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Bayer-Netzexpertin Jessica Federer „In zwei Jahren spricht keiner mehr über Digital Leadership“

Offenheit und Austausch statt Barrieren im Business-Alltag und im Kopf: Die Amerikanerin Jessica Federer managt die digitale Entwicklung bei Bayer – und will aus dem traditionsreichen Pharmariesen einen Vorreiter machen.
22.08.2016 - 11:25 Uhr
Die Bayer-Managerin über ihre Vision von Digitalisierung: „Wenn d ie Idee eines einzelnen Unternehmen verändert, am Ende sogar das Leben der Menschen verbessern kann .“ Foto: Frank Beer
Jessica Federer

Die Bayer-Managerin über ihre Vision von Digitalisierung: „Wenn die Idee eines einzelnen Unternehmen verändert, am Ende sogar das Leben der Menschen verbessern kann .“ Foto: Frank Beer

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Es ist ein paar Wochen her, da lief Jessica Federer durch Manhattan – und geradewegs in die Arme von Schwester Maureen, ihre frühere Lehrerin an der katholischen Mädchenschule von St. Louis. Die Nonne starrte auf ihr Handy, war ganz vertieft ins Pokémon-Spiel, und Federer hielt Ausschau nach einem Uber-Taxi ¬ sie hatte gerade für ihren Arbeitgeber Bayer eine neue Partnerschaft mit Google besiegelt. Die beiden Frauen umarmten sich, sie erkannten sich sofort. Schließlich ist Federer, die am Finger stets den Ring für Absolventen ihrer Highschool trägt, mit all „ihren“ alten Nonnen auf Facebook befreundet. Das Treffen in New York – ein großer Zufall, der zeigt, wie klein die Welt ist. Und wie vernetzt.

Vernetzung, das ist Jessica Federers Thema. Seit 2014 ist die junge Amerikanerin mit den roten Haaren für die digitale Entwicklung des Bayer-Konzerns mit seinen weltweit 116.000 Mitarbeitern zuständig. Salopp gesagt, will sie aus dem drögen Pillenkonzern einen digitalen Vorreiter machen. Die Google-Kooperation steht für ihr Ideal: weg mit den Barrieren, hin zu Austausch, Offenheit, schnelleren Verbindungen, intern wie extern.

So nutzen die Bayer-Mitarbeiter zum Beispiel eine vom Münchner Crowdsourcing-Anbieter Innosabi entwickelte Seeker-Solver-Plattform, auf der alle checken können, ob vielleicht schon einmal ein Kollege irgendwo im Konzern ein konkretes Problem gelöst hat. So wird Doppelarbeit vermieden.

Ihr genaues Geburtsjahr verrät Federer übrigens nicht – zu viele Barrieren in den Köpfen der Deutschen, die das Leistungsvermögen am Alter festmachten. „In Amerika erhält ein jüngerer Gründer wahrscheinlich einen höheren Kredit, weil ihm mehr Innovationen zugetraut werden“, meint sie. Und sie weiß: „Es war auch ein Risiko für Bayer, einer jungen Frau, Amerikanerin, Millennial, diese Aufgabe zu übertragen.“

Als größte Hürde im Netz nimmt Federer wiederum die Sprache wahr: „Alle, die auf Englisch kommunizieren, sind im Vorteil und werden eher gehört als Teilnehmer mit weniger verbreiteten Sprachen.“ Die Managerin, die 2008 bei Bayer in den USA anheuerte, lebt mittlerweile in Düsseldorf und versteht sehr gut deutsch. Aber sie twittert nur auf Englisch.

Sie kenne das aber auch von ihrem Bruder, der in Uganda oder der Mongolei gearbeitet habe. Er habe erzählt, dass auch dort, in Ländern mit wenig populären Sprachen, die Menschen das Netz zuerst in ihrer Muttersprache filtern und so manches Problem ungehört bleibt, manche Lösung nicht gefunden wird. Federer träumt daher für soziale Medien von „einem Instrument, dass es uns allen ermöglicht, uns gegenseitig zu verstehen, eine Art ,Babelfisch‘“ – die Anleihe an Douglas Adams‘ Kultroman „Per Anhalter durch die Galaxis“ ist übrigens das einzig Nerdige, das Federer, die gern lacht und einen feinen Sinn für Ironie hat, auszeichnet.

"Die Leute schauen jetzt anders auf Bayer"
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