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Gastkommentar Ein gemeinsames Wirtschaftsrecht bringt Europa den nötigen Anschub

Deutschland und Europa müssen zu den Ursprüngen des europäischen Projekts zurückkehren und das europäische Wirtschaftsrecht vereinheitlichen.
  • Rüdiger Kruse, Franck Riester
14.05.2018 - 16:06 Uhr Kommentieren
Im Koalitionsvertrag verpflichtet sich die deutsche Regierung, einen deutsch-französischen Wirtschaftsraum mit einheitlichen Regeln für Unternehmen zu schaffen. Quelle: imago/Ralph Peters
Europäisches Recht

Im Koalitionsvertrag verpflichtet sich die deutsche Regierung, einen deutsch-französischen Wirtschaftsraum mit einheitlichen Regeln für Unternehmen zu schaffen.

(Foto: imago/Ralph Peters)

Überzeugte Europäer sind sich einig, Verharren und Stillstand ist für die europäische Union keine Option mehr. Um Europa nach vorn zu bringen, ist es notwendig, dass Frankreich und Deutschland ein gemeinsames Projekt definieren. 

Einen Kompromiss zu schaffen bedeutet vielleicht, die Prioritäten neu zu definieren. Eine bessere Koordination zwischen Währungs- und Haushaltspolitik steht seit Langem im Fokus, nun ist es notwendig, dem Eindruck zu entkommen, Europa definiere sich nur über Finanzpolitik.

Die Frage nach der Verteilung von zusätzlichem Geld stellt sich erst, wenn solches erwirtschaftet ist. Die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft lässt sich nicht auf finanzielle Transfers reduzieren.

Rüdiger Kruse (CDU) ist Mitglied des Bundestags Quelle: FL. Salazar
Die Autoren

Rüdiger Kruse (CDU) ist Mitglied des Bundestags

(Foto: FL. Salazar)

Wir glauben, dass es an der Zeit ist, zu den Ursprüngen des europäischen Projekts zurückzukommen. Ein Prinzip der europäischen Einigung war die Bildung eines einheitlichen Wirtschaftsraums, der den Unternehmen grenzüberschreitende Produktion und Handel erlaubt, um Wachstum zu schaffen. Trotz bedeutender Fortschritte ist der gemeinsame Binnenmarkt noch nicht vollendet, hauptsächlich geht es um das Wirtschaftsrecht. 

Um Europa die Handlungsfähigkeit zurückzugeben, ist es notwendig, dass Deutschland und Frankreich ein konkretes Projekt erfolgreich lancieren. In seiner Grundsatzrede vom 26. September des letzten Jahres schlug Frankreichs Staatspräsident Macron Deutschland eine neue Partnerschaft vor. Geht es nach ihm, so sollten bis 2024 der deutsche und der französische Markt durch die Anwendung einheitlicher Regeln für Unternehmen vom Handelsrecht bis zum Insolvenzrecht vollständig vereinheitlicht werden.

Franck Riester (AGIR, la droite constructive) ist Député der Assemblée Nationale. Quelle: AFP/Getty Images
Die Autoren

Franck Riester (AGIR, la droite constructive) ist Député der Assemblée Nationale.

(Foto: AFP/Getty Images)

Der Vorschlag wurde in Deutschland gehört. Im Koalitionsvertrag verpflichtet sich die deutsche Regierung, einen deutsch-französischen Wirtschaftsraum mit einheitlichen Regeln für Unternehmen zu schaffen. Ein modernes Unternehmensteuerrecht der beiden Länder sieht die Bundeskanzlerin auch als Antwort auf den globalen Wettbewerb.

Dieses Projekt setzt nicht nur die Wirtschaft ins Herz der europäischen Konstruktion, sondern zeigt auch, wie sich die Zivilgesellschaft am Aufbruch für Europa beteiligt. Seit einem Jahr arbeitet eine Gruppe deutscher und französischer Juristen unter dem Dach der Association Henri Capitant und mit Unterstützung großer europäischer Thinktanks wie den Juristenvereinigungen und angesehener Universitäten an der Schaffung eines „Europäischen Wirtschaftsgesetzbuchs“. Das Gesetzbuch soll dazu beitragen, einen einheitlichen Wirtschaftsraum zu schaffen und damit das europäische Projekt zu einem konkreten machen.

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