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GastkommentarOhne Diversität werden Aufsichtsräte nicht zukunftsfähig sein

Weibliche Aufsichtsratsmitglieder spielen in den Gremien eine immer stärkere Rolle, meint Peter Ruhwedel. Nachhaltigkeit und digitale Transformation seien der offensichtliche Grund für den Rollen- und Bedeutungswandel von Aufsichtsrätinnen. 12.08.2024 - 03:47 Uhr Artikel anhören
Peter Ruhwedel ist Geschäftsführender Gesellschafter des Deutschen Instituts für Effizienzprüfung (Diep-Institut). Foto: diep Institut, Getty Images

Lange Zeit haben Aufsichtsgremien mit der Erhöhung des Frauenanteils gefremdelt – auch noch nach Einführung der verpflichtenden Quote von 30 Prozent. Doch mit dem inhaltlichen Erfordernis, die Expertise in den Gremien vor allem in den Bereichen der digitalen Transformation sowie der nachhaltigen Unternehmensführung (ESG) erheblich auszubauen, werden weibliche Expertinnen nun als wichtiges Reservoir erkannt. Dies zeigt unsere aktuelle Studie „Nachhaltigkeits- & Digitalisierungs-Reifegrad der Dax-40-Aufsichtsräte“: So ist in der HV-Saison 2024 nicht nur der Anteil der weiblichen Expertinnen in den Gremien gestiegen, sondern die Aufsichtsrätinnen sind auch überdurchschnittlich häufig in den Fachausschüssen der Gremien vertreten und übernehmen immer öfter deren Leitung. Hierdurch kommen Frauen vermehrt in den inneren Machtzirkel und besetzen dort Schlüsselpositionen.

Seit 2010 ist der Anteil von Aufsichtsrätinnen in Dax-Firmen von 14,4 auf 40,3 Prozent gestiegen

Seit dem Jahr 2010 ist der Anteil weiblicher Aufsichtsratsmitglieder von 14,4 Prozent auf 40,3 Prozent nach der HV-Saison 2024 gestiegen. Doch immer noch sind Aufsichtsräte im Dax 40 mit Geschlechterparität oder einer Frauenmehrheit die Ausnahme. So kommen aktuell nur Vonovia (60 Prozent), Beiersdorf (58,3 Prozent), Zalando (55,6 Prozent) und Bayer (50 Prozent) auf einen Frauenanteil von mindestens 50 Prozent. Porsche SE (20 Prozent) und SAP (27,8 Prozent) liegen sogar unterhalb der 30-Prozent-Marke.

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