Was vom Tage bleibt Draghi macht's möglich

Florian Kolf ist Managing Editor des Handelsblatts.
Wunderschönen guten Abend,
Protest gegen „EZB-Hilfe light“
Es war die Meldung, die heute das politische Berlin aufmischte: Angeblich sind die Bedingungen für Anleihekäufe der EZB doch nicht so strikt wie zunächst gesagt, die angeschlagenen Staaten müssen wohl doch kein volles Hilfsprogramm bei den Euro-Rettungsschirmen EFSF oder ESM beantragen. Politiker der Union toben und warnen vor den Folgen einer solchen "EZB-Hilfe light". Recht haben sie. Aber angesichts der Entwicklung der vergangenen Monate kann auch diese Entwicklung nicht mehr wirklich überraschen. Das neue Motto der Schuldenmacher: Draghi macht's möglich.
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Um so schöner, dass es neben dem endlosen Drama um die Schuldenstaaten auch noch positive Meldungen von der Finanzkrisenfront gibt. Die Düsseldorfer Mittelstandsbank IKB gab heute weitere zwei Milliarden Euro an Staatsgarantien zurück, nachdem sie eine mit deren Hilfe aufgelegte Anleihe in gleicher Höhe getilgt hat. Der Bankenrettungsfonds Soffin wird damit wohl glimpflich davon kommen: Hatte er in der Hochzeit der Krise 168 Milliarden Euro ausgegeben, sind es jetzt nur noch 5,5 Milliarden. Weniger gut jedoch sieht es bei den Kapitalspritzen aus, die unter anderem die Commerzbank bekommen hatte. Darauf musste der Fonds bereits Milliarden abschreiben.
So richtig war Audi heute wohl nicht zum Feiern zumute. Zwar konnte der Autobauer mit seinem Wachstum von 15 Prozent im August die Konkurrenten BMW und Mercedes abhängen. Doch der Absatz hängt zum großen Teil am Markt in China - und von dort kamen heute negative Konjunktursignale. Der Import des Wirtschaftswunderlandes fiel im August überraschend um 2,6 Prozent. Richtig Sorgen machen muss sich die Welt aber wohl nicht, denn die Regierung hat schon ein milliardenschweres Konjunkturprogramm angekündigt - wohlgemerkt weil die Wirtschaft im ersten Halbjahr "nur" um 7,8 Prozent gewachsen ist. Wenn das ein Problem ist, dann möchte ich tauschen.
Was fehlt? Laut einer Umfrage des Magazins "Playboy" hatte jeder fünfte Mann in Deutschland bereits Sex am Arbeitsplatz und nur acht Prozent davon bezahlten das Abenteuer mit dem Rauswurf. Angesichts dieser Zahlen braucht man sich nicht zu wundern, dass sich so viele Männer gegen Frauen in Führungspositionen wehren. Denn die würden solche Eskapaden wohl nicht tolerieren.
Ich wünsche Ihnen einen anregenden Feierabend,
Florian Kolf
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Keine Angst vor Frauen in Führungspositionen. Sie sind auch sexuelle Wesen und "bedienen" sich mal am Arbeitsplatz. Habe ich auch schon erlebt. Frauen reden nur nicht darüber, das ist der kleine Unterschied.
Gruß, ein Mann.
Wichtig ist nicht was Draghi oder sonst einer dieser EU Schuldenbarone auf Kosten Deutschlands macht. Wichtig ist was Deutschland macht. Und hier gibt es nur eine Lösung. Der schnelle Austritt aus dem Euro.