Gastkommentar: Wo sind die mutigen CEOs, die gegen Hetze und Lügen aufstehen?

Philipp Depiereux ist Gründer des Beratungsunternehmens etventure.
Vor Kurzem habe ich auf LinkedIn ein Statement zu den Corona-Demonstrationen gepostet. Ich habe die Menschen, die ohne Abstandsregeln und Mundschutz zu Zehntausenden auf den Straßen demonstriert haben, für ihr egoistisches und unsolidarisches Verhalten kritisiert. Was dann passiert ist, hat mich wirklich überrascht: In drei Tagen sahen knapp 300.000 Menschen meinen Post, 2.800 versahen ihn mit „gefällt mir“ und über 1.100 Kommentare häuften sich. Scheinbar habe ich mit dem LinkedIn-Post den Puls der Zeit getroffen.
Was mich fast noch mehr überrascht hat, sind jedoch die Respektlosigkeit und der unverstellte Hass, der mir in einer Vielzahl von Kommentaren von Coronaleugnern und Verschwörungstheoretikern entgegenschlug – wohlgemerkt in einem Business-Netzwerk von Mitgliedern mit Klarnamen und Angaben zu Beruf und Unternehmen. Sie schimpften und beleidigten mich und weitere Mitglieder des sozialen Netzwerks in Diskussionen und zogen mit schwerem Lügengerät in vergleichbarer Trump-Manier in die Schlacht.
Ich habe mich gefragt, warum diese Menschen so offen in die teilweise sehr aggressive Kommunikation gehen, und bin schnell zu dem Schluss gekommen, dass sie eine gewisse Art von Mut beweisen. Sie stehen mutig mit ihrem Namen und in aller Öffentlichkeit für das ein, was sie denken. Das ist generell großartig – würden sie sich dabei an ein respektvolles Miteinander und an Gesetze halten.





