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Plädoyer für mehr „Sisterhood“ Frauen, stärkt Euch gegenseitig!

Die New-Work-Expertin Inga Höltmann hat oft mit Kolleginnen zu tun gehabt, die Meisterinnen subtiler Kriegsführung waren. Vorne nett, hinten fies. Warum Frauen sich damit schaden und was sinnvoller wäre. Ein Gastbeitrag.
  • Inga Höltmann
15.04.2016 - 07:56 Uhr
Kolleginnen, die sich Erfolge missgönnen oder andere sabotieren: im Büroalltag leider keine Seltenheit. Quelle: Getty Images/Getty Images
Zoff statt Kooperation

Kolleginnen, die sich Erfolge missgönnen oder andere sabotieren: im Büroalltag leider keine Seltenheit.

(Foto: Getty Images/Getty Images)

Berlin Allzu oft werden aus dem Management Projekte für Frauen aus der Taufe gehoben, die vor allem ein Ziel haben: Die eigene Karriere befördern. Oder es werden Förderprogramme erfunden, auf denen zwar außen “Frauen” draufsteht, drinnen aber vor allem Employer Branding ist. Die Autorin, Gründerin und New-Work-Expertin Inga Höltmann ist der Meinung, dass die Akteure – inklusive kriegsführende Kolleginnen – bei diesem gesamtgesellschaftlichen Umbau noch so manches Mal empfindlich straucheln werden, wenn die Motivation dahinter nicht aufrichtig ist. Für unser Businessnetzwerk Leader.In hat Höltmann, die in Berlin lebt und arbeitet, diesen Gastbeitrag geschrieben.

Jedes größere Unternehmen, das etwas auf sich hält, fördert Frauen. Die Beweggründe dafür sind unterschiedlich: Vielleicht hat irgend jemand gehört, dass mehr Frauen an der Spitze des Unternehmen das Insolvenzrisiko senken. Oder ein anderer jemand hat das Gefühl, man müsse so etwas aufsetzen, weil die Zeiten es verlangen – Megatrend Frau und so. Und irgendwo dahinten dräut ja auch noch der Fachkräftemangel, vielleicht könne man dem begegnen, wenn man jetzt mal endlich ein paar Frauen ranließe...

Inga Höltmann ist ausgebildete Wirtschaftsjournalistin und Expertin für die Themen Frauen im Beruf und Diversity, Arbeiten 4.0 und New Work. (Foto: Axel Kuhlmann)
Gründerin, Autorin und Speakerin

Inga Höltmann ist ausgebildete Wirtschaftsjournalistin und Expertin für die Themen Frauen im Beruf und Diversity, Arbeiten 4.0 und New Work.

(Foto: Axel Kuhlmann)

Frauenförderung kommt in vielen Facetten daher, Angebote für Teilzeit oder Remote-Arbeit, ein zusätzliches Qualifikationsprogramm oder ein internes Frauennetzwerk können darunter fallen. Doch so richtig verfängt das alles nicht, wir haben immer noch weniger als zehn Prozent Frauen in den Vorständen der Dax-30-Unternehmen – das spricht eine deutliche Sprache. Gerade erst bescheinigte eine Untersuchung des Harvard Business Managers internen Frauennetzwerken ihre Nutzlosigkeit. "Netzwerke sind derzeit häufig nichts weiter als eine Sackgasse und hindern insbesondere Frauen daran, im Unternehmen aufzusteigen", schreiben die Autoren.

Meiner Meinung nach liegt die relative Erfolglosigkeit all dieser Bemühungen aber nicht nur an unwilligen Männern oder an der Starrheit von Unternehmenskulturen. Es liegt auch an den Frauen. Und mit dieser Diagnose will ich nicht in das Sheryl Sandberg’sche Mantra des “Lean In” einstimmen – dass Frauen vielleicht anders angesprochen werden müssen, dass sie anders ermutigt werden müssen, dass sie auch selbst wollen sollten, das wissen wir mittlerweile. Und dass diese unterschiedlichen Bedürfnisse in einem Unternehmen beachtet werden sollten, ist meinem Erachten nach schon lange eine Frage der modernen Unternehmenskultur.

Es geht mir hier vielmehr um das Miteinander der Frauen. Denn ich wünsche mir mehr „Sistahood“ (Anm.d.Red.: Slang für Sisterhood): Dass ich mich auf meine weiblichen Kollegen verlassen kann, auch wenn die vielleicht nicht sofort einen Vorteil davon haben. Dass Frauen sich gegenseitig nach oben ziehen, sich unterstützen, füreinander einstehen, einander offen begegnen.

Ja, denn Kulturwandel bedeutet auch, dass die Frauen alte Verhaltensweisen ablegen. Dass sie sich darauf besinnen, worum es eigentlich geht: Nicht um die eigene Karriere, nicht um den eigenen Erfolg, sondern darum, mitzuhelfen ein Umfeld zu schaffen, in dem sich alle wohlfühlen, in dem alle arbeiten können, in dem jede und jeder Karriere machen kann, wenn sie oder er das möchte. Da profitiert jeder von ganz allein, ohne, dass man den eigenen Vorteil explizit im Blick haben muss.

Kolleginnen: vorne nett, hinten fies
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