LGBTI ist die Abkürzung für die englischen Begriffe Lesbian, Gay, Bisexual, Transsexual/Transgender und Intersexual (deutsch: Lesbisch, Schwul, Bisexuell, Transsexuell/Transgender und Intersexuell).
Als transsexuell bezeichnen sich Menschen, die wissen, nicht im Körper des richtigen Geschlechtsgeboren worden zu sein, während intersexuelle Menschen aus genetischen, anatomischen und/oder hormonellen nicht eindeutig einem Geschlecht zuzuordnen sind, weil sie zum Beispiel männliche und weibliche Fortpflanzungsorgane besitzen.
Die Schätzungen reichen von 0,0015 Prozent bis 0,26 Prozent der Bevölkerung, aber die Zahl der Verfahren zur Änderung von Namen und Personenstand steigt stetig, von 265 im Nachwendejahr 1991 bis auf 1648 Verfahren im Jahr 2015.
Auch hier gehen die Schätzungen sehr auseinander, da manche intersexuelle Menschen auch keinerlei Auswirkung spüren, aber der Bundesverband Intersexuelle Menschen e.V. spricht von 80.000 bis 120.000 intergeschlechtlichen Menschen in Deutschland, das wäre etwa ein Prozent der Bevölkerung.
Menschen, die physisch weiblich sind, aber ein männliches Identitätsgeschlecht haben, werden in der Regel als Frau-zu-Mann-Transsexuelle oder Transmänner bezeichnet, während man Menschen, die physisch männlich sind, aber ein weibliches Identitätsgeschlecht haben, entsprechend als Mann-zu-Frau-Transsexuelle oder Transfrauen bezeichnet.
(Quelle: Trans-Ident e.V.)
Nein, Transvestismus ist das bevorzugte Tragen von Kleidung des anderen Geschlechts (sogenanntes Cross-Dressing) mit dem Ziel, die sexuelle Befriedigung zu steigern und/oder Ängste zu lindern, und kommt sowohl bei homosexuellen als auch bei heterosexuellen Menschen vor.
(Quelle: Deutsches Institut für Jugend und Gesellschaft DIJG)
Laut Definition der Weltgesundheitsorganisation zählt Transsexualismus zu den Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen und wird daher in Deutschland wie eine Krankheit behandelt – die WHO will ihre Kriterien aber 2017 ändern.
Es gibt keinen in der Wissenschaft anerkannten Fall, in dem eine gefühlte Geschlechtsidentität dauerhaft durch äußere Eingriffe wie Erziehungsmethoden dauerhaft geändert werden konnte, sondern, im Gegenteil, Beispiele medizinischer Versuche mit tragischen Folgen für die beteiligten Transmenschen.
Bei intersexuell geborenen Menschen ist nach Geburt ein sogenannter unbestimmter Geschlechtseintrag im Geburtenbuch („drittes Geschlecht“) möglich; transsexuelle Menschen können einen Antrag auf Änderung von Namen und Personenstand (Männlich/weiblich) stellen, wenn sie sich dem anderen Geschlecht als zugehörig empfinden. Seit dem 11. Januar 2011 ist es nicht mehr notwendig, sich vor Änderung des Personenstandes einer geschlechtsangleichenden Operation zu unterziehen.
Es gibt hormonelle Therapien und chirurgische Eingriffe, um den eigenen Körper dem empfundenen Geschlecht soweit wie möglich anzugleichen, außerdem gibt es Verfahren zur dauerhaften Bartentfernung und logopädische Schulungen etwa zur Stimmangleichung.
(Quelle: Trans-Ident e.V.)
„Queer“ bezeichnet auf englisch den Umstand, dass Dinge, Handlungen oder Personen von der Norm abweichen, hat sich aber zum Sammelbegriff für all jene Bewegungen und Personen etabliert, die irgendwie von der sogenannten heterosexuellen Norm abweichen - also neben LGBTI-Vertretern auch Asexuelle oder Menschen, die Polyamorie (die Liebe zu mehr als einer Personen zur selben Zeit) praktizieren.