lieb ist. Besonders schwierig wird es, wenn die Kommunikation nicht auf Augenhöhe stattfindet.
Zu erfahren, wie Sie sich im Austausch mit anderen verhalten, und die richtige Kommunikationsebene zu finden.
Wenn wir auf einer Ebene kommunizieren, die in der jeweiligen Situation nicht angebracht ist und zum Beispiel im Austausch mit anderen Erwachsenen in die Eltern- oder Kind-Ich-Rolle fallen, blockieren wir uns damit selbst. In der Regel fühlen wir uns in einer solchen Situation nicht verstanden oder ernst genommen. Das lässt sich immer wieder gut beobachten in Gesprächen zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern.
Achten Sie also darauf, auf der richtigen Kommunikationsebene zu bleiben. Konkret heißt das, im Austausch mit Erwachsenen die Rolle des Erwachsenen-ICHs einzunehmen und nur dann die Rolle des Eltern-ICHs zu übernehmen, wenn Sie mit kleinen Kindern oder auch mit pflegebedürftigen Personen zu tun haben.
Warum nimmt unsere Leistungen keiner wahr? Dem wollen wir hier auf den Grund gehen. Denn wer sich ständig verausgabt, sich nicht bemerkbar machen und anderen keine Grenzen aufzeigen kann, ist besonders gefährdet für einen Burnout.
Sich der eigenen Möglichkeiten bewusst zu werden, um stärker wahrgenommen zu werden.
Viele verlieren den Kontakt nach außen, weil sie zu oft in der virtuellen Welt ihrer Computer sind. Tipps:
- Über ein großes persönliches Netzwerk zu verfügen, das sich auch außerhalb des direkten Arbeitsplatzes befindet und dem man regelmäßig neue Kontakte hinzufügt.
- Eine Art „Währung“ in Form von Fachwissen, Informationen oder Kontakten zu besitzen, um nachhaltig für das eigene Netzwerk interessant zu sein.
- Sich regelmäßig der Kontakte im eigenen Netzwerk zu bedienen und sich in Erinnerung zu rufen.
Stellen Sie eine Liste von Menschen zusammen, die Sie gerne kennenlernen wollen/müssen. Überlegen Sie sich Strategien, um diese kennenzulernen.
Überlegen Sie sich: Wie groß ist Ihr momentanes Netzwerk? Wie viele Menschen möchten Sie in Ihrem Netzwerk haben? Bedenken Sie, dass auch das Wissen und der Einfluss Ihrer Kontakte eine Rolle spielen.
Wie viel Zeit stellen Sie wöchentlich bereit, um Ihr Netzwerk zu vergrößern? Was können Sie ihm als „Währung“ anbieten?