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Unternehmerin Rübsamen-Schaeff „Bayer hat ja auch mal klein angefangen“

Helga Rübsamen-Schaeff hat den Biotech-Konzern Aicuris aus Wuppertal zum Erfolg geführt. Eine Unternehmerin über Wagemut, männliche Netzwerke, Anreize für Mitarbeiter und etwas, das wirklich gegen Lippenherpes hilft.
09.05.2017 - 07:09 Uhr Kommentieren
Lange Zeit hat sie bei Bayer an einem Medikament gegen den Virus geforscht. Als ihre Abteilung dort eingespart wurde, gründete sie kurzerhand ihr eigenes Biotech-Unternehmens Aicuris.
Helga Rübsamen-Schaeff

Lange Zeit hat sie bei Bayer an einem Medikament gegen den Virus geforscht. Als ihre Abteilung dort eingespart wurde, gründete sie kurzerhand ihr eigenes Biotech-Unternehmens Aicuris.

Gegen die gegen die Vorbehalte ihres Vaters entschied sich Helga Rübsamen-Schaeff als Junge Frau zu einem Chemie-Studium. Und als es an der Universität um die Verteilung von 40 Laborplätzen ging, landete sie auf Platz 41, blieb aber eingeschrieben - so konnte sie später nachrücken und mit nur 24 Jahren "summa cum laude“ promovieren. Später kündigte sie bei Bayer einen sicheren Job, um ihr eigenes Ding zu machen. Multiresistenter Sturkopf oder unerschütterliche Optimistin? Die Unternehmerin hat den Biotech-Konzern Aicuris aus Wuppertal zum Erfolg geführt. Sie ist eine der 50 Nominierten für den Wettbewerb „25 Frauen, deren Erfindungen unsere Welt verändern“ für die Sie noch bis zum 18. Mai voten können (erfahren Sie hier mehr).

Frau Rübsamen-Schaeff, als Ihr damaliger Arbeitgeber Bayer 2006 der Infektionsforschung den Rücken kehrte, entschlossen Sie sich, diese Forschungseinheiten auf eigene Faust weiter voranzutreiben. Woher haben Sie den Mut dazu genommen, als damals alleinerziehende Mutter einen sicheren Manager-Job zu kündigen?
Es gehörte sicher Mut zu diesem Schritt. Die Überzeugung, dass unsere Arbeit gegen Infektionserreger in einer globalisierten Welt sehr wichtig ist, war aber eine mindestens ebenso bedeutende, treibende Kraft. Wir wollten dieses Know-How für die Erforschung von Medikamenten gegen Viren und von Antibiotika gegen multiresistente Krankenhauskeime erhalten und die Arbeit fortführen.

Was sicher nicht ganz billig ist...
Ganz bestimmt nicht! Ich hatte mir aber auch sehr genau überlegt, wie viel Geld wir brauchen würden, um erfolgreich sein zu können. Meinen Mitarbeitern habe ich immer gesagt: „Wenn es uns nicht gelingt, Investoren zu finden, die unser Business verstehen und uns ausreichend finanzieren, machen wir es nicht.“



In Krisen greifen vor allem bestehende (männliche) Netzwerke. Das spielt auch beim weiteren Aufstieg eine Rolle - würden Sie sich als gute Netzwerkerin bezeichnen?
Als Netzwerkerin war ich damals nicht besonders breit aufgestellt. Ich glaube auch, dass es damals wichtiger war, ein sehr genaues Bild von der zukünftigen Firma zu entwerfen und von ihren Aufgaben und dann zu wissen, welche Finanzierung über welchen Zeitraum notwendig sein würde.

Heute haben Sie Ihren alten Arbeitgeber mit ihrem Unternehmen Aicuris, das seither in Wuppertal an der Entwicklung neuartiger Antibiotika und Antivirus-Medikamente arbeitet, auf dem Gebiet überholt und akquirieren Millionen. Empfinden Sie das als eine gewisse Genugtuung?
Dass wir Bayer auf dem Infektionsgebiet überholt hätten, kann man heute sicher noch nicht sagen. Hier spielt Bayer – die vermarkteten Substanzen hat man ja damals behalten - definitiv noch in einer anderen Liga! Aber für eine junge Firma wie uns war der erste große Lizenzvertrag mit MSD, der uns bei Unterschrift 110 Millionen Euro bescherte, schon ein ganz großartiger und wichtiger Schritt. Und wenn unser Medikament Letermovir, für das MSD (Anm.: Merck Sharp & Dohme) die Lizenz hält, in den Markt kommt, können wir weitere Meilensteinzahlungen in Millionenhöhe sowie Umsatzbeteiligungen erwarten. Das freut mich natürlich sehr als Erfolg für Aicuris – und Bayer hat ja auch mal klein angefangen!

Kapitalmangel in der Biotech-Szene
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