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Dax 40 Vorstände und Aufsichtsräte im wichtigsten Börsenindex jetzt noch männlicher

Der deutsche Leitindex ist auf 40 Konzerne gewachsen. Auch wenn der Frauenanteil in den Führungsetagen dadurch sinkt – es gibt auch gute Nachrichten in Sachen Vielfalt.
05.09.2021 - 10:00 Uhr Kommentieren
Die Zahl der Aufsichtsratschefinnen steigt mit den Dax-Neueinsteigern: Neben Simone Bagel-Trah (Henkel) stehen mit Doreen Nowotne (Brenntag) und Cristina Stenbeck (Zalando, Foto) nun zwei weitere Frauen an der Spitze eines Dax-Kontrollgremiums. Quelle: picture alliance/dpa
Zalando-Aufsichtsratschefin Cristina Stenbeck

Die Zahl der Aufsichtsratschefinnen steigt mit den Dax-Neueinsteigern: Neben Simone Bagel-Trah (Henkel) stehen mit Doreen Nowotne (Brenntag) und Cristina Stenbeck (Zalando, Foto) nun zwei weitere Frauen an der Spitze eines Dax-Kontrollgremiums.

(Foto: picture alliance/dpa)

Düsseldorf Die größte Reform in der Dax-Geschichte steht an. Seit Freitag ist klar, welche Firmen dem bald 40 Unternehmen zählenden deutschen Leitindex angehören. Damit ändert sich auch die personelle Zusammensetzung der Dax-Vorstände und -Aufsichtsräte: Durch die Erweiterung um zehn Firmen sinkt der Frauenanteil in den Vorständen, die Vergütung der Chefs steigt und die internationale Expertise vergrößert sich. Das zeigt eine Analyse der Unternehmensberatung Russel Reynolds.

Die Ergebnisse im Einzelnen:

Frauenanteil in Führungsgremien

„Die positive Entwicklung der vergangenen Jahre zu mehr Frauen im Top-Management und in den Aufsichtsräten bekommt durch die Erweiterung einen deutlichen Dämpfer“, sagt Co-Studienautor und Russell-Reynolds-Partner Jens-Thomas Pietralla.

Der Frauenanteil in den Vorständen fällt nach der Erweiterung von 19 auf 17,6 Prozent. Insgesamt haben nun 23 Prozent der Dax-Firmen keine einzige Frau mehr im Vorstand, bislang waren es 13 Prozent.

Das liegt daran, dass mit Brenntag, Hello Fresh, Porsche, Sartorius und Symrise gleich fünf der zehn Dax-Neulinge keine Frau im Vorstand haben. Merck-Chefin Belén Garijo bleibt die einzige Managerin an der Spitze eines Dax-Konzerns. Eine neue Finanzchefin kommt ebenfalls nicht hinzu, es bleibt bei den fünf weiblichen CFOs.

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Der Mdax, aus dem sich die Aufsteiger rekrutieren, hinke bei der Beteiligung von Frauen in Top-Positionen der ersten Börsenliga schon länger hinterher, so Pietralla. „Es scheint dringend geboten, dass sich die Aufsteiger schnell anpassen und so auch der wichtigen Signalwirkung des Dax gerecht werden.“

Auch in den Aufsichtsräten geht die Frauenquote erstmals seit mehr als zehn Jahren wieder zurück: von 34 auf 33 Prozent. Immerhin: Die Zahl der Aufsichtsratschefinnen steigt: Neben Simone Bagel-Trah (Henkel) stehen mit Doreen Nowotne (Brenntag) und Cristina Stenbeck (Zalando) nun zwei weitere Frauen an der Spitze eines Dax-Kontrollgremiums. Seit Jahresbeginn haben die zehn Dax-Aufsteiger vier Frauen in den Vorstand berufen.

Mitbestimmung im Aufsichtsrat

Die Vergrößerung führt dazu, dass die Beschäftigten in den Kontrollgremien an Mitsprache verlieren. Von den Neulingen haben nur Sartorius und Symrise ihre Aufsichtsräte paritätisch besetzt, also zu gleichen Teilen aus Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretern.

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Die Zahl der Mitbestimmung erreicht damit einen Tiefststand: 30 Prozent der Firmen im Leitindex haben gar keine Arbeitnehmer mehr im Aufsichtsrat, 2015 waren laut Russell Reynolds noch alle Dax-Firmen mitbestimmt.

Vergütung

Da die Dax-Neulinge ihrem Top-Management im Schnitt bessere Verdienstoptionen bieten als die bisherigen Dax-Mitglieder, steigt die durchschnittliche Bezahlung. Die Vorstände können im Schnitt bis zu 6,5 Millionen Euro pro Jahr verdienen, bislang lag der Wert bei 6,3 Millionen. In den Aufsichtsräten hingegen sinkt die jährliche Basisvergütung – von 109.000 auf 98.000 Euro.

Internationalität und Durchschnittsalter

Die Aufsteiger sorgen für einen Schub bei der Internationalisierung: In den Dax-Vorständen steigt der Anteil der Mitglieder mit ausländischem Pass von 33 auf 36 Prozent, in den Kontrollgremien von 29 auf 33 Prozent. Das Durchschnittsalter sinkt leicht: Vorstände sind im neuen Dax im Schnitt 53,3 Jahre alt (minus 0,4 Jahre) und Aufsichtsräte sieben Jahre älter (60,3 Jahre – ein Minus von 0,5 Jahre).

Auch wenn der Frauenanteil noch gering ist, sagt Russell-Reynolds-Partner Thomas Tomkos: „Die Dax-Vergrößerung wird für mehr Dynamik bei der Besetzung von Spitzenpositionen sorgen und mehr Durchlässigkeit schaffen.“ Weil der Dax auf kleinere Firmen abstrahle, rechnet Tomkos damit, dass die Erweiterung mittelfristig der Diversität in allen deutschen Firmen zugutekomme.

Mehr: Defizite bei der Diversität gefährden den Erfolg der Familienunternehmen

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