Gastkommentar: Die EU kann ihre Klimaziele nicht ohne grüne Gaskraftwerke erreichen

Maria Ferraro ist Finanzvorständin der Siemens Energy AG.
Die EU-Taxonomie sorgt derzeit für viel Gesprächsstoff. Obwohl sie grundsätzlich bereits Anfang dieses Jahres in Kraft getreten ist, wird die konkrete Ausgestaltung kontrovers diskutiert. Im Mittelpunkt der Debatte steht der Vorschlag und der nun auch vorgelegte delegierte Rechtsakt der Europäischen Kommission, Atomkraft und Erdgas als nachhaltige Technologien einzustufen. Dabei müssen jedoch die Fakten berücksichtigt werden und ein Fakt ist: Die gesetzten Klimaziele werden wir allein mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien nicht erreichen.
Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen der Menschheit. Mit dem „Fit for 55“-Paket hat die Europäische Union ambitionierte Ziele definiert: Bis 2030 soll die EU ihren CO2-Ausstoß im Vergleich zu 1990 um mindestens 55 Prozent verringern und bis 2050 klimaneutral sein. In ihrer Eröffnungsbilanz zum Klimaschutz hat auch die neue Bundesregierung betont, dass die Geschwindigkeit der Emissionsminderung verdreifacht werden muss, um die Klimaziele bis 2030 zu erreichen. Es ist eine Herkulesaufgabe, die insbesondere die Industrie vor gewaltige Herausforderungen stellt.





