Gastkommentar: Italien könnte sich selbst aushelfen, wenn es keine Transfers bekäme

Wie damals erwartet, hat sich Deutschland mit Blick auf den Euro und Italien dafür entschieden, alles zu tun, was erforderlich ist, um den Euro zu erhalten.
Vor zehn Jahren haben Analysten der Bank of America in der Studie „Game Theory and Euro Breakup Risk Premium” die Optionen für den Verbleib Italiens im Euro durchgerechnet.
Das Ergebnis war eindeutig: Aus deutscher Sicht ist ein Verbleib Italiens zu bevorzugen, vor allem mit Blick auf die Sicherung der Absatzmärkte. Aus italienischer Sicht hingegen wäre es am besten, zunächst Transfers zu erhalten und danach auszusteigen.
Wie damals erwartet, hat sich Deutschland mit Blick auf den Euro und Italien dafür entschieden, alles zu tun, was erforderlich ist, um den Euro zu erhalten. Manche Kritiker betonen zwar, dass es nicht genug sei. Wir hätten früher und großzügiger in eine Schulden- und Transferunion einsteigen sollen, und die Europäische Zentralbank (EZB) sollte noch deutlicher zugunsten der Südländer intervenieren.
Hohe Transfers für Italien
Doch die Transfers sind enorm. Aus dem Wiederaufbaufonds der EU, der vor allem von Deutschland getragen wird, bekommt Italien 191 Milliarden Euro. Und die EZB interveniert immer einseitiger zugunsten Italiens, allein im Juni und Juli kaufte die Notenbank für zehn Milliarden Euro italienische Staatsanleihen, während ihr Bestand an deutschen Anleihen sank.





