Gastkommentar: Fünf Schritte in eine nachhaltige Ökonomie

Der Autor war Chefökonom der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ).
Die meisten Beobachter erhoffen sich nach dem Pandemieschock eine schnelle und nachhaltige Erholung der Wirtschaft. Damit dies eintreten kann, muss auf globaler Ebene entschlossen gehandelt werden. Denn bereits vor der Pandemie gab es bei der globalen Wirtschaft Anzeichen, die auf eine nicht nachhaltige Entwicklung hindeuten.
Während Schuldenberge und Treibhausgase laufend auf immer gefährlichere Höhen stiegen, sank das Vertrauen in die politischen Akteure. Ein wachsendes wirtschaftliches und soziales Ungleichgewicht trugen wesentlich zum Anstieg politischer Spannungen bei.
Die politischen Maßnahmen, die zur Abmilderung der Auswirkungen der Pandemie ergriffen wurden, haben zwar kurzfristig geholfen, langfristig aber verschärfen sie die Ungleichgewichte, die die Weltwirtschaft schon vor Ausbruch der Pandemie belasteten. Die Verschuldung wächst, und die Krise hat die ärmeren Mitglieder der Gesellschaft stärker betroffen.
Das System kann nur über die fiskalisch-monetäre Ausgeglichenheit, ein größeres Gewicht auf Nachhaltigkeit und die Verbesserung des Rahmens für die Verteilung und soziale Inklusion neu gestaltet werden. Eine internationale Übereinkunft darüber, was zur Vermeidung eines Desasters geschehen muss, wäre ein großer Schritt vorwärts.





