Lebenslauf-Tipps: So sieht der perfekte Lebenslauf aus
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Lebenslauf-TippsSo sieht der perfekte Lebenslauf aus
Trotz Fachkräftemangels legen Personaler großen Wert auf Anschreiben und Lebenslauf der Bewerber. Bei Inhalt, Gliederung und Länge sind sich viele Jobsuchende jedoch unsicher. Wir haben die wichtigsten Tipps.
Das heißt jedoch nicht, dass die Empfehlung das reguläre Bewerbungsprocedere überflüssig macht. Einer aktuellen Arbeitsmarktstudie des Personaldienstleisters Robert Half zufolge sind persönliche Kontakte und Empfehlungen von Mitarbeitern zwar ein Türöffner. Einstellungsentscheidend sind sie aber nicht. Stattdessen entscheidet für 43 Prozent der Personaler immer noch der Lebenslauf.
Auf einer Skala von 1 (größter Einfluss) bis 6 (geringster Einfluss) steht der Lebenslauf bei den Personalern mit 2,22 auf Platz 1 der wichtigsten Faktoren. Zu den weiteren Top-3-Kriterien gehören der Eindruck im Vorstellungsgespräch und Kompetenztests. Die geringste Wirkung auf eine Einstellungsentscheidung hat hingegen das Social-Media-Profil (5,25). „Kandidaten sollten genug Zeit investieren, um durch einen inhaltlich und strukturell stimmigen Lebenslauf hervorzustechen“, sagt Sven Hennige, Senior Managing Director bei Robert Half. „Negative oder unstimmige Aspekte können im Zweifel ein jähes Ende für die Bewerbung bedeuten.“
Fünf Tipps für den Lebenslauf
Korrekte Sprache ist Pflicht: Eine Studie von 2009 hatte ergeben, dass deutsche CFOs im Durchschnitt bei 1,8 Tippfehlern einen Lebenslauf aussortieren.
Bereiten Sie bei internationalen Stellen Ihre Dokumente immer auf Deutsch und Englisch vor. Lassen Sie sie von einem Muttersprachler gegenlesen.
In der Kürze liegt die Würze: Präsentieren Sie Ihren Lebenslauf auf zwei, höchstens drei Seiten.
Lücken im Lebenslauf fallen auf. Gehen Sie offensiv mit den Lücken um und punkten Sie durch nachvollziehbare Argumente.
Eine ansprechende Aufbereitung fällt positiv auf. Dennoch sollten sie auf die Inhalte mehr achten.
Grundsätzlich gilt: Je größer und bekannter das Unternehmen, desto größer ist auch die Konkurrenz. Landen in der Personalabteilung täglich hunderte Bewerbungen - bei Google sind es zwei Millionen Bewerbungen pro Jahr - kann sich ein Personaler nur wenig Zeit nehmen. Verschwurbelte Lebensläufe, die nicht auf den ersten Blick verraten, was in dem Kandidaten steckt, werden aussortiert. Schon der Aufbau des Dokuments ist entscheidend.
beruflicher Werdegang in umgekehrter Reihenfolge: Die Zeiträume und Aufgaben beziehungsweise Position nicht vergessen. Z.B. 03/2008 bis 01/2016, kaufmännischer Leiter mit Schwerpunkt abc bei Firma XYZ, 01/2004 bis 03/2008 kaufmännischer Angestellter mit Schwerpunkt abc bei Firma XYZ.
schulische Ausbildung: Hier gehört die Berufsausbildung beziehungsweise das Hochschulstudium hin. Wer beides hat, gibt auch beides an: 10/1999 bis 03/2000 BWL-Studium an der Uni Mannheim, Schwerpunkt Immobilienwirtschaft, Abschluss Diplom. Auch das Thema der Abschlussarbeit kann hier genannt werden.
Auslandsaufenthalte und weitere Fähigkeiten:
Erwähnen Sie im letzten Absatz Ihre Fremdsprachen- und Computerkenntnisse. Sie können auch Auslandserfahrungen oder -semester aufführen, wenn es für den angestrebten Job relevant ist. Heißt: Die Fremdsprachenkorrespondentin gibt den Sprachurlaub an, der angehende Marktleiter bei einer Supermarkt-Kette braucht es nicht.
So optimieren Sie Ihren Lebenslauf mit Blick auf ihr Social-Media-Profil
Ein Lebenslauf sollte sich maximal auf zwei Seiten erstrecken. Halten Sie Ausbildungsabschnitte und Qualifikationen, die für den Job irrelevant sind, kurz. Streichen Sie auch Angaben wie den Familienstand oder die Nationalität – diese sind im Lebenslauf nicht notwendig.
Quelle: Lebenslauftipps des Personaldienstleisters Robert Half
Haben Sie im Lebenslauf Zeitabschnitte ausgelassen, weil sie keinen Bezug zur Karriere haben? Vermeiden Sie Spekulationen, die möglicherweise gegen Sie sprechen, und schließen Sie die Lücken wahrheitsgemäß – sei es mit der sechsmonatigen Weltreise zwischen zwei Jobs oder der mehrjährigen Elternzeit.
Der Lebenslauf sollte keine Rechtschreib- oder Grammatikfehler aufweisen. Nutzen Sie die Autokorrekturfunktion in Word, um Tippfehler zu verbessern. Bitten Sie nach der Überarbeitung des Lebenslaufs einen Freund oder Bekannten, ihn auf Fehler zu prüfen.
Besticht Ihr jetziger Lebenslauf durch ein extravagantes Design mit eigenen Logos oder vielen Farben? Verabschieden Sie sich davon und halten Sie das Layout schlicht. Es soll den Lebenslauf unterstützen und nicht vom Inhalt ablenken. Eine einheitliche Schriftart und -größe sowie ein stringenter Aufbau machen hingegen einen ordentlichen Eindruck.
Überprüfen Sie auch die Gliederung ihres Lebenslaufes. Ordnen Sie ihn gegebenenfalls in thematische Blöcke wie Berufserfahrung und Ausbildung. Es gilt, die Erfahrungen beginnend mit der aktuellen Angabe aufzulisten und relevante Aufgabengebiete in wenigen Worten zu beschreiben. Damit die Formatierung des Lebenslaufs beim Versand nicht verschoben wird, sollten Sie das Dokument nach der Überarbeitung in ein PDF umwandeln.
Überprüfen Sie die angegebenen Qualifikationen in Ihrem Lebenslauf. Haben Sie etwa eingerostete Französischkenntnisse aus der Schulzeit noch als konversationssicher angegeben? Passen Sie das Sprachniveau in dem Fall lieber auf „Grundkenntnisse“ an. Im Vorstellungsgespräch oder später im Job kann diese kleine Lüge schnell ans Tageslicht kommen. Seien Sie insgesamt ehrlich und löschen Sie die Qualifikationen, über die Sie nicht mehr oder nur wenig verfügen.
Ein Bewerbungsfoto darf nach dem Gleichstellungsgesetz nicht mehr vorausgesetzt werden, ist in Deutschland jedoch nach wie vor üblich. Daher empfiehlt es sich, ein Lichtbild im Lebenslauf aufzunehmen, um einen ersten persönlichen Eindruck zu hinterlassen. Wenn Ihr derzeitiges Bewerbungsfoto schon etwas in die Jahre gekommen ist, sollten Sie gegebenenfalls ein neues Foto machen lassen. Bei Bewerbungen in den USA und in Großbritannien sind Bewerbungsfotos hingegen unüblich.
In Deutschland hat sich dieses amerikanische, beziehungsweise antichronologische Gliederungssystem durchgesetzt. Wenn ein Unternehmen in der Stellenausschreibung explizit einen chronologischen Lebenslauf oder einen handschriftlich verfassten Fließtext verlangt, sollten sich Bewerber daran halten.
Berufseinsteiger geben übrigens anstatt der letzten Jobs Praktika an. Auch hier gilt wieder: Das Praktikum muss zur gewünschten Stelle passen. Der Nebenjob als Kellner interessiert bei Vapiano oder Tchibo, bei der Deutschen Bank nicht.