Gastkommentar: Ein globaler Klimaklub könnte die Erderwärmung begrenzen

Guntram Wolff ist Direktor der Denkfabrik Bruegel in Brüssel.
Es ist an der Zeit, dass Europa, die USA und möglicherweise auch China einen globalen Klimaklub gründen. Die globalen Treibhausgasemissionen haben in den letzten zwei Jahrzehnten jährlich um etwa zwei Prozent zugenommen. Die Umsetzung von Klimaschutzambitionen wird dadurch erschwert, dass die Kosten solcher Maßnahmen auf nationaler Ebene anfallen, während die Vorteile des Klimaschutzes globaler Natur sind.
Tatsächlich sind die USA unter Präsident Donald Trump genau aus diesem Grund aus dem Pariser Abkommen ausgestiegen. Die Menschheit macht auch nach dem Pariser Abkommen nicht annähernd genug Fortschritte, um ein möglicherweise katastrophales Klimaszenario zu verhindern.
Der Nobelpreisträger William Nordhaus hat argumentiert, dass das Problem des Trittbrettfahrens beim Klimaschutz nicht einfach durch ein freiwilliges Abkommen, wie es mit dem Pariser Abkommen versucht wurde, überwunden werden kann. Stattdessen schlug er eine einfache Idee vor, die nun zeitgemäß erscheint: einen Klub, um harte Klimamaßnahmen umzusetzen.
Dieser Klimaklub wäre wesentlich ehrgeiziger als das lockere Pariser Abkommen. Klubmitglieder müssten sich auf einen hohen CO2-Preis einigen und gleichzeitig Länder bestrafen, die sich nicht beteiligen. Die Frage ist, wie sinnvolle Mechanismen im Bereich der Handelspolitik geschaffen werden können, um einen Klimaklub stabil zu halten.





