Start-up Catlabs Diese Gründerin ist heute Abend bei „Die Höhle der Löwen” zu sehen – und das sind ihre Tipps

2019 hat Bickel Catlabs aus "eigenem Bedarf" gegründet.
Düsseldorf Katharina Bickel hat 2020 gerade einmal 80.000 Euro Umsatz gemacht und noch keine Mitarbeiter. Auch vor Investoren hat sie noch nie einen Pitch vorgetragen. Trotzdem hat es die 42-jährige Gründerin aus dem Münchener Vorort Grünwald in die erfolgreichste Unternehmer-Show im deutschen Fernsehen geschafft: Die Höhle der Löwen. Am Montagabend ist sie in der Vox-Sendung zu sehen.
Wie also kommt man dorthin, wo viele Gründer hinwollen?
Zunächst über die eigene Geschichte, wie der Fall Bickel zeigt: Dreizehn Jahre lang war die Neu-Gründerin in internationalen Konzernen tätig, hat für BMW, Amazon und die Scout24-Gruppe im Marketing gearbeitet und fünf Jahre hat sie in Chicago und New York gelebt.
Vor ihrem 40. Geburtstag stellte sich Bickel jedoch immer stärker die Sinnfrage: Wozu dient meine Arbeit? Was ist nach einem Acht-Stunden-Tag anders als zuvor? „Ich hatte immer öfter das Gefühl, mein Potenzial nicht ausschöpfen zu können und meine Ambition zu limitieren“, erzählt sie im Gespräch mit dem Handelsblatt. 2019 gründete sie Catlabs.
Bickels Eine-Frau-Firma verkauft nachhaltig produziertes Katzenspielzeug und Kratzmöbel übers Internet. Die Produkte sind unter anderem bei Händlern wie Globus oder den dm-Drogerien gelistet. Die Idee, sagt Gründerin Bickel, sei „aus eigenem Bedarf“ entstanden. An den Produkten hatte sie bereits vor Jahren zu arbeiten angefangen, als sie ihre Katze Holly aus dem Tierheim adoptierte.
Dass die Redakteurin der Produktionsfirma von „Die Höhle der Löwen“ selbst ein Katzenfan ist, habe dann „vielleicht auch ein klitzekleines bisschen“ zur Begeisterung beigetragen, sagt Bickel. Für ihren Erstkontakt hatte sie einen Onlinefragebogen ausgefüllt und ein kurzes Video eingeschickt.
Tipps der Gründerin: Ein gutes Bewerbungsvideo und Lockerheit
Nach dem ersten positiven Signal sollte Bickel in einem längeren Video ausführlicher über ihre Produkte und ihre Motivation berichten. Anderen Gründerinnen und Gründern, die von einem Auftritt bei „Die Höhle der Löwen“ träumen, rät sie, viel Wert auf diesen Teil der Bewerbung zu legen und nicht unbedingt den Anspruch zu haben, beim Auftritt einen perfekten Eindruck machen zu wollen: „Die Löwen investieren nicht nur in Zahlen, Daten und Fakten, sondern vor allem in Gründer und deren Leidenschaft und Persönlichkeit.“
Das Geld für ein Investment wäre im Katzenbusiness zumindest in einem Wachstumsmarkt angelegt. Seit Jahren steigen die Umsätze mit Heimtierbedarf in Deutschland. Rund 4,5 Milliarden Euro hat allein der stationäre Einzelhandel 2020 mit Futter und Zubehör für Haustiere umgesetzt. Der Onlinehandel nimmt einen Marktanteil von etwa 14 Prozent ein, Tendenz steigend.
In der Pandemie hatten sich viele Menschen ein Haustier angeschafft. Die Zahl der tierischen Mitbewohner sei innerhalb von zwölf Monaten um fast eine Million auf knapp 35 Millionen gestiegen, teilten der Industrieverband Heimtierbedarf (IVH) und der Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands (ZFF) Anfang des Jahres mit. Das beliebteste Haustier in Deutschland war den Angaben zufolge auch 2020 mit 17,5 Millionen Exemplaren: die Katze.
Ob und – falls ja – mit wem sie einen Deal über ein Investment abschließen konnte, darf Bickel vorab nicht verraten. Dafür aber, dass die Produktionsfirma eine „reizvolle Idee“ für die Aufzeichnung hatte. Nämlich elf Wochen alte Bengalkatzen in die Präsentation des Pitchs zu integrieren.
„Kurz bevor ich durch die Tür in den goldenen Tunnel zu den Investoren trete, stehe ich also mit einem Kätzchen auf dem Arm da – das selig schlummert. Das hat mir auch etwas bei meiner Aufregung geholfen“, sagt Bickel.
Auf die Fragerunde selbst hat sie sich mit engen Freunden vorbereitet, die in die Rolle der Investoren schlüpften. „Im Vergleich dazu waren die echten Löwen in der Sendung sogar etwas umgänglicher.“
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