Benachrichtigung aktivieren Dürfen wir Sie in Ihrem Browser über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts informieren? Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Fast geschafft Erlauben Sie handelsblatt.com Ihnen Benachrichtigungen zu schicken. Dies können Sie in der Meldung Ihres Browsers bestätigen.
Benachrichtigungen erfolgreich aktiviert Wir halten Sie ab sofort über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts auf dem Laufenden. Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Jetzt Aktivieren
Nein, danke
Zum Special von Handelsblatt Online

Leadership 4.0 Misstrauen Sie „Goldenen Regeln“ der Führung!

Führung rockt – wenn es gelingt, die Kreativität der Mitarbeiter und deren Lust am eigenen Wirken zu wecken und ihnen Freiräume zum Wachsen zu geben. Wie das im Arbeitsalltag gelingen kann, zeigt Psychologe Lutz Eichler.
  • Lutz Eichler
10.10.2016 - 11:07 Uhr 1 Kommentar
Führungskräfte müssen ihre Rolle heute neu definieren und sich klar werden, dass Führung vor allem von den Geführten abhängig ist. Quelle: Getty Images
Führung 4.0

Führungskräfte müssen ihre Rolle heute neu definieren und sich klar werden, dass Führung vor allem von den Geführten abhängig ist.

(Foto: Getty Images)

Nürnberg Führungskräfte müssen ihre Rolle heute neu definieren und sich klar werden, dass Führung vor allem von den Geführten abhängig ist. Sie müssen anders kommunizieren und mit Fehlern umgehen, ihren Mitarbeitern die Möglichkeiten geben, auch scheinbar verrückte oder abwegige Dinge zu tun und damit ein echtes Klima für freies Denken und Innovationen schaffen. In seinem Gastbeitrag, den Lutz Eichler für unser Businessnetzwerk Leader.In geschrieben hat, gibt der Psychologe Führungskräften Impulse zum Aufstehen, Anfangen und Anpacken!

Wir sind ein altes, unerhört erfolgreiches Industrieland. Unser Perfektionismus hat uns reich gemacht, aber auch eine bestimmte Spezies von Führungskräften hervorgebracht. Auf Effizienz getrimmte, geschliffene Manager ohne Ecken und Kanten, deren oberste Ziele reibungsloses Funktionieren, Plan- und Berechenbarkeit sind. Auf Funktionieren getrimmte Organisationen und stromlinienförmige Technokraten bringen aber auch eine entsprechende Führung hervor. Eine DIN-Führung, auf Kontrolle und Berechenbarkeit angelegt und mit maximaler Funktionsgarantie versehen. Daher auch die bei uns weit verbreitete Vorliebe für Führungstechniken und Führungsinstrumente.

Doch nun stehen wir am Beginn von etwas Neuem. Wie ein Silberstreif am Horizont zeigt sich, dass die Digitalisierung unsere gesamte Wirtschaft verwandeln wird. Dieses Neue kommt ohne Funktionsgarantie, verlangt aber umso mehr Flexibilität, Kreativität und freies Denken und wir sind gut beraten, uns in unserem unternehmerischen und Führungshandeln darauf einzustellen. Dazu bedarf es nicht ein wenig Anpassung oder ein wenig Veränderung, ein wenig Verbesserung – VERGESSEN Sie’s! Es bedarf einer REVOLUTION.

Dieses Neue braucht keine auf Effizienz getrimmten Firmensoldaten. Dieses Neue verlangt nach Paradigmen-Pionieren, die unsere Unternehmen und Organisationen im Schumpeterschen Sinne wieder neu erfinden und neue Denkmuster umsetzen wollen und zwar jenseits von Effizienz- und Rationalisierungsinnovationen. Gelingt das, hat Deutschland gute Chancen, auch zukünftig im Wettbewerb zu bestehen. Gelingt das nicht, werden sich unsere bestehenden Stärken in Schwächen verwandeln.

Führung muss sich grundlegend wandeln. Weg von starrer, bürokratischer Homogenisierung, weg von Verfahren, hin zu Individuum und Individualität. Aber in chaotischen, unübersichtlichen oder schwierigen Zeiten greifen Führungskräfte, wie die meisten Menschen auch, auf einfache Erfahrungsmodelle und Instrumente für komplexe Sachverhalte und komplizierte Probleme zurück. Schwierige Zeiten bedeuten aber ein neues Spiel mit keinen beziehungsweise wenigen und wenn, dann auf jeden Fall neuen Regeln. Vertraute und logische Werkzeuge führen dabei vielleicht zu einem Desaster und nicht zu einer Lösung. Ein Sprichwort sagt: „Der Weg in die Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert.“ Ebenso verhält es sich mit vielen Führungsinstrumenten. Sie sollten Führung verbessern und vor allem vereinheitlichen, führten in der Regel aber nur zu einer Bürokratisierung und technokratischen Erstarrung der Führung.

„Der Weg in die Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert“
Seite 123Alles auf einer Seite anzeigen
1 Kommentar zu "Leadership 4.0: Misstrauen Sie „Goldenen Regeln“ der Führung!"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • "Es bedarf einer REVOLUTION."

    Genau: Auf die Fähigkeiten der Mitarbeiter VERTRAUEN und sie SELBER MACHEN LASSEN.

    Die haben nämlich schon den Ehrgeiz, etwas zu schaffen.

    Es muss nur regelmäßig alles aufeinander abgestimmt (und sich untereinander ausgetauscht) werden, damit es "passt".

Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%