Noch sind Großraumbüros in der Minderheit - aber die Zielvorgaben vieler Unternehmen fordern eine wirtschaftliche Optimierung der Büroflächen. Das bedeutet, dass trotz aller Erkenntnisse die Anzahl an Großraumbüros zukünftig eher steigen als abnehmen wird. Das Portal Karrierebibel.de hat genauer hingesehen und zeigt die Vor- und Nachteile dieses Bürokonzeptes.
Der Arbeitsplatz lässt sich besonders flexibel gestalten, da es häufig nur ein paar mobile Gegenstände wie Trennwände, Rollcontainer, Tische und Stühle braucht.
Neue Mitarbeiter können so unkompliziert einen Platz zugewiesen bekommen und lassen sich mit wenig Aufwand in diese Struktur einbinden.
Die Kommunikation wird vereinfacht; häufig kann man direkt zum Nachbarkollegen herüberrufen.
Durch die Zusammenarbeit werden informelle Gespräche und somit auch der Gemeinschaftssinn gefördert.
Die Raumnutzung ist deutlich effizienter, da so ungewollter Leerstand vermieden wird. Das zahlt sich beispielsweise aus, wenn Mitarbeiter krank oder auf Dienstreisen sind.
Ein ständiger Lärmpegel erschwert konzentriertes Arbeiten. Nicht nur die Kollegen selbst, sondern auch Kopierer im Raum oder Türen, die ständig geöffnet werden, tragen dazu bei.
Aufgrund der Menschenmenge kommt es auch zu einer Konzentration von Bakterien und Viren und damit gehäuft zur Ansteckung.
Mitarbeiter im Rauminneren haben wenig bis gar kein Tageslicht.
Vergleichsweise lange Wege zu Gerätschaften wie Kopierer oder anderen Büroutensilien.
Verschiedenste Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen auf engstem Raum bieten ein gewisses Konfliktpotenzial.
Ein hohes Maß an sozialer Kontrolle: Nicht nur der Chef sieht, ob man arbeitet, auch Kollegen können jeden Schritt und jedes Telefonat verfolgen.
Umgebungsfaktoren wie Klima und Beleuchtung sind nicht individuell regulierbar. Als Mitarbeiter hat man häufig die Wahl zwischen den beiden Extremen Mief oder Zugluft.
Der Aufwand für die künstliche Klimatisierung ist hoch.
Es herrscht nicht nur eine akustische, sondern auch eine visuelle Unruhe. Das erschwert besonders das Arbeiten für hochsensible Personen.
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Sir Alex liegt voll neben dem Thema.
Jetzt ist also Merkel auch noch an Großraumbüros schuld
Ich empfehle jedem den Spiegel-Bestseller "Kontrollverlust" von Thorsten Schulte vor der Bundestagswahl zu lesen!
Klartext! Informativ! Entlarvend! Zieht daraus dann die richtigen Schlüsse!
„… aber die Zielvorgaben vieler Unternehmen fordern eine wirtschaftliche Optimierung der Büroflächen.“
Vielleicht sollten die ihre Zielvorgaben bezüglich der „wirtschaftlichen Optimierung“ mal überdenken bzw. im Kontext des Unternehmensziels als Ganzem sehen. Und dabei insbesondere das hier nicht vergessen: „Doch auch wenn längst klar ist, das zeigt beispielsweise eine Studie des Stress Research Institutes in Stockholm, dass Arbeitnehmer in Großraumbüros fast doppelt so häufig krank und gestresst sind, wie ihre Kollegen in kleineren Büroeinheiten, setzen immer mehr Firmen auf die Einrichtung von Großraumbüros.“ Wenn Mitarbeiter ständig krank sind bzw. stressbedingt schlechter arbeiten, dürfte das auf das Gesamtergebnis eines Unternehmens ungleich größere Auswirkungen haben als das (vermeintliche) Einsparpotential durch eine noch so wirtschaftliche „Optimierung der Büroflächen“.
Zum Contra-Punkt „Soziale Kontrolle“: „Ein hohes Maß an sozialer Kontrolle: Nicht nur der Chef sieht, ob man arbeitet, auch Kollegen können jeden Schritt und jedes Telefonat verfolgen.“
Man sollte meinen, es käme auf die Ergebnisse selbst an und nicht darauf, wie, wo, wann und auf welche Weise die erzielt wurden. Schließlich "tickt", wie Sie im Artikel ja anschaulich beschrieben haben, jeder Mitarbeiter anders.
Und zum Contra-Punkt „Wege“: „Vergleichsweise lange Wege zu Gerätschaften wie Kopierer oder anderen Büroutensilien“
Wieso denn das? Steht ja nicht in jedem Einzelbüro ein Kopierer. Außerdem soll man sowieso nicht so viel kopieren.