CFA-Titel Keine Garantie mehr für Gehaltsaufschläge

Verlässliche Schätzungen, in welchem Umfang der CFA-Abschluss für die Bewertung von Investments einen Lebenslauf aufbessert, gibt es nicht.
New York Während Beschäftigte der Finanzbranche in diesem Monat rund um den Erdball im Juni einen der drei Prüfungsteile für den Abschluss zum Chartered Financial Analyst (CFA) absolvierten, wurde eine Frage nicht gestellt: Ist es das Ganze überhaupt wert?
Die Antwort ist nicht ganz einfach. Verlässliche Schätzungen, in welchem Umfang der Abschluss für die Bewertung von Investments einen Lebenslauf aufbessert, gibt es nicht. Niemand sagt, dass das Zertifikat wertlos ist. Doch Teilnehmer, die meist mehr als 300 Stunden für jede einzelne Prüfungseinheit lernen und zudem tausende Dollar für Gebühren und Lernmaterialen ausgeben, treten zu den Examen trotz ernüchternder Statistiken an. Vier von fünf Menschen, die damit anfangen, brechen ohne Abschluss ab.
Die Chancen für sofortige finanzielle Vorteile nach Bestehen der Prüfungen scheinen eher gering zu sein. Rund 73 Prozent der Stellenangebote, die die Bezahlung thematisieren und auf den CFA-Abschluss verweisen, bieten eine Vergütung von unter 100.000 Dollar. Das geht aus einer Studie des Personalberaters Phaidon International hervor.
Ein Grund für das Rätselraten ist, dass das CFA Institute – das jährlich 260 Millionen Dollar Umsatz erzielt, während es die Prüfungen durchführt – die Vergütung nicht nachverfolgt.
„Es hat definitiv einen Wert, sowohl für den Arbeitgeber als auch für den Arbeitnehmer“, sagt Steve Horan, Managing Director bei dem Institut. „Es ist halt einfach nur schwer, das auch zu quantifizieren.“
Er verweist darauf, dass einige Stellenangebot den CFA-Abschluss als bevorzugt oder als vorausgesetzt auflisten. Und einige Studien Dritter würden den Schluss nahelegen, dass es bei Absolventen eine verbesserte Verdienstmöglichkeit gebe.