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Schlafmangel Nicht ohne mein Nickerchen

Egal ob Angela Merkel, Donald Trump oder Elon Musk: Immer mehr Entscheidungsträger bekennen sich zu ihrem kurzen Schlaf. Doch eine US-Studie zeigt: Müde Menschen neigen dazu, falsche Entscheidungen zu treffen.
16.02.2017 - 07:38 Uhr Kommentieren
Ein gähnender Seeelefant. Ähnlich wie bei Menschen gibt es auch Tiere, die vergleichsweise wenig oder viel Schlaf benötigen. Quelle: Imago
Gesunder Schlaf

Ein gähnender Seeelefant. Ähnlich wie bei Menschen gibt es auch Tiere, die vergleichsweise wenig oder viel Schlaf benötigen.

(Foto: Imago)

Düsseldorf Zumindest eine Sache haben der neue US-Präsident Donald Trump und Kanzlerin Angela Merkel gemeinsam: Beide brauchen offenbar wenig Schlaf. Schon während des Wahlkampfes prahlte Trump damit, nachts nur vier Stunden zu ruhen – und demütigte Konkurrentin Hillary Clinton, weil sie während des Anschlags von Bengasi auf die US-Regierung geschlafen habe.

Und auch Merkel hat offenbar keine Probleme mit dem Schlafentzug: „Ich kann über eine gewisse Zeit, fünf oder sechs Tage, mit wirklich sehr wenig Schlaf auskommen. Dann brauche ich auch wieder einen Tag, an dem ich ausschlafe“, gab die Kanzlerin in einem Interview preis. Und wenn zwischendurch doch ein wenig Zeit bleibt, hält sie tagsüber ein kurzes Nickerchen.

Angesichts eng getakteter Arbeitstage müssen die beiden Staatschefs dem Schlafentzug trotzen. Doch es gibt auch zahlreiche Manager, die gerne auf Schlaf verzichten – und damit sogar angeben. Zum Beispiel Yahoo-Chefin Marissa Mayer, die schon als Google-Mitarbeiterin bekannt gab, im Schnitt nur vier Stunden zu ruhen. Auch Tesla-Chef Elon Musk gehört zu der Gruppe der Kurzzeitschläfer.

Doch gerade Entscheidungsträger aus Politik und Wirtschaft sowie Führungskräfte sind auf ausreichend Schlaf angewiesen, weil sie wichtige Entscheidungen treffen müssen. Das Dilemma: „Bei müden Menschen verlangsamt sich die Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen“, sagt Schlafforscherin Vicki Culpin, die in den USA mit 1.000 Beschäftigten eine Studie zu deren Schlafverhalten durchgeführt hat. Wer müde ist, nimmt Informationen unvollständig auf. Ethisch-moralische Überzeugungen verlieren an Bedeutung.

Müde Personen fällen somit riskantere Entscheidungen, denen sie mehr vertrauen als im ausgeschlafenen Zustand. Unabhängig davon, ob sie von Natur aus risikofreudig oder -scheu sind, hat die Wissenschaftlerin herausgefunden. „Das Reaktionsvermögen bei 22 Stunden Wachheit entspricht dem von einem Promille Alkohol im Blut“, sagt Schlafforscher Manfred Betz.

So schlafen Sie besser ein – und durch
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Auf Matratzen und Kissen achten

Wie man sich bettet, so liegt man: Passen Matratze und Kissen nicht, wird es auch nichts mit dem erholsamen Schlaf. Deshalb sollten Sie beim Kauf auch einmal Probe liegen und Ihre Matratze alle fünf bis zehn Jahre gegen eine neue tauschen. Kissen sollten alle zwölf bis 18 Monate ausgewechselt werden. Experten raten Paaren außerdem dazu, auch im gemeinsamen Bett getrennte Matratzen zu haben, da die Ansprüche an die Matratze verschieden sind. Bei einer durchgehenden Matratze besteht die Gefahr, dass einer zu weich und der andere zu hart liegt.

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Elektronik verbannen

Egal, ob Smartphone, Tablet oder Fernseher: Elektronische Geräte versetzen das Gehirn in Alarmzustand. Die künstliche Beleuchtung hemmt die Ausschüttung des Hormons Melatonin – und das macht uns erst müde.

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Ernährung beachten

Alkohol kann helfen, schneller einzuschlafen. Dafür wird die Nacht unruhiger. Faustregel: maximal ein Glas Bier oder Wein. Besser ist ein Glas warme Milch, denn sie enthält die Aminosäure Tryptophan – und die fördert den Aufbau des Schlafhormons Serotonin. Zu viel Eiweiß und Proteine sind schwer verdaulich. Und das Nikotin der Gute-Nacht-Zigarette stimuliert das Gehirn.

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Zeiten einhalten

Gehen Sie regelmäßig zur selben Zeit ins Bett, möglichst auch am Wochenende. Unser Körper ist ein Gewohnheitstier. Gerät er außer Rhythmus, führt das zu Anspannung. Und die mündet immer in schlechteren Schlaf.

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Sport machen

Wer tagsüber Sport macht, schläft abends leichter ein. Dafür muss es kein dreistündiges Krafttraining sein, ein Spaziergang bewirkt auch schon einiges. Wichtig ist allerdings, sich nicht kurz nach Trainingsende ins Bett zu legen. Kurz nach dem Sport ist der Kreislauf noch sehr aktiv.

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Rituale pflegen

Egal, ob Buch oder Badewanne, Musik oder Tee, Yoga oder ein Spaziergang – Entspannungsrituale bereiten Ihren Körper auf die Nachtruhe vor.

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Auf die Temperatur achten

Ist es im Schlafzimmer zu heiß oder zu kalt, ist das ebenfalls nicht gut für den Schlaf. Deshalb darauf achten, dass es in dem Raum, in dem man schläft, zwischen 15 und 19 Grad hat. Wenn der Partner mit im Bett schläft, empfiehlt es sich außerdem, zwei Decken zu benutzen. Dann erspart man sich das Aufwachen mitten in der Nacht, weil der Mitschläfer die Bettdecke geklaut hat.

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Bei einer Sitzung tief in die Nacht setzen sich daher meistens nicht unbedingt Politiker mit den besten Argumenten durch. „Merkel wird nachgesagt, dass sie ihre Verhandlungspartner während nächtlicher Sitzungen mit zunehmender Dauer mürbe macht“, sagt Betz.

Denn die wollen meistens nur noch eines: ab ins Bett. „In nächtlichen, mehrere Stunden dauernden Sitzungen werden die Entscheidungen oftmals von denjenigen getroffen, die am ausgeschlafensten sind oder am besten mit Übermüdung umgehen können“, sagt Schlafforscher Hans-Günther Weeß, der in seinem aktuellen Buch „Die schlaflose Gesellschaft“ analysiert, was den Menschen den Schlaf raubt. „Solche Entscheidungen sind kritisch zu sehen, da sie nicht zwingend logisch begründet sind.“

Was erfolgreiche Chefs täglich tun
1. Sie sind zugänglich
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Viele Führungskräfte wirken auf ihre Kollegen einschüchternd. Wer erfolgreich sein will, sorgt dafür, dass dem nicht so ist. Vielmehr sorgen sie dafür, dass in Meetings und Einzelgesprächen eine angenehme Gesprächsatmosphäre herrscht, in der sich auch die graue Maus im Büro traut, den Mund aufzumachen, um ihre Meinung zu sagen. Also: besser nicht zu sehr den Boss raushängen lassen, sondern lieber Sicherheit geben, dass Kritik nicht nur erlaubt, sondern sogar erwünscht ist.

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2. Sie treffen Entscheidungen
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Ja Mensch, denken sich jetzt vermutlich viele, mache ich auch – auf dem Weg zur Arbeit, am Rechner, in der Kantine. Erfolgreiche Chefs sind im Treffen von Entscheidungen wahre Experten. Dabei konzentrieren sie sich immer darauf, dass alle Entscheidungen, die getroffen werden, dazu führen, dass ein Prozess voranschreitet, etwas möglich wird, etwas am Ende herauskommt. Entscheidungen mit Folgen sozusagen.

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3. Sie definieren Ziele
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Erfolgreiche Führungskräfte sind hervorragende Kommunikatoren in eigener Sache. Und natürlich vor allem dann, wenn es ihnen etwas nützt. Also erzählen sie, wann immer es geht, welche Ziele das Unternehmen verfolgt, welche Werte es vertritt, damit die Vision korrekt verinnerlicht ist und umgesetzt werden kann. Und jeder im Team immer wieder erinnert, wird, welche Aufgabe er in diesem System zu erfüllen hat.

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4. Sie übernehmen Verantwortung
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Erfolgreiche Führungskräfte halten ihren Mitarbeitern den Rücken frei. Sie boxen Entscheidungen durch, damit ihre Kollegen mit ihrer Arbeit weiterkommen und sich nicht im Kleinklein des strategischen Taktierens verlieren müssen. Sie schaffen ein Umfeld, in dem sie sich auf ihre Mitarbeiter und ihre Mitarbeiter sich auf sie verlassen können.

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5. Sie sind Beispielfunktion
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Klingt wieder banal, aber auch über Banalitäten kann es sich lohnen, noch einmal nachzudenken. Nur wenige Führungskräfte sind dabei nämlich konsequent. Das fängt bei der Pünktlichkeit an und hört bei dem Verhalten in Meetings auf. Erfolgreiche Führungskräfte wissen, dass sie unter ständiger Beobachtung stehen und decken intuitiv diejenigen auf, die nur auf einen klitzekleinen Fehler warten.

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6. Sie geben Feedback
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Jeder Angestellte möchte, dass seine Führungskraft weiß, welchen großartigen Beitrag er jeden Tag für das Unternehmen leistet. Erfolgreiche Führungskräfte wissen daher, wie wichtig es ist, Feedback zu geben. Sie schenken auch einmal kleinen Details Aufmerksamkeit und legen Wert auf vertrauensvolle Beziehungen zu ihren Mitarbeitern.

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7. Sie nutzen das Potenzial des Teams perfekt
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Erfolgreiche Führungskräfte wissen genau um die Talente in ihrem Team. Sie sind Experten darin, auch noch so versteckte Fähigkeiten ihrer Kollegen zu erkennen und heraus zu kitzeln. Wie auf dem Fußballfeld ist es nicht sonderlich sinnvoll, einen Stürmer als Verteidiger einzusetzen und umgekehrt. Erfolgreiche Führungskräfte erkennen das und setzen ihre Kollegen ihren Fähigkeiten entsprechend ein.

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Dennoch sind Konferenzen bis tief in Nacht weit verbreitet. „Im Zustand der Übermüdung kann der Mensch seinen kognitiven Zustand nicht adäquat einschätzen. Viele sind deshalb der Meinung, sehr wohl noch wichtige Entscheidungen treffen zu können“, sagt Weeß. Und: „Wenn der Mensch keinen Schlaf benötigte, wäre ich mir unsicher, ob in der Politik überhaupt immer Entscheidungen so rasch getroffen würden. Schließlich geben Politiker ungern ihre Positionen auf.“

Müdigkeit kann krank machen
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