Fast alle Dax-100-Unternehmen haben schon Rat bei ihm gesucht: Reinhard Sprenger ist Deutschlands wohl bekanntester Managementberater. In seinem neuen Buch erklärt er, warum Firmen sich von Diven verabschieden müssen, Zielvereinbarngen und Awards Teufelszeug sind und warum vor allem Fremdoptimierer gefragt sind. Die besten Zitate.
„Es besteht kein nachweisbarer Zusammenhang zwischen Persönlichkeitsmerkmalen der Top-Manager und dem wirtschaftlichen Erfolg der Unternehmen. Es ist irrelevant, ob der Geschäftsführer charismatisch, bescheiden, visionär, technokratisch, selbstsicher, zurückhaltend, vorbildlich oder authentisch ist.“
„In ihrer Rolle als Chef fallen der individuelle und der systemische Ansatz zusammen. Für den Mitarbeiter 'sind' Sie das Unternehmen. Und genau in dieser Rolle sind Sie immer in der Verantwortung.“
„Das Fehlen der Wichtigkeit erklärt, warum solche Unternehmen oft von kleinen Wettbewerbern an die Wand gedrängt werden: Die können uns ja nicht gefährlich werden! Doch, das können sie. Weil sie sich nicht an Zielen ausrichten, sondern an Problemen.“
„Denn gerade beim Thema Zusammenarbeit sind viele Unternehmen dilemmatisch aufgestellt. Auf der Apellebene heißt es mit Nachdruck: Sei teamfähig! Identifiziere dich mit dem Gesamtunternehmen! Gleichzeitig raunt der institutionelle Rahmen: Setz dich durch! Bekämpfe deine internen Konkurrenten! Belohnt wirst du nur für deinen Einzelerfolg!“
„Das, was Sie brauchten, um aufzusteigen: Biss, Talent, Fleiß, Durchsetzungsvermögen, Präsentationsfähigkeit, all das macht sie nicht zu einer guten Führungskraft. Insbesondere technisch ausgebildete Fachkräfte ( wie zum Beispiel Ingenieure) unterschätzen die Bedeutung 'sozialer' Faktoren bei der Führungsarbeit.“
„Dies gilt für das Privatleben wie für das Geschäftsleben: Nichts macht erfolgreicher, als andere erfolgreich zu machen.“
„Wenn Sie zum Beispiel bei Entscheidungen Ihre Mitarbeiter einbeziehen, mitreden und mitentscheiden lassen, dann haben Sie vielleicht einen Transaktionskostenvorteil verspielt, aber unter Umständen viel Produktivität geschaffen. So sehen viele Manager immer nur die Schwierigkeiten von zu viel Informationen, niemals die Risiken zurückgehaltener Information.“
„Den souveränen Umgang mit dem anderen auf der Grundlage von Vertrauen nenne ich 'Risikomüdigkeit'. Sie hat nichts mit blindem Vertrauen zu tun, sondern weiß, dass Menschen sich oft unverantwortlich verhalten.“
„Eine Entscheidung ist keine Rechenaufgabe. Sondern ein Springen durch die Feuerwand des Zweifels. Nur wenn es unklar ist, wohin die Reise geht, dann ist eine Entscheidung fällig. Mithin ist jede Wahl eine Entscheidung; aber nicht jede Entscheidung ist ein Wahl. Entscheidung ist der größere Begriff.“
„Führung wird also erst dann wertvoll, wenn Routinen versagen. Ich kann es gar nicht klar genug machen: Führung hat ihren Aufgabenbereich 'jenseits' der Routine, nämlich im Konflikt, in dilemmatischen Situationen. Ein Unternehmen braucht keine Führung, wenn das Unternehmen in ruhigen Gewässern segelt. Um aber Stillstand zu vermeiden, muss Führung entscheidungsbereit sein.“
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Toll der Artikel und das Buch. Aber was machen wir damit?
Können wir uns als Deutschland nicht auch als große Firma ansehen mit einer Chefin und uns allen als deren Mitarbeiter? Wie geführt fühlen wir uns? Ist das geschriebene auch bei der Chefin sichtbar?
Vertraut die Chefin uns oder muss sie uns immer wieder durchleuchten, uns hinterherschnüffeln.
MAD, Datenspeicherung, Steuer-CD, etc..
Werden wir als vollwertige Mitarbeiter gesehen oder nur als Stimmvolk das vor der Wahl mit Versprechnungen geködert wird die dann nicht eingehalten werden.
Es sind schon mehr Chefs gefeuert worden als wir denken.
Auch wir als Mitarbeiter / Volk suchen uns den Chef aus und auch wir steuern ihn. Denn ohne uns läuft nichts. Wenn wir nicht mitmachen hat der Chef keine Change, behällt er seine Position nicht und kommt wieder zu uns in das große Reich der Mitarbeiter.
Im Zeitalter von Shareholder Value und Gewinnmaximierung bleibt zumeist das kostbarste und erfolgversprechende Gut auf der Strecke: Der MENSCH. Wie sonst lässt sich erklären, das eine durchaus grosse Zahl von Führungskräften in dem menschlicheren Miteinander eher eine Gefahr sieht denn als Chance zu begreifen;gepaart mit der Unfähigkeit sog. Psyeudo-Führungskräfte, Mitarbeiter zu führen, scheinen sich immer mehr Unternehmen in das soziale AUS zu b.. Es ist erstaunlich wie oft von TEAMGEIST gesprochen wird und wie selten dieser Teamgedanke innerhalb des Unternehmens gelebt wird. Es ist erschreckend, wie ein nicht unerheblicher Teil der Mitarbeiter immer mehr zu einem Betriebsmittel verkommt, dessen man sich in Krisenzeiten einfach entledigt oder diese erst gar nicht einzustellen, wie es bei der mittlerweile populärsten Form der Arbeit- die Leiharbeit - demonstriert wird.Viel zu oft lösen unterschiedliche Ansichten und Zielvorstellungen jenseits der eigentlichen Kundenwünsche und somit losgelöst vom sog. "BIG Picture" interne Grabenkämpfe aus, in denen nicht selten der Kunde zu einer Komparsenrolle degradiert wird. In solchen Situation der Krisenbewältigung ausschliesslich auf Fachexperten, insbesondere "Zahlenfreaks", die durch CFOs meist in Perfektion verkörpert werden,zu setzen und dabei auf das Charisma eines guten Gastgebers völlig zu verzichten, der sein Publikum in seinen Bann zieht, kann den Schuss auch nach Hinten losgehen lassen. Nichts einfacheres als das muss eine Führungskraft unter Beweis stellen, was jedoch bei nicht sonderlich ausgeprägten Social Skills teilweise zu einem "Mission Impossible" Unterfangen ausarten kann. Leider bezweifle ich, das bei dem anhaltenden TEMPO des menschlichen Zerfalls in Unternehmen aufgrund von sich immer weiter gegeneseitig überbietenden Gewinnmaximierungs-Ankündigungen diese Form des Führens überhaupt eine Chance bekommt..Vieleicht geschehen ja noch Wunder und bekanntlich stirbt die Hoffnung immer zuletzt...
Führung ist eine Kunst. Und die ist lernbar.
Respektiere die Leute 100%ig, aber lerne ´Du bist der Boss`.
Und warum bist du es? Weil Du schlauer oder besser bist. Nein! Du bist der Boss, weil Du innerhalb eines gewissen Rahmens die Verantwortung trägst. Wenn man das kapiert hat, kann man ganz entspannt so komisch sein, wie man nunmal ist. Und so sein wie man ist, das ist perfekt.
Das Problem ist doch, dass die wenigstens Chefs es schaffen einfach mal zu sagen das ein Mitarbeiter mehr weiss als der Chef selbst. Da brechen sich viele einen Zacken aus der krone. Sobald das so ist, ist für mich der Chef auch kein echter, glaubhafter Chef. Leider ist das aber so und die Chefs stellen oft Leute ein die ihnen selbst von Wissen her nicht gefährlich werden können bzw. die eine Kopie von ihnen selbst sind.
Allein dass sich jemand veranlasst fühlt auszusprechen, dass eine gute Führungskraft nicht Kontake vermeiden wollen soll oder nett sein können muss treibt einem doch die Lachtränen in die Augen oder lässt einem die Hände über den Kopf zusammenschlagen. Es ist einfach so: Menschenführung braucht unbedingt die richtigen Anlagen und viel Menschenerfahrung. Beides ist oft einfach nicht da, befördert wird der Mann für´s Grobe oder der willigste Speichellecker oder im schlechtesten Fall die Kombination von beidem.
Am besten, man umgibt sich nur mit Experten, also mit Leuten, die fachlich mehr auf dem Kasten haben als man selbst. So kann man sich als Chef auf das Moderieren beschränken, übt ein bisschen Kontrollfunktion aus und kann sonst alles an die klugen Köpfe delegieren, die einen umgeben. Und siehe da, der Laden brummt.