Planen Sie für Ihre Vorbereitungen ein paar Stunden Zeit ein, und starten Sie am Besten nicht auf den letzten Drücker, für den Fall, dass Sie noch Informationen einholen müssen. Halten Sie Ihre Leistungen, Argumentationen und Ziele ruhig schwarz auf weiß fest. Liebt Ihr Chef Zahlen oder Kurven, bereiten Sie Ihre Leistungen in entsprechender Form vor. Analog verfahren Sie mit Chefs, die es lyrisch, kurz und knackig oder visionär mögen.
Im Idealfall hangeln Sie sich an den Jahresgespräch-Unterlagen der Personalabteilung entlang. Ihr Chef wird sie auch als Leitfaden für den Termin benutzen. Notieren Sie aber auch Aspekte, die Ihnen jenseits des Fragenkatalogs wichtig sind.
Üben Sie das Gespräch – ähnlich wie ein Gehalts- oder Bewerbungsgespräch – zu Hause mit Freunden oder dem Partner. Spielen Sie Ihre Argumentationen durch.
Bleiben Sie in Bezug auf Ihre Leistungen selbstkritisch und realistisch. Eine offensichtlich schlechte Performance partout schön zu reden ist genauso unsouverän wie nach Ausreden und Ausflüchten zu suchen. Räumen Sie Fehler ruhig ein – sofern Sie in keinem Unternehmen arbeiten, in dem ein Schuldeingeständnis einem Karriere-Kamikaze gleichkommt – bieten Sie dem Chef aber auch Lösungen zur Verbesserung an. Da, wo Selbsterkenntnis schlecht ankommt, sollte man Schuldeingeständnisse vorsichtiger dosieren.
Nimmt der Chef die Gesprächsführung nicht in die Hand – was eigentlich seine Aufgabe wäre – sondern mäandert unstrukturiert durch die Themen, übernehmen Sie sanft die Zügel und lotsen ihn zu den Themen, die Ihnen wichtig sind.
Ist Ihnen im Gespräch selbst noch etwas unklar, sind Sie mit einer Regelung nicht einverstanden oder fühlen sich überfahren, haken Sie unbedingt ein: Mir ist das Ziel noch nicht klar, können wir da noch mal ran? Oder: Um dieses Ziel zu erreichen, würde ich … benötigen. Kann ich da mit Ihrer Unterstützung rechnen?
Falls der Chef Sie als unliebsamen Mitarbeiter abstrafen will – Motto: Sie haben Ihre Ziele nicht erreicht – kontern Sie mit guten Gegenbeispielen. Was haben Sie alles unternommen, um doch noch die Kurve zu bekommen?
Müssen Sie Fehler oder mangelhafte Leistungen einräumen, bieten Sie Lösungen an: … ist schief gegangen, weil … passiert ist. Damit dies nicht wieder passiert, werde ich ...
Lassen Sie sich nicht entmutigen, wenn der Termin noch nicht so reibungslos verläuft wie erhofft. Auch Jahresgespräche sind Übungssache – und Ihr Chef ist Ihnen einige Trainingsrunden voraus.
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ich hasse solche Termine. Bei einem hatte ich mal den Kommentar (schriftlich) ist nicht so fröhlich bei der Frühschicht. Ich war da, jeder konnte mich was fragen und ich war nett zu den Kunden. Hab halt nur nicht auf dem Tisch getanzt. Seit dem sind diese Termine für mich so überflüssig wie ein Kropf und ich kann sie auch nicht ernst nehmen. Ich lasse sie halt über mich ergehen. Basta