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Umfrage 2000 Digitalexperten für VW, 4000 Stellen bei Sartorius: Diese Jobprofile suchen die Dax-Konzerne bis 2025

Die Dax-Unternehmen wollen bis Mitte des Jahrzehnts personell kräftig wachsen. Die gute Nachricht für Bewerber: Es werden nicht nur ITler und Ingenieure gesucht.
29.12.2021 - 12:57 Uhr Kommentieren
Jobs der Zukunft: Wen die Dax-Konzerne bis 2025 suchen Quelle: dpa
Mobiles Arbeiten

Es werden Expertinnen und Experten gesucht, die Konzerne nachhaltig optimieren.

(Foto: dpa)

Düsseldorf Gut 20.000 Stellen waren in Deutschlands wichtigsten Börsenunternehmen zuletzt ausgeschrieben. Eine aktuelle Umfrage des Handelsblatts unter Dax-Konzernen legt nun nahe: Bis Mitte des Jahrzehnts dürfte die Zahl der zu vergebenden Jobs weiter steigen.

So plant der Autobauer Volkswagen, allein bis 2023 rund 2000 Jobs im Digitalbereich aufzubauen. Daimler will im Zusammenhang mit seinem neuen Betriebssystem MBOS 3000 neue Stellen schaffen, 1000 davon am Standort Sindelfingen.

Auch andere Konzerne rüsten personell auf. Der Göttinger Pharmazulieferer Sartorius will bis 2025 jedes Jahr rund 1000 neue Kolleginnen und Kollegen einstellen – bei einer Belegschaft von rund 13.000 Angestellten eine beachtliche Größe.

Ähnlich stark wachsen will der Berliner Kochboxen-Konzern Hellofresh. Hier sollen 1000 neue Stellen bis Ende 2022 ausgeschrieben werden. Derzeit beschäftigt Hellofresh rund 6500 Mitarbeiter. Von den aktuell auf der Unternehmensseite ausgeschriebenen Stellen fallen die meisten in den Bereich Supply Chain Management und Operatives.

Andere Dax-Unternehmen können noch keine konkreten Zahlen nennen, planen bis 2025 aber laut Handelsblatt-Umfrage einen weiteren Aufbau ihrer Belegschaften. So will beispielsweise der Autozulieferer Conti „insbesondere in den Wachstumsfeldern in den nächsten Jahren Beschäftigung aufbauen“, wie eine Sprecherin erklärt. Gemeint sind Bereiche wie das Autonome Fahren oder andere digitale Assistenzsysteme.

Der Wohnungskonzern Vonovia sei „grundsätzlich immer auf der Suche nach neuen Kolleginnen und Kollegen“, heißt es aus der Bochumer Firmenzentrale. Und auch die Deutsche Börse teilt mit, dass man im vergangenen Jahr personell gewachsen sei und diese Entwicklung auch in Zukunft anstrebe.

In der Umfrage gaben viele Dax-Konzerne auch an, in welchen Bereichen sie in den kommenden Jahren ihre Personalsuche verstärken. Vor allem fünf Jobprofile stechen bei den Antworten heraus. Hier sind sie:

1. Nachhaltigkeit und Diversität

Der grüne Umbau eines Dax-Konzerns gelingt weder von heute auf morgen noch nebenbei. Eine solche Transformation muss jeden Konzernbereich miteinbeziehen – von der Betriebskantine über die Produktionsbedingungen bis hin zu globalen Lieferketten.

Der Sportartikelhersteller Adidas setzt deshalb in den nächsten Jahren verstärkt auf Expertinnen und Experten, die den Konzern nachhaltig weiter optimieren. Bereits in den vergangenen zwölf Monaten verdoppelte Adidas die Stellen mit Nachhaltigkeitsfokus auf weltweit mehr als 200. Insgesamt hat der Konzern momentan mehr als 2500 Stellen ausgeschrieben, davon gut 600 allein in Deutschland.

Vor allem Ingenieure, Designer und Wirtschaftswissenschaftler seien gefragt, um an der Entwicklung grüner Materialen oder Prozesse mitzuarbeiten, heißt es aus Herzogenaurach. Adidas will bis 2025 klimaneutral wirtschaften, spätestens 2050 soll dann auch die gesamte Lieferkette samt Zulieferern klimaneutral sein.

Auch beim Konsumgüterriesen Henkel rechnet man damit, dass in den nächsten Jahren der Bereich Nachhaltigkeit weiter an Bedeutung gewinnt. Egal ob Rohstoffeinkauf, Verpackungsmaterialien oder die Klimabilanz einzelner Produkte: „Das Thema nimmt eine wichtige Rolle über alle Konzernbereiche hinweg ein“, heißt es aus der Düsseldorfer Konzernzentrale.

Zudem sollen bei Henkel in den kommenden Jahren vermehrt Diversity- und Inklusionsstellen geschaffen werden. Mitarbeiter 125 Nationalitäten arbeiten für den Konsumgüterriesen. Das Unternehmen möchte diese verschiedenen Kulturen als „Treiber für Wachstum“ nutzen, heißt es. Deshalb sollen Diversity-Stellen in vielen verschiedenen Geschäftsbereichen aufgehängt sein – und nicht nur, wie bislang in vielen Unternehmen der Fall, hauptsächlich in der Personalabteilung.

2. Cybersecurity

Die Coronapandemie hat die Digitalisierung der Arbeitswelt rasant beschleunigt. Arbeitnehmer können im Homeoffice arbeiten und von außerhalb auf das Firmennetzwerk zugreifen. Das lässt das Risiko von Hackerangriffen und Datenklau aus Sicht vieler Firmen wachsen. Schon im Oktober zeigte eine Befragung des Beratungsunternehmens EY, dass zwei von drei Unternehmen das Risiko durch Cyberangriffe oder Datenklau als „eher hoch“ oder „sehr hoch“ einschätzen.

Viele Dax-Konzerne suchen daher verstärkt nach Expertinnen und Experten, die Unternehmen vor Hackerattacken oder Datenabgriffen schützen. So plant die Deutsche Börse bis 2025 „besonders im Bereich IT, IT-Sicherheit und den Kontrollfunktionen“ mit mehr Mitarbeitern. Auch der Autobauer Volkswagen und der Kunststoffhersteller Covestro geben die eigene IT-Sicherheit als einen Schwerpunkt bei der Personalsuche an.

3. Pflegekräfte und Handwerker

Ganz abseits der Technik- und Datenwelt mangelt es bei Fachkräften schon lange an Pflegepersonal und Handwerkern – das spüren auch einige Dax-Konzerne wie der Medizintechnik- und Gesundheitskonzern Fresenius oder der Immobilienkonzern Vonovia, die verstärkt qualifiziertes Fachpersonal in den Bereichen suchen.

So meldet Fresenius aktuell die meisten Vakanzen im medizinischen und klinischen Bereich. Vonovia hingegen plant nach der Übernahme des Rivalen Deutsche Wohnen aktuell „bei den Handwerkern noch mehrere Hundert neue Stellen“ ein. Laut einer Studie im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums fehlten der deutschen Wirtschaft 2020 bereits 65.000 Handwerker.

4. Elektromobilität und autonomes Fahren

Den vielen Autokonzernen im Dax steht in den kommenden Jahren ein enormer Wandel bevor, der bereits jetzt begonnen hat: die Umstellung vom Verbrennungsmotor auf Elektromobilität. Knapp 180.000 Jobs stehen bis 2025 industrieweit auf dem Spiel, rechnete eine Studie des Ifo-Instituts schon im Mai vor. Aber der Wandel schafft in den nächsten Jahren auch neue Aufgaben und Beschäftigungsprofile, die einige Konzerne bereits jetzt konkret benennen können.

Mit dem Blick auf den Elektroantrieb sucht Volkswagen in den nächsten Jahren vor allem Expertinnen und Experten im Bereich der Batterieentwicklung und Zellfertigung. „Das können beispielsweise Zellentwickler sein oder Testmanagerinnen für Batteriezellen“, teilt das Unternehmen auf Anfrage mit.

Auch Berufsprofile rund ums autonome Fahren sind stark gefragt. Hier haben Kandidaten mit Kenntnissen in Diagnose- und Vernetzungstechnologien oder Erfahrungen mit Mikroprozessorsystemen aktuell und in naher Zukunft gute Karten.

Zulieferer Conti plant, in den nächsten Jahren insbesondere Expertinnen und Experten für Künstliche Intelligenz zu rekrutieren.

5. Digitalisierung und Daten

Expertinnen und Experten, die die Digitalisierung im Unternehmen vorantreiben, werden weiterhin verzweifelt gesucht. Allein im dritten Quartal dieses Jahres suchten deutsche Unternehmen fast 49.000 Fachleute per Stellenausschreibung für die digitale Transformation – so viele wie nie zuvor. Das zeigt der digitale Job-Monitor des Handelsblatts, für den die Berliner Index-Gruppe alle ausgeschriebenen Stellen in gedruckten Medien, Online-Stellenbörsen und 400.000 Websites nach den entsprechenden Berufsprofilen durchsucht.

Die Umfrage unter den Dax-Konzernen zeigt, dass in allen Branchen Datenexpertise stark gefragt bleiben wird. So will Daimler „die Expertise im Bereich Elektrik und Software“ konsequent weiter ausbauen und sucht Expertinnen und Experten sowie Programmiererinnen und Programmierer für Software-Architektur und -Integration.

Der Versicherungsriese Allianz erwartet in den nächsten fünf Jahren eine Zunahme von Jobprofilen im Bereich User Experience (UX) und User Interface (UI) Design sowie in allen weiteren Bereichen, die mit Daten verbunden sind – von Data Privacy über Data Engineering bis hin zu Data Science.

Adidas will 2021 und 2022 insgesamt rund 2000 neue Stellen im Digitalbereich schaffen. Hier geht es vor allem um Profile wie Softwareentwicklerinnen, Programmierer, Datenanalysten und Expertinnen für digitale Aktivierungen.

Hellofresh will seine 1000 neuen Stellen 2022 vor allem in seinen Technologieteams schaffen – und den Bereich personell verdoppeln. „Damit bereiten wir uns sowohl auf eine weitere Expansion in neue Märkte als auch auf eine größere Auswahl und eine stärkere Personalisierung für unsere Kundinnen und Kunden vor“, teilte das Unternehmen mit.

Mehr: „IT-Wissen hat eine Halbwertszeit“ – Vier Personaler verraten, welche Digitalkompetenzen wirklich gefragt sind

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