Sozialstaat: Warum das bequeme Leben nicht das gute Leben ist

Im Hadern mit der Gegenwart sind wir Deutschen seit jeher gut. Und vorsichtshalber schließen wir die Zukunft gleich mit ein. So verbreitet sich auch heute überall die Idee, die besten Tage lägen hinter uns. Sie besetzt die Köpfe und verändert das Land.
Alle wissen, dass etwas passieren muss. Aber alle warten. Oder appellieren. Auf dass sich endlich etwas bewege. Und zwar am besten die anderen! Jede Anstrengung, die wir uns selbst abverlangen sollten, betrachten wir als Zumutung. Glauben wir wirklich, dass es so besser wird?
Wirtschaft, Politik und Gesellschaft brauchen den Blick nach vorn und nicht in den Rückspiegel
Dem Duden zufolge bedeutet Zumutung „etwas Unzumutbares“. Von jemandem mehr verlangen, als er aushalten kann. Tatsächlich überfordern wir manchmal die Schwächsten, statt diejenigen stärker zu fordern, die mehr stemmen können. Oft sind wir das selbst. Zu viele von uns nehmen jede anstrengende Veränderung schon als Zumutung wahr. Genau die aber müssen wir uns jetzt zutrauen.
Das fängt bei jedem Einzelnen an. Etwa da, wo wir den Staat als Dienstleister sehen, der uns alle Probleme dieser Welt vom Leib hält. Ja, wir dürfen erwarten, dass die Profis im Berliner Regierungsviertel ihren Job machen und die Verwaltung den richtigen Rahmen schafft. Doch das bedeutet nicht, dass sie für uns auf alles eine Antwort finden.





