Menschen ohne Job wieder in Arbeit zu bringen.
Langzeitarbeitslose fördern und fordern. Kritiker sagen, das Fördern komme zu kurz.
Als Grundsicherungsleistung erhalten Langzeitarbeitslose das Arbeitslosengeld II, besser bekannt als Hartz IV. Dieses liegt derzeit für einen Single bei 391 Euro im Monat, plus Miete und Heizkosten. Für Partner in einer Bedarfsgemeinschaft liegt der Regelsatz bei jeweils 352 Euro.
Wer Hartz IV in Anspruch nimmt, muss jeden zumutbaren Job annehmen. Auch wenn dieser schlecht bezahlt ist. Wer sich verweigert oder Termine im Jobcenter schwänzt, riskiert Leistungskürzungen. Seit Anfang 2015 der gesetzliche Mindestlohn von 8,50 Euro in Kraft trat, profitierten Langzeitarbeitslose, die eine Stelle fanden, davon nur bedingt: Erst nach sechs Monaten hatten sie Anspruch auf Mindestlohn.
Hartz IV ist eine Bedarfsleistung. Das heißt: Nur wer bedürftig ist, bekommt sie. Einkommen oder eigenes Vermögen werden angerechnet. Bei einem Hinzuverdienst beträgt die Freigrenze 100 Euro im Monat.
Wer Vollzeit arbeitet, aber so wenig verdient, dass er damit seinen Lebensunterhalt und den der Familie nicht sichern kann, hat auch Anspruch auf Hartz IV: Dies sind die sogenannten Aufstocker.
Im Jahr 2018 empfingen circa 4,26 Millionen Menschen Arbeitslosengeld II.
Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.
Vielen Dank für diesen treffenden Text, der die Realitäten der vielen (prekär) selbständigen Alleinerziehenden sehr gut erfasst. Ich selbst bin ebenfalls selbständig und einerseits froh darum, weil ich damit Beruf und Kinder relativ gut vereinbaren kann. Andererseits habe ich tatsächlich so gut wie keine Sicherheiten und werde eine sehr geringe Rente erhalten, von der ich nicht leben kann. Bisher bin ich dem Staat nie zur Last gefallen und habe immer Steuern gezahlt, und zwar nicht zu knapp. Gearbeitet habe ich, auch kurz vor und nach der Geburt meiner zwei Kinder und auch wenn ich krank war/bin.
Über die Kommentare der unten stehenden Herren muss ich mich sehr wundern, wobei sie in gewisser Weise sehr deutlich machen, woran das jetzige System krankt: manche Männer sehnen sich offensichtlich nach den vermeintlich "guten alten Zeiten" zurück. Von welcher "Urbevölkerung" reden Sie, Herr Narrog, und was stört Sie an den Bestrebungen des Feminismus? Wünschen Sie sich tatsächlich das Standard-Modell zurück, in dem nur der Vater für das Einkommen zu sorgen hatte und die Mutter mit den Kindern zu Hause bleibt? Könnten Sie das mit einem Gehalt gewährleisten? Ist nicht auch das ein sehr festgefahrenes Lebensmodell, das auch Männern schadet, die dadurch so gut wie keine Zeit für die Familie haben? Genau genommen waren Männer im alten Familienmodell reine Alimentenzahler. Heute haben nicht nur Frauen, sondern auch Männer viel mehr Möglichkeiten. Es setzt jedoch voraus, miteinander zu reden und eine Lösung zu finden, die für alle funktioniert und passt. Es klingt so, als würde Sie das stören.
Wenn sich jeder selbstständig macht und keinen Meisterbrief braucht, in irgenwelchen dubiosen Finanzunternehmen arbeitet oder sonstigen dubiosen Strukturvertrieben und nur die minimalistische Einzahlung in die Rentenkasse vornimmt, braucht sich eigentlich nicht zu wundern, wenn ein Hartzer am Ende da steht und die Hand aufhält und die anderen für soviel Blödheit dann bezahlen dürfen.
Wir schaffen auch das.
Beitrag von der Redaktion gelöscht. Bitte bleiben Sie sachlich. http://www.handelsblatt.com/netiquette