Global Beauty Confidence Report: „Pickelproblem, heute Abend Party!”
Benachrichtigung aktivierenDürfen wir Sie in Ihrem Browser über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts informieren? Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Fast geschafftErlauben Sie handelsblatt.com Ihnen Benachrichtigungen zu schicken. Dies können Sie in der Meldung Ihres Browsers bestätigen.
Benachrichtigungen erfolgreich aktiviertWir halten Sie ab sofort über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts auf dem Laufenden. Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Jetzt Aktivieren
Nein, danke
Anzeige
Global Beauty Confidence Report„Pickelproblem, heute Abend Party!”
Die Körperpflege-Marke Dove hat in einer globalen Studie danach gefragt, wie es um das Selbstbewusstsein von Mädchen und Frauen steht. Das erschreckende Ergebnis verlangt nach einer neuen Definition von Schönheit.
Der perfekte Körper: 400.000 Schönheitsoperationen wurden 2015 in Deutschland durchgeführt.
Köln „Pickelproblem, heute Abend Party!”, „Wegen Akne zu Hause bleiben?”, „Hilfe, meine Haare!” oder „Kann ich so aus dem Haus?”: die einschlägigen Internetforen sind voll von solchen Hilferufen. Hinter diesen Beiträgen stecken oft zahlreiche Frauen, die sich in ihrer Haut nicht wohlfühlen – das kann fatale Folgen haben, wie eine globale Dove-Studie, die dem Handelsblatt exklusiv vorliegt, jetzt zeigt.
Der Unilever-Konzern untersuchte für seine Körperpflegemarke in insgesamt 13 Ländern die Ansichten zu Schönheit und Selbstvertrauen von 10.500 Mädchen und Frauen. Mit dem Ergebnis, dass ein niedriges Selbstwertgefühl und die kritische Wahrnehmung der eigenen Schönheit immer noch ein großes Thema sind. Überall auf der Welt, so heißt es, nimmt das Selbstbewusstsein von Frauen, wenn es um den eigenen Körper geht, stetig ab – ungeachtet von Alter und Herkunft.
Daran erkennen Sie, dass es an Selbstmitgefühl mangelt
Die meisten Frauen, denen es an Selbstmitgefühl mangelt, würden auf folgende Aussagen meist zustimmend antworten. "Wenn es um meine eigenen Fehler und Unzulänglichkeiten geht, bin ich missbilligend und beurteilend."
"Wenn ich mich schlecht fühle, tendiere ich dazu, nur die negativen Dinge zu sehen."
"Wenn die Dinge schlecht für mich laufen, betrachte ich das als Teil meines Lebens und denke, dass nur ich diese Probleme habe."
"Wenn ich an meine Unzulänglichkeiten denke, fühle ich mich allein und vom Rest der Welt abgeschnitten."
"Wenn das, was mir wichtig ist, nicht gelingt, werde ich von Gefühlen der Unzulänglichkeit überwältigt."
"Wenn ich niedergeschlagen bin, sehe ich nicht, dass es vielen Menschen auf der Welt genauso geht wie mir."
"Wenn die Zeiten wirklich schwierig sind, neige ich dazu, hart mit mir zu sein."
"Wenn ich mich niedergeschlagen fühle, stelle ich mir vor, dass andere Menschen wahrscheinlich glücklicher sind als ich."
"Wenn ich am Strampeln bin, kommt es mir vor als ob andere es leichter haben als ich."
"Wenn ich leide, kann ich ziemlich kaltherzig mir gegenüber sein."
(Quelle: Ursula Nuber, "Wer bin ich ohne dich?", Campus-Verlag)
Das verwundert kaum, lautet doch die heutige Maxime, die uns wie Smog umgibt: „Sei jung, schlank und schön!”. Das moderne Menetekel: „Wer nicht gesund ist, hat selbst schuld.” Und so träumen viele Frauen – natürlich auch Männer, aber die wurden hier nicht explizit untersucht – vom perfekten Körper ohne Fett, ohne Falten, ohne Krankheit. Dabei sind sie sich selbst stets die schärfste Richterin und sie urteilen hart, wie der „Global Beauty Confidence Report“ zeigt.
So stehen im Kern der Studie vor allem die negativen Auswirkungen eines gestörten Schönheitsempfindens. Fast alle deutschen Mädchen (87 Prozent) und Frauen (86 Prozent) geben an, dass sie auf wichtige Aktivitäten des sozialen Lebens verzichten und sich damit freiwillig in die soziale Isolation verbannen.
Unreine oder blasse Haut? Da werden Treffen mit Freunden und der Familie oder der geplante Freibadbesuch schnell wieder abgesagt. Besonders krass: Hierzulande hat bei fast allen Frauen (91 Prozent) und der Mehrheit der Mädchen (79 Prozent) ein negatives Körpergefühl schon einmal dazu geführt, dass sie auf Nahrung verzichtet oder ihre Gesundheit anderweitig gefährdet haben, weil sie beispielsweise Arztbesuche vermeiden.
Ein Blick über die Studie hinaus auf aktuelle Zahlen der Deutschen Gesellschaft für Ästhetisch-Plastischen Chirurgie zeigt, dass es sogar noch krasser geht. So wurden 2015 in Deutschland rund 400.000 ästhetisch-plastische Operationen durchgeführt. Die Top-Ten der Eingriffe: Fettabsaugungen, Ohrenkorrekturen, Entfernung von Tränensäcken und Schlupflidern, Facelifting, Nasenkorrekturen, Oberschenkel-, Gesäß- und Bauchdeckenstraffung, Brustoperationen.
„Sobald es um das eigene Erscheinungsbild geht, ist das Selbstbewusstsein weltweit ein kritisches Thema. Wenn sich Mädchen und Frauen aus diesem Grund von der Gesellschaft abwenden, verpassen sie einfach zu viel“, sagt Lejla Mader, Brand-Managerin bei Dove. „Die neuen Studienergebnisse sind sehr beunruhigend, wenn auch nicht überraschend in Anbetracht des zunehmenden Schönheitsdrucks, der von einer stetig wachsenden Anzahl klassischer und sozialer Medien ausgeht.“