Start-up Miomente: Sieht so der Traum-Arbeitsplatz für Frauen aus?
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Start-up MiomenteSieht so der Traum-Arbeitsplatz für Frauen aus?
Eine Frauenquote von 90 Prozent? Für die Unternehmerin Sabine Engel eine Erfolgsgeschichte. Im Gespräch erzählt sie, wie der perfekte Job für Mütter aussieht und warum sie ihren Controller-Job an den Nagel hängte.
Sabine Engel (30) hat ihr Unternehmen Miomente 2010 gegründet, nachdem sie tagelang nach einem exklusiven Cocktail-Kurs als Geschenk gesucht hat.
Sabine Engel wollte ihr eigener Chef sein und gründete 2010 mit eigenen Ersparnissen das Start-up Miomente.de, ein Online-Portal für Genuss-Events. Mit uns sprach sie über die größte Herausforderung beim Gründen, den perfekten Arbeitsplatz für Eltern und darüber, warum man sich gerade als Selbstständige nicht verzetteln sollte.
Frau Engel, seit wie vielen Jahren sind Sie schon Ihre eigene Chefin? Seit ziemlich genau vier Jahren. Gegründet habe ich schon vor rund 6 Jahren parallel zu meinem berufsbegleitenden MBA-Studium und war in den ersten 2 Jahren der Unternehmerkarriere noch als angestellte Controllerin in einem Konzern aus der Autobranche tätig.
Vom Controlling weg hin zu zu Kochkursen, Weinproben, Barista-Seminaren – wie kam denn dieser Wandel? Die Idee zu Miomente entstand, als ich irgendwann auf der Suche nach einem besonderen Geburtstagsgeschenk für meinen damaligen Freund war. Ich wollte ihn mit einem Cocktailkurs in einer exklusiven Location überraschen. Nachdem ich aber trotz intensiver Suche einfach nichts Passendes gefunden habe, habe ich die Planung eben selbst in die Hand genommen, einen Profi-Barkeeper engagiert und eine außergewöhnliche Location angemietet.
Ein Abend mit Folgen.... Richtig, mein Freund war absolut begeistert und der Cocktailabend ein voller Erfolg. Wir sind inzwischen verheiratet. Diese eindeutige Marktlücke, eine große Auswahl exklusiver Events in außergewöhnlichen Locations für eine anspruchsvolle Genießer-Zielgruppe anzubieten, habe ich genutzt und daraufhin mein Unternehmen im Januar 2010 gegründet.
Die sieben entscheidenden Fragen für Gründer
Es begann als Vorlesung und wurde zum Bestseller: Peter Thiel hielt vor Studenten an der Universität Stanford einen Vortrag über Gründen, der Student Blake Masters hat fleißig mitgeschrieben und gemeinsam vollendeten sie das Buch "Zero to One" (Campus Verlag). Hier gibt Thiel wertvolle Ratschläge für Gründer. Ein paar Beispiele in Kurzform ...
Ist Ihre Technologie revolutionär oder nur eine geringfügige Verbesserung?
Ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um in Ihr Unternehmen zu investieren?
Beginnen Sie mit einem großen an einem kleinen Markt?
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Sehen Sie Möglichkeiten, Ihr Produkt nicht nur herzustellen, sondern auch zu verkaufen?
Können sie Ihre Wettbewerbsposition zehn oder 20 Jahre lang halten?
Haben Sie eine einmalige Chance erkannt, die andere nicht sehen?
Sie sind jetzt also schon seit fünf Jahren im Business. Die richtige Entscheidung? Für mich ist es die größte Erfüllung, Unternehmerin zu sein, ich könnte mir nichts anderes mehr vorstellen. Zum einen bin ich als Chefin verantwortlich für das Wohl jeden einzelnen Mitarbeiters, trage viele Risiken und arbeite auch mal Tag und Nacht. Und zum anderen brenne ich auch für meine Geschäftsidee und das eigene Team: Jeden Morgen freue ich mich auf meinen Arbeitstag und bin maximal motiviert, Miomente noch erfolgreicher zu machen.
Was war die größte Herausforderung dabei, ein eigenes Unternehmen auf die Beine zu stellen? Ich musste erst lernen, mich zu fokussieren und mich nicht von neuen Ideen ablenken zu lassen. Obwohl die Grundidee und das Hauptprodukt, kulinarische Events als wohl verdiente Genuss-Auszeit im Alltag, schon immer gut funktionierten, kamen mir immer wieder neue Flausen in den Sinn, die ich zusätzlich vorangetrieben habe. Zum Beispiel hatten wir zeitweise einen Geschenkeshop, in dem wir neben unseren Genuss-Events auch hochwertige Food-Artikel angeboten haben oder über einige Zeit auch eine eigene Eventlocation. Klare Fokussierung war für mich anfangs definitiv eine Herausforderung.
Ihre wichtigste Lektion, die Sie anderen Gründerinnen mit auf den Weg geben können? Fokussiere dich immer auf dein eigentliches Business, das halte ich gerade beim Unternehmensaufbau für überlebenswichtig. Zudem rate ich jeder Gründerin, sich ein großes Netzwerk aufzubauen und die eigene Idee so oft wie möglich in relevanten Zielgruppen und bei wertvollen Kontakten zu positionieren. Mir hat es sehr geholfen, das Geschäftsmodell selbst ständig hinterfragen zu müssen, was im Umkehrschluss zu ständiger Optimierung geführt hat. Daneben zähle ich leidenschaftliche, unumstößliche Disziplin wie auch einen Willen zum Erfolg zu meinen Erfolgsfaktoren.
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