... trinken ihn am liebsten mit Milch.
... trinken ihn mit Milch und Zucker.
... trinken den Kaffee schwarz.
... genießen ihren Kaffee mit Zucker.
Die 26-Jährige war vorher bei den Start-ups Mymuesli und Coffee Circle tätig und beschäftigt sich seit ihrem Diplom mit nachhaltigen Innovationen in der Lebensmittelbranche.
(Foto: selo good beverages GmbH)
Die Gründerin Laura Zumbaum macht ein Getränk aus einem Produkt, das andere Menschen als Abfall bezeichnen würden. Dafür hat die 26-jährige Berlinerin ihren Job an den Nagel gehängt. Im Interview verrät sie, was die größte Herausforderung beim Gründen war, woran sie einen guten Mitarbeiter erkennt, wie sie ihren Traum finanziert und was sie machen würde, wenn eines Tages ein großer Getränkegigant an ihre Tür klopft.
Frau Zumbaum, was wäre Ihr Elevator Pitch auf die Frage: „Warum soll ich kalten Kaffee mit Kohlensäure trinken?“
Weil in den Schalen der Kaffeekirsche, aus der wir unser Getränk machen, die gesamte Aromenvielfalt der Kaffeepflanze steckt. Selosoda hat fast keine Kalorien, dafür aber so viel Koffein wie zwei Espresso und wir verzichten auf künstliche Zusätze, was das Getränk absolut magenfreundlich macht.
... trinken ihn am liebsten mit Milch.
... trinken ihn mit Milch und Zucker.
... trinken den Kaffee schwarz.
... genießen ihren Kaffee mit Zucker.
Was ist das, eine Kaffeekirsche, und wie ist der Name Selosoda entstanden?
Die Kaffeekirsche, die kaum einer kennt, ist die Frucht der Kaffeepflanze. Die Kaffeebohnen sind die Kerne dieser Kaffeekirschen. Und Selo ist die Übersetzung dieser „Hülle“ auf Esperanto, der fast vergessenen Weltsprache, welche ursprünglich die internationale Kommunikation ermöglichen sollte.
Wer steckt alles hinter Ihrem Start-up und wie haben Sie sich gefunden?
Das Projekt angestoßen habe ich selber, aber natürlich wäre es ohne die Unterstützung von Beratern in Sachen Sensorik, Design, Import, Produktion oder Logistik nicht zu einem marktfähigen Produkt gekommen. Grundlegend ist die Partnerschaft mit Graciano Cruz, einem sehr visionären und ambitionierten Kaffeefarmer. Von großer Bedeutung ist natürlich die Corporate Identity hinter einer neuen Marke. Hier habe ich das Glück, mit dem Produktdesigner Benedikt Roiger zusammenarbeiten zu dürfen.
Der Siegeszug der Kaffeekapselsysteme ist ungebrochen. Vor allem der Marktführer Nespresso konnte mit der Palette an bunten Kapseln die Verbraucher überzeugen. Wurden 2005 in Deutschland etwa 400 Tonnen Kaffee in Kapseln verkauft, waren es 2010 bereits 5100. Alle führenden Produzenten bieten inzwischen Systeme an, zuletzt kam in Deutschland die italienische Marke Illy mit ihrem Iperespresso hinzu.
Der Vorzug der Kapselmaschinen gegenüber klassischen Siebträgern ist die spielend leichte Bedienung, der geringere Stromverbrauch und die geringere Größe der Maschinen; zudem kann das Kaffeemehl nicht oxidieren. Die Nachteile: ein deutlich höherer Kilopreis des Kaffees von mindestens 37 Euro, die geringere Vielfalt an Bohnen und die nicht kompatiblen Systeme. Die Kunden müssen sich für eine Marke entscheiden, die Kapseln der Anbieter passen nicht in die Maschinen anderer Anbieter.
4 Kaffeesysteme im Vergleich:
Illy
Preis der Maschinen: 155 bis 500 Euro je nach Ausstattung
Preis pro Kapsel: 42 bis 45 Cent
Vielfalt der Sorten: Vier Espressoröstungen, davon eine entkoffeinierte
Besonderheiten: Die Kunststoffkapseln werden über die gelbe Tonne entsorgt
Cafissimo
Preis der Maschinen: 49 bis 89 Euro je nach Ausstattung
Preis pro Kapsel: 25 bis 40 Cent
Vielfalt der Sorten: Neun Röstungen für Espresso bis Caffè Crema für große Tassen
Besonderheiten: Neben den Standartröstungen regelmäßig Editionen für kurze Zeit
Tassimo
Preis der Maschinen: 110 bis 200 Euro
Preis pro Kapsel: 30 bis 33 Cent (für die Kaffeevarianten)
Vielfalt der Sorten: 26 Kaffees von Jacobs Krönung bis Café Hag. Dazu Tees, Schokoladen und Milchkaffee
Besonderheiten: Sehr große Auswahl an Heißgetränken bis hin zum Milchschaum
Nespresso
Preis der Maschinen: 100 bis 500 Euro je nach Ausstattung
Preis pro Kapsel: 35 bis 42 Cent
Vielfalt der Sorten: 16 Röstungen, zusätzlich regelmäßig Sondereditionen
Besonderheiten: Große Geräteauswahl verschiedener Hersteller
Mitarbeiter sind dann gut,…
… wenn sie klar definierte und realistische Ziele mit Leidenschaft verfolgen und Stärken sowie Expertise vorweisen können, über die man nicht selber verfügt, oder die im Team noch nicht besetzt sind. Abgesehen von den Qualifikationen, die man klassisch auch in der Unternehmenswelt mitbringen sollte, sind im Start-up Eigenständigkeit und Leidenschaft essentiell.
Würden Sie nicht Selosoda machen würden, was dann?
Gemeinsam mit zwei Kollegen, einer Architektin und einem IT-Spezialisten habe ich ein Netzwerk für den privaten Wohnungstausch entwickelt. Es richtet sich an Freunde von Freunden überall auf der Welt und soll Ferien, berufliche und private Aufenthalte im Ausland ermöglichen, also schlussendlich für mehr geographische Flexibilität sorgen. Würde die Revolution der Kaffeekirsche derzeit nicht im Vordergrund stehen, würde ich derzeit wohl an der Markteinführung und Finanzierung dafür arbeiten – und selber nicht in Berlin, sondern irgendwo am anderen Ende der Welt sitzen.