Der Kölner Rosenmontagszug ist der älteste und längste Karnevalsumzug in Deutschland. Den ersten Maskenumzug organisierte ein eigens gegründetes "Festordnendes Comité" 1823.
Prinz Holger I., Bauer Michael, Jungfrau Alexandra bilden das aktuelle Trifolium. Seit der Proklamation am 9. Januar 2015 residieren die drei Freunde aus der Flittarder KG in ihrer Hofburg, dem Pullman-Hotel.
300 Tonnen Süßigkeiten und über 300.000 Sträußchen haben die Zugteilnehmer 2014 dem Narrenvolk zugeworfen. Erfahrene Jecken ziehen daher Kostüme mit Helmen an, die auch heranrotierenden Pralinenschachteln standhalten, etwa Ritterharnische oder Astronautenanzüge.
114 Fest-/Prunk-/Persiflagewagen und Kutschen formierten den Zug 2014, mit dabei wie immer Abordnungen der roten und blauen Funken. Doch dahinter und daneben waren auch die orangenen Funken mit einem Großaufgebot zur Stelle: 95 Fahrzeuge der Abfallwirtschaftsbetriebe räumten 429 Kubikmeter Müll weg.
Das Festkomitee verfügt über einen Etat von rund zwölf Millionen Euro, "D'r Zoch" stellt den mit Abstand größten Ausgabeposten dar. Er ist nicht kostendeckend. Die Stadt Köln bezuschusst den Zug mit rund 150.000 - 170.000 Euro, erhält aber vom Festkomitee wiederum 80.000 Euro für den Tribünenbau am Zugweg.
Obwohl die Kosten nicht gedeckt sind, bleibt der Zug werbefrei, auf den Prunk- und Persiflagewagen findet sich keine Werbung für fremde Firmen. Und auch nicht für die eigenen des Zugleiters oder anderer Festkomitee-Mitglieder. Das wäre auch insofern unpassend, da Zugleiter Christoph Kuckelkorn im Hauptberuf Bestatter ist, Familienbetrieb in der fünften Generation.
Die Stadt Köln profitiert vom närrischen Treiben auch wirtschaftlich. So berechnet die Boston Consulting Group allein das Gewerbesteueraufkommen aus dem Karneval auf vier bis fünf Millionen Euro.
104.000 Karnevalsorden werden jede Session hergestellt. Umsatz: rund 5,1 Millionen Euro laut BCG. Die Orden stellen ursprünglich eine Persiflage auf die militärischen Orden der Preußen dar und sind mittlerweile begehrte Sammlerstücke.
Rund neun Monate nach den tollen Tagen steigt in der Domstadt die Geburtenzahl. Das IW Köln hat eine deutliche Abweichung vom Mittelwert festgestellt, laut Daten von Information und Technik NRW. So wurden 1270 Kinder im Dezember 2012 geboren, im Gesamtjahr nur 10.372.