Märkte-Insight: Wie die Geldpolitik den Krisenzyklus steuert

Historisches Bild der Bank of England (Gebäude links) in London: Der Einsatz der Notenbanken ist eine Frage der Abwägung.
Frankfurt. Es ist eine Debatte, die mit jeder Krise auftaucht: Wie sollen Notenbanken wie die Fed, die Bank of England oder die Europäische Zentralbank (EZB) auf Krisen reagieren? Sollten sie beherzt mit Käufen von Wertpapieren eingreifen und ihre Bilanz zur Unterstützung der Wirtschaft und der Märkte erhöhen? Oder schaffen sie damit nur unnütze Blasen, die wieder platzen?
Eine neue Studie von Niall Ferguson, Martin Kornejew, Paul Schmelzing und Moritz Schularick blickt in 17 Volkswirtschaften rund 400 Jahre zurück und kommt zu einer gemischten Bilanz: Ja, das beherzte Eingreifen der Notenbanken hilft in Krisen sehr deutlich, die Wirtschaft zu stabilisieren.
Aber eben auch: Die Wahrscheinlichkeit, dass nach so einem Eingriff eine neue „Boom-bust-Episode“ entsteht, also eine Blase aufgepumpt wird und dann platzt, ist erheblich. „Die Zeit bis zur nächsten Krise des Finanzsystems ist nach einer größeren Ausweitung der Bilanzsumme (der Notenbank) erheblich kürzer“, schreiben die Autoren. Genauer gesagt: Nach Krisen ohne Unterstützung durch die Notenbank ist die Wahrscheinlichkeit eines neuen Kreditbooms kaum erhöht.





