Benachrichtigung aktivieren Dürfen wir Sie in Ihrem Browser über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts informieren? Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Fast geschafft Erlauben Sie handelsblatt.com Ihnen Benachrichtigungen zu schicken. Dies können Sie in der Meldung Ihres Browsers bestätigen.
Benachrichtigungen erfolgreich aktiviert Wir halten Sie ab sofort über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts auf dem Laufenden. Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Jetzt Aktivieren
Nein, danke

Neue Arbeitsformen Das Prinzip Coworking

Hier arbeiten Querdenker, Visionäre und Künstler unter einem Dach. Sie schwören auf das Konzept der sogenannten „Coworking Spaces“ – also „Zusammenarbeitsplätze“. Die Zahl steigt, Berlin gilt als Hauptstadt der Coworker.
08.08.2016 - 06:43 Uhr
Denis Altschul sitzt im Agora Collective – Center for Contemporary Practices in Berlin. Seit 2011 arbeiten hier Programmierer, Künstler und Kreative unter einem Dach. Fast 70 Personen haben in dem Haus im Neuköllner Mittelweg einen Arbeitsplatz gefunden. Quelle: dpa
Das Prinzip Coworking

Denis Altschul sitzt im Agora Collective – Center for Contemporary Practices in Berlin. Seit 2011 arbeiten hier Programmierer, Künstler und Kreative unter einem Dach. Fast 70 Personen haben in dem Haus im Neuköllner Mittelweg einen Arbeitsplatz gefunden.

(Foto: dpa)

Berlin Es ist kurz nach 19 Uhr. Denis Altschul gönnt sich ein Feierabendbier. Er hat es aus dem Gemeinschaftskühlschrank geholt. Das Glas, in das er das Geld schmeißt, funktioniert als „Vertrauenskasse“: Jeder zahlt das, was er herausnimmt, kontrolliert wird nicht. Gleich wird Altschul hinuntergehen, in den Garten des hauseigenen Cafés, in dem schon die meisten Kollegen sitzen. Kollegen, die streng genommen gar keine sind, weil sie nicht für die gleiche Firma arbeiten.

Denis Altschul arbeitet in keinem gewöhnlichen Büro, sondern im Agora Collective in der Mittelstraße in Berlin-Neukölln. In dem gelb-roten Backsteinhaus gibt es weder feste Arbeitszeiten noch einen Vorgesetzten, dafür sogenannte Coworking Spaces, in denen Freiberufler unterschiedlichster Branchen nebeneinander sitzen. Sie in einen Raum zu setzen, soll Platz für kreative Ideen schaffen, Zusammenarbeit möglich machen, auf die vorher niemand gekommen wäre.

Berlin zählt weltweit betrachtet zu den Städten mit den meisten solcher moderner Arbeits-Gemeinschaften. Nach Erkenntnissen der „Global Coworking Survey“-Studie gibt es weltweit mehr als 7800 Coworking Spaces, in der deutschen Hauptstadt sind es über 100.

Sie seien ein wesentlicher Bestandteil einer stetig wachsenden Startup-Szene und wichtiger Standortfaktor - auch für Freiberufler, sagte ein Sprecher der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung. „Insofern profitiert Berlin von einer wachsenden Zahl von Angeboten.“

Das Agora hat es sogar in Berliner Reiseführer geschafft, auch Blogger aus anderen Ländern berichten darüber. Arbeitsforscher erwarten, dass diese Art von Arbeitsmodellen zunehmen wird. Im Agora sind fast alle Arbeitsplätze vermietet, die Gründer planen gerade einen weiteren Standort in der Hauptstadt.

Seit 2011 sitzt das Agora Collective in Berlin, alles begann auf einer Etage. Mittlerweile sind es fünf Stockwerke mit knarzenden Dielenböden, auf denen wild zusammengewürfelte Möbel stehen. Jede Etage hat eine andere Funktion: im Erdgeschoss ist das Café, darüber ein Raum mit flexiblen Arbeitsplätzen, in der zweiten Etage darf in einem der Räume weder geredet noch telefoniert werden, in der vierten Etage hingegen können Gruppen zusammenarbeiten. Der große Raum unterm Dach bietet Platz für Ausstellungen oder Workshops.

Eine Familie, die sich hilft
Seite 12Alles auf einer Seite anzeigen
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%